Grey Component Replacement (GCR)

Auch hier geht es um die Verringerung des Farbauftrags, Vermeidung von übermäßigem Tonwertzuwachs und Farbschwankungen und um die Verkürzung der Trockenzeit.

Dadurch wird weniger Druckfarbe benötigt, aber besonders die dunklen Bildstellen werden mit der Standardeinstellung "Schwarzaufbau: Maximum" auch nicht so satt im Farbauftrag wie bei UCR. Offsetdrucker haben diese Farbauszugsmethode lieber (aber ich nicht), da die empfindlichen Grautöne nur aus Schwarz aufgebaut werden und somit einfacher zu drucken sind; in eigentlich neutralen Grautönen sind Farbstiche nämlich besonders gut sichtbar.

Aufgrund des geringeren Druckfarbenverbrauchs wird UCR für Zeitungen und ungestrichenes Papier verwendet, bei ungestrichenem Papier ist nämlich der Tonwertzuwachs größer (30-40%) als bei gestrichenem Papier (10-20%). Bei GCR wird meist ein höherer Farbanteil in schwarz übertragen als bei UCR (außer man stellt den ->Schwarzaufbau auf ->wenig). Für dunkle und gesättigte Farben und sonst auch wann immer es geht, verwendet man also besser UCR, das andere Farbumwandlungsmodell.

Wie funktioniert der problematische Unbuntaufbau GCR?


Unbuntaufbau GCR in Photoshop mit Standardeinstellung
(Schwarzaufbau Maximum, Maximum Schwarz 100%, Gesamtfarbauftrag 300%, Unterfarbenzugabe 100%)


Wie im Graukeil ersichtlich werden bei GCR bis 50% RGB-Helligkeit alle Farben durch nur Schwarz ersetzt, erst über 70% schwarz kommen cmy-Buntfarben hinzu.
Das vereinfacht ein neutrales Grau im Offsetdruck, schafft aber Probleme bei Verläufen. Farbbeispiel GCR: Die hellste Farbe ist cyan mit 20% Farbauftrag. Jetzt wird entsprechend der Helligkeit von 20% cyan in Magenta und Yellow Farbanteil weggenommen und durch den (der Gesamthelligkeit der drei Farben entsprechenden) Anteil an Schwarz ersetzt.

Die Vorteile der GCR-Methode sind mehr und variablere Einstellungen.



Vorsicht! Diese Einstellung ist nicht vorteilhaft.
Schwarz auf "Mittel" ist schon besser. Die Einstellung UCR ist aber meist noch besser.

Beim sogenannten Unbuntaufbau (GCR-Grey Component Replacement = Grauanteil-Ersetzung, auch achromatic composition/construction) wird diejenige Buntfarbe mit dem geringsten prozentuellen Anteil entfernt, der gleiche Prozentsatz dann auch von beiden anderen Buntfarben abgezogen und durch Schwarz ersetzt. Das stimmt zwar rechnerisch, aber für's Auge nicht immer und führt oft in Farbverläufen zu grauen Rändern.

Bei GCR werden also auch die Farben beeinflusst, bei UCR, der ersten Separationsmethode oben, nur die neutralen (aber aus cmy gebildeten) Grautöne (bzw. einfach die dunklen Bildstellen.

Das in den Separationseinstellungen eingestellte Farbmodell (GCR oder UCR) entscheidet über die Umwandlung der Farbwerte von RGB nach cmyk.



Wer sich schon gewundert hat, warum der in der Farbpalette so schön ganzzahlig numerisch eingegebene Farbwert im Bild plötzlich ganz andere Werte hat: Daran ist die Separationseinstellung GCR schuld. Rechnerisch ist das so: Cyan hat 20%, alle anderen Farben darüber, also mehr als 20%. Also kann man von jeder Farbe 20% abziehen und bei Schwarz dazugeben, denn cmy zusammen ergibt ja Schwarz. Durch das Abziehen hat man den Gesamtfarbauftrag um 60% reduziert. Wie man sieht, wird von jeder Farbe etwa 20% (entsprechend der Farbhelligkeit) abgezogen und als Schwarz gedruckt. Was rechnerisch stimmt, sieht optisch oft schlecht aus. Nachdem neutrales Grau nicht genau 20% von jeder Farbe beinhaltet usw., ist der Zahlenwert meist nicht ganz genau 20%. Einfach auf UCR umstellen, dann bleiben die Werte weitgehend erhalten (außer sie sind zu dunkel).