Überblick

Das TGA-Format (=Truevision Graphics Adapter) war lange Zeit weit verbreitet und auf vielen Plattformen im Einsatz. TGA ist eng verbunden mit Truevision-Grafikkarten wie Targa, Vista, NuVista und Targa2000 für PCs und MacIntosh. Diese Karten waren als erster in der Lage, Fernsehsignale im NTSC- und PAL-Format zu digitalisieren und dadurch im Bereich der digitalen Videobearbeitung, vor allem auf MacIntosh, Amiga und Atari verbreitet.

Macintosh File Type: .TPIC
Windows File Type: .TGA
Farbmodelle: RGB, Graustufen, Indizierte Farben
ICC-Profile: nein
Anzahl Kanäle: 1 oder 3 Farbkanäle, 1 Alpha-Kanal nur bei RGB
Bittiefe: 1 - 8 Bit pro Kanal
Kompression: ohne, RLE
Maximale Bildgröße: keine Angaben
Hersteller:

Truevision Inc.

Plattform: MacIntosh, Windows, MS-DOS, Unix, Atari, Amiga

Entwicklungsgeschichte

Truevision entstand 1987 aus dem bereits 1984 gegründeten EPICenter (Electronic Photography and Imaging Center) bei AT&T. Neben den Grafikkarten vertrieb EPICenter und später Truevision eine Bildbearbeitungs-Software für Still-Video-Aufnahmen. Ursprünglich von Island Graphics eingekauft, wurde diese Software als "TIPS" (=Truevision Image Paint System) vermarktet. Die Abkürzung TGA für das Datenformat ist identisch mit einer Reihe von Formaten mit anderen Endungen, die von Herstellern für die verschiedenen Truevision-Grafikkarten formuliert wurden (beispielsweise "VDA", "ICB" oder "VST").

Das ursprüngliche TGA-Format war sehr einfach aufgebaut und leicht zu implementieren. Mit der Entwicklung der Hardware wurde auch das Format um neue Funktionen erweitert (beispielsweise Gamma- und Farbkorrekturen), womit das heute gebräuchliche TGA-Format komplexer wurde. Um die Abwärtskompatibilität zu wahren, wurden die neuen Funktionen gleichsam um das alte Format "herumgebaut".

TGA verbreitete sich vor allem deshalb schnell, da es das erste Format war, das 24 Bit Datentiefe unterstützte und sogar noch vor der Implementierung von 24-Bit-Unterstützung im TIFF verfügbar war.

Grundsätzlich gibt es drei Varianten des TGA-Formats: Targa 16, Targa 24 und Targa 32. Sie beziehen sich auf die jeweils unterstützte Farbtiefe (also 16, 24 oder 32 Bit). Im Programm Photoshop muss man auch eines dieser Formate für die Speicherung einer Bilddatei wählen (darauf werden wir später noch zurückkommen).

Ursprünglich waren diese Varianten auf die Truevision-Hardware bezogen, mit der das jeweilige Bild erzeugt worden war, diese Einschränkung besteht heute allerdings nicht mehr. Die Speicheroptionen stehen nur für Farbdateien zur Verfügung, Graustufen-Bilder können nur im 8-Bit-Modus gespeichert werden. Ist im Bild ein Alpha-Kanal enthalten, muss die Variante Targa 32 gewählt werden, da dieser sonst verloren geht. Für Graustufen-Bilder können keine Alpha-Kanäle gespeichert werden (da Graustufen-Bilder den 8-Bit-Modus erzwingen und dieser nicht ausreicht, um zusätzlich noch einen Alpha-Kanal abzulegen).

Auch Bilder mit "indizierten Farben" lassen sich im Targa-Format speichern. Photoshop bringt zwar eine Fehlermeldung, die Datei wird aber trotzdem korrekt gespeichert.

Pfadinformationen können vom MacIntosh-Photoshop im TGA-Format gespeichert werden, bleiben auch erhalten, lassen sich jedoch nicht auf Windows-Rechner übertragen. Alpha-Kanäle bleiben plattformübergreifend erhalten. ICC-Farbprofile können im Targa-Format nicht eingebettet werden.

Datenstruktur

Die Datenstruktur gliedert sich in vier Teile:


Datenstruktur einer TGA-Datei

In der neuen TGA-Version 2.0 können an die Bilddaten noch weitere Felder angehängt werden.

Header
Im Header stehen neben Datei-ID und der Angabe, ob die Datei eine Palette enthält, auch Informationen zum Bildtyp. Mögliche Werte sind:

0 Keine Grafikdaten in der Datei
1 Direct- oder Pseudocolor-Grafikdaten
2 Truecolor-Grafikdaten
3 Monochrome-Grafikdaten
9 Direct- oder Pseudocolor-Grafikdaten
10 Truecolor-Grafikdaten
11 Monochrome-Grafikdaten

Davon können nur die Werte 9, 10 und 11 komprimiert werden. Die Werte 1 und 9 besitzen eine Farbpalette.

Die nächsten Einträge definieren die Farbpalette hinsichtlich der Anzahl der Farben, sowie hinsichtlich der Bits pro Paletteneintrag. Dieser Wert ist nicht identisch mit der Anzahl von Bits pro Pixel, da sich die Pixeldaten auf die Einträge der Farbpalette beziehen.

Es folgen die Angaben zur Breite und Höhe, der Position des Bildes auf dem Bildschirm und der Pixeltiefe. Übliche Werte sind 8, 16, 24 und 32 Bit.

ID Feld (optional)
Der "ImageDescriptor" enthält zwei Informationen. Zum einen die so genannten "AttributeBits", die beispielsweise das Vorhandensein eines Alpha-Kanals definieren, und die sogenannte "Origin Location" des Bildes, die Position, von der aus das Bild berechnet wird. Das können prinzipiell alle vier Ecken des Bildes sein.
Diese Information wird heute nicht mehr genutzt, war aber früher wichtig, da TGA-Bilder ohne begrenzendes Fenster auf dem Bildschirm angezeigt wurden.

Color Map (optional)
Nach dem Header schließt sich ein optionales Feld für Copyright-Informationen, bzw. Informationen über den Bildinhalt an. Ebenfalls optional ist die dann folgende Farbpalette. Diese kann in einem Bild auch vorhanden sein, ohne dass sie benutzt wird. Ein 24-Bit-Bild kann also auch eine Palette enthalten. Meist nutzen Programme diese, um dort zusätzliche Informationen zu speichern..

Kompression

Die Bilddaten werden mit dem Lauflängen-Verfahren (= RLE) verlustfrei komprimiert. Im Gegensatz zu manchen anderen Formaten wird bei TGA hier auf Pixelebene gearbeitet, wodurch sich bei Formaten, die mehr als ein Byte pro Pixel benötigen, höhere Kompressionsraten erzielen lassen.

Speicheroptionen

Bei Adobe Photoshop CS kann bei der Speicherung ins Targa-Format die Farbtiefe ausgewählt werden, mit der das Bild abgelegt werden soll.
8-Bit Targa (RGB) wird von Photoshop CS nicht mehr unterstützt. Paletten können bei Photoshop CS auch nicht abgespeichert werden.

Als weitere Option wird die Kompression mit RLE angeboten.


Speicheroption Targa im Photoshop [Version CS]

Vorteile/Nachteile

Vorteile

  • von sehr vielen verschiedenen Plattformen unterstützt

Nachteile

  • veraltet
  • für Internet nicht geeignet

Anwendungsgebiete

Das TGA-Format war vor allem auf Atari- und Amiga-Systemen weit verbreitet. Heute wird es kaum noch eingesetzt.