Allgemeine Struktur des Internet

Das Internet ist ein Zusammenschluss von lokalen Teilnetzen, wie folgende Grafik verdeutlicht.

Im heutigen Internet lassen sich grob drei Bereiche unterscheiden:

  • Kernnetze: Backbones bilden die interne Netzinfrastruktur eines Internet-Service-Providers. Bei den hier eingesetzten Netzen handelt es sich in der Regel um Hochgeschwindigkeitsweitverkehrsnetze, auf denen permanente Verbindungen ("Standleitungen") zwischen den einzelnen Standorten eines ISPs wie auch zwischen verschiedenen ISPs "geschaltet" werden.
  • Lokale Netze (LAN): Hierunter versteht man räumlich begrenzte Netze in Unternehmen, Forschungseinrichtungen, Büros und privaten Wohnungen. Sie verbinden möglicherweise viele tausend Rechner miteinander und im Allgemeinen mit einem (zentralen) Internetzugang. Kleine Netze bestehen oft nur aus einem Netztyp und benötigen außer für den Internetzugang keine Router; die Netze können jedoch auch aus vielen verschiedenen Netzen mit einer komplexen Unterstruktur aufgebaut sein, wobei die einzelnen Subnetze dann durch Router miteinander gekoppelt sind (wir sprechen dann von Campusnetzen oder im weiteren Sinne von Intranets). Meist sind die Rechner in einem LAN über ein Kabelnetzwerk verbunden; diese Struktur wird jedoch zunehmend durch Funknetze (WLAN = Wireless LAN) erweitert.
  • Zugangsnetze (Access Networks): Zugangsnetze sind schließlich die Netze, über die lokale Netze mit dem Internet gekoppelt werden. Hierbei wird unterschieden zwischen permanenten Internetzugängen (Standleitung, z.B. ISDN-Standleitungen, DSL-basierten Zugängen wie ADSL, TV-Kabelnetze, Stromnetze), also Verbindungen, die einen prinzipiell dauerhaften Datenaustausch ermöglichen, und Einwahl-Zugängen (Dialups, Wählverbindung), bei denen sich der Benutzer bei Bedarf mit dem ISP verbindet bzw. diese Verbindung bei Bedarf automatisch durch einen entsprechenden Router aufgebaut wird (analoge Modemverbindung, GSM-Verbindung).

 

Internet weltweit und in Europa

Das wichtigste vorweg: Es gibt keine echte Struktur des weltweiten Internet außer dem oben beschriebenen allgemeinen Aufbau. Mehrere leistungsfähige Hochgeschwindigkeitsnetze, also Backbones, bilden - wie der Name schon sagt - das "Rückgrat" des Internet. Bekannte Backbones sind zum Beispiel das NSFNET in den USA, JANET in Großbritannien, Ebone in Europa, oder ACONet in Österreich. Betreiber von Backbones sind sowohl öffentliche Einrichtungen (meist wissenschaftlicher Natur) als auch private Internet Service Provider (ISPs).

Internet in Österreich

Der Vienna Internet Exchange (VIX)

Damit Informationsflüsse zwischen den Kunden, die von verschiedenen ISPs versorgt werden, nicht die teure Bandbreite der internationalen Verbindungen der jeweiligen ISPs belasten oder etwa gar der Datenverkehr zwischen verschiedenen österreichischen Teilnehmern über die USA abgewickelt wird, wurde an der Universität Wien der Vienna Internet Exchange (VIX) eingerichtet. Dadurch soll der lokale (österreichische) Datenverkehr möglichst lokal gehalten und somit der Verkehrsdurchsatz maximiert werden. Teure Weitverkehrsstrecken können so entlastet werden.

In Österreich existieren eine Vielzahl von Internet Service Providern, die Hochgeschwindigkeitsnetze zwischen nationalen Knoten sowie internationale Verbindungen eingerichtet haben. Das ACONet (Austrian Academic Computer Network) beispielsweise ist ein österreichisches Wissenschaftsnetz für gemeinnützige Einrichtungen der Forschung, Bildung und Kultur in Österreich. Wichtige Knoten in diesem lokalen Netzwerk sind die Österreichischen Universitäten. Daneben existieren aber noch andere (meist komerzielle) ISPs wie Telekom Austria, verschiedene Telefonanbieter, Rechenzentren großer Banken, Strom- und Kabel-TV-Anbieter, große Internetprovider u.a.