Sehen als inverse Optik

Sehen ist ein informationsverarbeitender Prozess, der aufgrund von optischen Reizen ein Bild der Umwelt (re-)konstruiert. Inverse Optik deshalb, weil die dreidimensionale Umwelt auf der Netzhaut in zweidimensionale Verteilungen von Helligkeits- und Farbwerten abgeBILDet wird und das Gehirn aus diesen zweidimensionalen Bildern wieder ein inneres Abbild der dreidimensionalen Umwelt aufbaut. Da man aus zweidimensionalen Bildern nicht eindeutig die dazugehörige dreidimensionale Szene ableiten kann, ist es notwendig, im Sehprozess Vorwissen und Annahmen über die Umwelt einzubeziehen, damit eine für das Subjekt sinnvolle Lösung entsteht. Wenn diese Annahmen falsch sind, kommt es zu optischen Täuschungen.
Sehen ist somit keine Einbahn von der Umwelt über das Auge zum Gehirn, sondern eine permanente Wechselwirkung zwischen diesen.

Bilder sind zweidimensionale Verteilungen von Helligkeits- und Farbwerten.
Optik behandelt die Entstehung von Bildern aus dreidimensionalen Szenen.
Inverse Optik versucht aus zweidimensionalen Bildern und zusätzlichen Annahmen, eine dreidimensionale Szene zu rekonstruieren.

Ergänzende und vertiefende Module