Arten der Erweiterung

Auditive Realitätserweiterung

Teilt etwaige, normalerweise an den Computer gebundene, Information dem Nutzer auditiv mit. So können eingegangene Emails gemeldet werden oder wichtige Termine in Erinnerung gerufen werden. Die zwei wesentlichen Vorteile sind zum Einen, dass der der Nutzer seine Umgebung nicht permanent analysieren muss, wie dies bei der Form der visuellen Erweiterung der Fall ist, zum Anderen interagiert er weiterhin mit der realen Welt, ohne durch die Verwendung von Hilfsmitteln eingeschränkt zu sein und doch wird seine subjektive Realität erweitert.

Haptische Realitätserweiterung

Haptische Realitätserweiterung meint die Miteinbeziehung des Tastsinns. Hierbei soll also die virtuelle Welt um haptische Sinneseindrücke ergänzt werden. Die Idee dahinter ist jene, dass der Nutzer bei der Berührung eines Objektes haptisches Feedback erhält, sprich die Beschaffenheit der Oberfläche ertasten kann. So würde sich Glas etwa kalt und glatt anfühlen, Holz im Gegenzug dazu eher warm und rau zu erfassen sein.

Zudem kann das Aufeinandertreffen verschiedener Materialien realitätsnah imitiert werden, wie ein Experiment aus der Medizin verdeutlicht. Ken Hinckley (1994) verwendet dabei zur Simulation des Einschnittes in menschliches Gewebe eine Plexiglasplatte, die ein Skalpell imitiert, sowie einen Gummiball zur Nachahmung des einzuschneidenden Körpers. In Kombination mit der visuellen Erweiterung kann so ein realistischer Eindruck vermittelt werden.

Visuelle Realitätserweiterung

Durch die Kombination der realen Welt mit virtuellen Objekten, durch das Einbinden von virtuellen Objekten in die reale Umgebung oder durch die Erweiterung der virtuellen Welt durch reale Elemente wird diese Form der Realitätserweiterung verstanden.

Die so erweiterte Darstellung der Welt soll allerdings nicht mit der virtuellen Umgebung (virtual environment) verwechselt werden. Die reale Umgebung ist die Welt wie wir sie kennen, die virtuelle Umgebung ist vollständig unwirklich und enthält keine realen Elemente. Die Erweiterte Realität kann demnach als Spezialfall der gemischten Realität gesehen werden, wie nachfolgende Abbildung von Milgrams Reality-Virtuality Continuum zeigen soll.

 



Reality-Virtuality Continuum von Milgram und Kishino