Aufstellen und Ausrichten des Mikrofons

Wind- und Ploppgeräusche
Aufgrund der hohen Empfindlichkeit einiger Mikrofontypen erzeugen diese überaus starke Windgeräusche. T- und P-Laute erzeugen ein charakteristisches Ploppen. Um dieses Ploppen zu eliminieren, plaziert man vor dem Mikrofon einen Spannrahmen mit einem übergestülpten Nylonstrumpf. Ähnlich aufgebaute Plopp-Schutzrahmen gibt es zwischen 15,- und 25,- Euro zu kaufen.

Richtwirkung von Mikrofonen (siehe auch Grundlagenmodul "Richtcharakteristiken von Mikrofonen")
Mikrofone haben außerdem eine charakteristische Richtwirkung. D.h., dass nicht alle Schallsignale aus jeder beliebigen Richtung unbedingt gleich laut aufgenommen werden. Typisch für dynamische Handmikrofone sind rückkopplungsarme Mikrofone mit Cardioid (Nieren)- Charakteristik. Diese Mikrofone nehmen bevorzugt aus frontaler Richtung und aus einem nierenförmig geformten Einfallsfeld den Schall auf. Sie sind zumeist für den Bühneneinsatz konzipiert, bei dem es zu aller Erst auf Rückkopplungssicherheit ankommt.

Bei Großmembran-Kondensatormikrofonen finden sich neben dieser Richtcharakteristik auch häufig unidirektionale Charakteristik oder einer 8er Charakteristik. Bei letzterem Fall nimmt das Mikrofon von vorne und hinten Schall auf, nicht aber von der Seite. Wichtig ist, dass mit Ausnahme der unidirektionalen Richtcharakteristik alle Mikrofone mit anderen Richtcharakteristiken die Frequenzen ungleichmäßig zum Rand hin abdämpfen. Teure Nierencharakteristik-Großmembranmikrofone mit linearem Frequenzgang erzegen diesen Frequenzgang nur bei frontaler Beschallung. Seitliche Beschallung führt i.d.Regel zu einer mittenbetonten Aufnahme.

Um Großmembranmikrofone von Körper und Bodenschall abzukoppeln, werden diese zumeist in einer so genannten Spinne aufgehängt. Das Mikrofon ist infolgedessen nur über eine Gummibandhalterung mit dem Mikrofonständer verbunden, was weitestgehend eintreffenden Trittschall (Fußbodenvibrationen) eliminiert. Prinzipiell sollten sehr empfindliche Großmembranmikrofone nur über eine Ständerhalterung betrieben werden.

Für einen natürliche Klang ist als Richtcharakteristik die Kugel geeignet. Allerdings sollte der Raum gut klingen, da der Raumklang ja mit aufgezeichnet wird.
Mit einem Mikrofon dieses Typs kann man bequem mehrere Sprecher gleichzeitig aufnehmen.

Eine Niere als Richtcharakteristik bietet sich für einen warmen Klang an. Man kann den Nahbesprechungseffekt voll ausnutzen. Allerdings benötigt man in diesem Fall je ein Mikro für jeden Sprecher.

Der Sprecher sollte einen Abstand zum Mikrofon von 40-50 cm einhalten. Dadurch hat man keinen Nahbesprechungseffekt, aber die Sprachverständlichkeit ist besser. Das Frequenzband um 2 kHz ist dafür besonders wichtig.

Für den Aufnahmeraum ist es besonders wichtig, dass es keine störenden Echos gibt. Dies kann man durch Klatschen einfach testen. Eventuell muss man Stellwände benutzen.

Eine Faustregel
Der Abstand zwischen 2 Mikrofonen sollte 3 mal so groß sein wie der zwischen Mikrofon und Instrument (in unserem Fall - Sprecher)