Informationen zur Postproduktion

Besteht die Möglichkeit und der Bedarf, den Film nach dem Schnitt in der Postproduktion, wie z.B. in After Effects, weiter zu bearbeiten, um eventuell Farbkorrekturen durchzuführen, Textanimationen oder speziellere Effekte einzufügen, so empfiehlt es sich die gewünschten Blendenbereiche zwar durch Überlappungen vorzudefinieren, die Blenden selbst aber erst in der Postproduktion zu rendern, da die Möglichkeiten vielfältiger und die erzielbare Qualität in solchen Programmen weitaus höher sind als in einem Schnittprogramm wie Premiere.
Dasselbe gilt auch für alle anderen Bearbeitungen die über das Kürzen und Arrangieren des Videomaterials hinausgehen und in die Bildstruktur eingreifen – Premiere bietet zwar einige Werkzeuge für diese Zwecke an, sollte aber in der Praxis als reines Schnittprogramm verstanden werden.
Die Möglichkeit, ein komplettes Premiere-Projekt in After Effects zu importieren, bietet eine perfekte Kombination zur durchgehenden Filmproduktion mit den jeweils bestgeeignetsten Programmen an.
Lediglich bei Projekten, die aus zeitlichen oder technischen Gründen komplett in Premiere produziert werden müssen, sollten die erweiterten Funktionen für Titel und Bildeffekte in Premiere genutzt werden.

In der Praxis sieht ein kompletter Arbeitsablauf mit den Adobe-Programmen folgendermaßen aus:

  1. Premiere:
    Sichten und Aufnehmen der Clips;
    Roh- und Feinschnitt, Ton anlegen, Trimmen;
    Speichern als Premiere-Projekt.
  2. Importieren des Premiere-Projektes in After Effects.
  3. After Effects:
    Komplette Postproduktion:
    Titel, Text- bzw. Grafikanimationen;
    Bildeffekte, Farbkorrekturen, Bildkorrekturen (eventuell auch in Photoshop);
    Zeiteffekte, Compositings, etc.
    Rendern des Filmes oder der bearbeiteten Teile in After Effects.
  4. Premiere:
    Endproduktion:
    Komplettes Projekt im Ganzen oder mit den Teilen aus der Postproduktion im Schnittfenster zusammenstellen;
    Fertigen Ton anlegen, eventuell abmischen;
    Auf Videoband ausspielen.