Verwendung eines Vocoders

Die hauptsächliche und wohl bekannteste Anwendung des Vocoders ist eine roboterähnliche Verfremdung der menschlichen Stimme. Ein Vocoder kann aber bei weitem mehr und das Einsatzgebiet ist vielfältig. Da ein Vocoder im Prinzip eine Ansammlung von vielen Filtern ist, kann er hervorragend als Filterelement bei einem modularen Synthesizer eingesetzt werden.

Vocoder und die menschliche Stimme

Zur Modulation der menschlichen Sprache ist wichtig, dass Träger- und Modulator-Signal richtig aufeinander abgestimmt sind. Die Basis-Tonhöhe sollte beim Vocoding der Sprache im Bereich der Sprachfrequenzen liegen. Bei Männern etwa zwischen 120 Hz und 160 Hz, bei Frauen zwischen 220 Hz und 330 Hz. Ist das der Fall, klingt das elektronische (vocodierte) Signal für unser Gehör ähnlich der menschlichen Stimme.

Stimme für den Vocoder aufbereiten

Das folgende Schema (aus Awander S.141) zeigt die optimale Vor- bzw. Aufbereitung der aufgenommen Stimme für den Vocoder-Vorgang.


Abb.: Stimmbearbeitung für Vocoder


Der erste wesentliche Qualitätsfaktor ist das Eingangssignal des Mikrofones bei der Stimmenaufnahme. Deshalb sollte bereits hier auf die bestmögliche Quelle Wert gelegt werden. Ein gut geeignetes Signal für den Vocoder sollte ordentlich komprimiert werden, um einen gleichmäßigen Lautstärkenverlauf zu gewährleisten. Klangregelung bedeutet, dass man das eingehende Signal um einige, nicht gebrauchte Frequenzen "beschneiden" kann. So können Frequenzen unterhalb 150 Hz weg gefiltert werden. Diese Teile werden ja später durch das Carrier-Signal ersetzt.
Die durch den Kompressor (wahrscheinlich) mitverstärkten Rausch- und Geräuschanteile filtert man im Anschluss am besten mit Hilfe eines Noise-Gates, welches hinter den Kompressor gehängt wird. Zusätzlich zu diesen Bearbeitungsschritten kann mit Filtern die Qualität des Ausgangssignals verbessert werden.


Klangbeispiel: H. Dudley's Voder, ca. 1935 (Quelle: http://www.bell-labs.com/org/1133/Heritage/Vocoder/)