1. Bild und Maskendaten.

Die prinzipielle Speicherung von Video- und Bilddaten erfolgt im Format von Raster- bzw. Pixeldaten in Bilddateien. Ebenso erfolgt der Austausch zwischen den verschiedenen Programmen über Image- oder Datendateien. Die Dateien können neben der reinen Bildinformation (RGB) noch zusätzliche Informationen, wie Transparenz (Alphakanäle) oder 3D-Tiefeninformation (Z-Buffer), enthalten.

Die verschiedenen Dateiformate und die darin gespeicherten Informationen unterscheiden sich im Wesentlichen durch verschiedene Eigenschaften in den folgenden Bereichen:

VIDEOFILME ODER EINZELBILDSEQUENZEN:

Bewegtbildinformationen können entweder in speziellen Videodateiformaten (z.B. Quicktime oder AVI), oder als Einzelbildsequenzen (z.B. tga oder tif) gespeichert werden.
Bei Videodateien sind die Bildinformation und alle weiteren Informationen in einer Datei zusammengefasst. Videodateien lassen sich auch unter gewissen Voraussetzungen in Echtzeit ansehen. Bei Einzelbildsequenzen wird für jeden Frame einer Sequenz eine einzelne nummerierte Datei gespeichert (z.B. film001.tif, film002.tif, film003.tif), die von den Compositing Programmen dann als Filmsequenz erkannt wird. Einzelbildsequenzen lassen sich in der Regel nicht in Echtzeit abspielen. Sie haben jedoch z.B. den Vorteil, dass einzelne fehlerhafte Teile einer Sequenz einfach nachgerechnet werden können. Außerdem bieten manche Einzelbildformate mehr Speichermöglichkeiten für Zusatzinformationen.

AUFLÖSUNG / GRÖSSE:

Die Größe einer Bilddatei wird entweder in Pixelbreite X Pixelhöhe (z.B. 768 x 576), oder in der Pixelmenge (z.B. 442.386 Pixel) angegeben. Die meisten Compositing Programme können verschiedene Bildgrößen ohne Probleme miteinander kombinieren, manche Programme (in der Regel Schnittprogramme) sind auf eine fixe, standardisierte Auflösung beschränkt. (Beispiel Schnittprogramme auf PAL beschränkt, oder auflösungsunabhängig?)


KANÄLE:

Jedes mehrfarbige Bild besteht aus einer Ansammlung von übereinander gelegten einfacheren Bildern, den so genannten Kanälen. Ein Farbbild besteht in der Regel aus 3 Kanälen, RGB bzw. Rot-, Grün- und Blaukanal. Zusätzlich zu den Farbkanälen können die meisten Imagedateien noch weitere Kanäle speichern, die zusätzliche Informationen enthalten. In dem so genannten Alpha- oder Mattekanal kann die zum Bild gehörige Transparenzinformation gespeichert werden. Es ist bei manchen Formaten auch möglich, mehrere Alphakanäle zu speichern.
Bei spezialisierten Formaten, die meistens bei 3D-Programmen angeboten werden, können über solche Kanäle noch weitere Bildinformationen, wie z.B.:
- Depth (Tiefe), die 3D-Tiefe der verschiedenen Objekte im Bild für 3D- Compositing (Tiefe noch mehr erklären – räumliche Tiefenposition im 3D )
- Object ID – darüber können einzelne Objekt in einem kompatiblen Compositing Programm über ihre Nummer angewählt bzw. maskiert werden. Dazu wird in der Regel für jedes Objekt ein Kanal gespeichert
- Shadow Buffer – darüber können jene Bereiche im Bild angewählt werden, auf die Schatten geworfen wird.

FARBTIEFE:

Jeder einzelne Pixel in einem Kanal wird durch eine bestimmte Anzahl an Bits repräsentiert. Je höher diese Bitzahl ist, desto mehr Helligkeitsabstufungen können pro Pixel bzw. desto mehr Farbabstufungen können im Bild gespeichert werden.

Eine 1-bit Farbtiefe bedeutet, dass ein Pixel und somit auch das ganze Bild nur Schwarz oder Weiß ist. Üblich sind jedoch mindestens 8-bit Farbtiefe pro Kanal, was bedeutet, dass jeder Pixel in 256 Helligkeitsabstufungen gespeichert werden kann und das Farbbild ca. 16 Millionen Farben speichert (256x256x256). Solche Bilder werden oft auch als 24-bit Images (8-bit R + 8-bit G + 8-bit B) bzw. als 32-bit Images bezeichnet, wenn Sie zusätzlich einen Alphakanal enthalten (8-bit R + 8-bit G + 8-bit B + 8-bit Alpha).

Für die meisten Videoanwendungen sind 8-bit Farbtiefe auch ausreichend. Da jedoch z.B. analoges Filmmaterial wesentlich mehr als 16 Millionen Farben aufzeichnen kann, kann z.B. 35mm Filmmaterial mit einer höheren Farbtiefe digitalisiert werden. Eine Imagesequenz mit 16-Bit Farbtiefe kann z.B. 281 Trillionen Farbabstufungen speichern.
Mit der Farbtiefe steigt natürlich auch die Dateigröße und somit auch die Handlunggeschwindigkeit proportional. Die meisten Compositing Programme können mit Images mit mehr als 24-bit umgehen. Programme, wie „Shake“ oder „Nuke“, sind sogar speziell darauf ausgelegt, da sie sehr oft im Filmbereich eingesetzt werden.


KOMPRESSION:

Um die Datenmenge zu reduzieren, bieten einige Imageformate die Möglichkeit, die Bild- und somit Datenmenge zu reduzieren. Hier wird im Wesentlichen zwischen einer verlustfreien und einer verlustbehafteten Kompression unterschieden. Bei einer Verlustfreien gehen trotz reduzierter Dateigröße keine Bild- und Farbinformationen verloren (z.B. RLE, LZW oder ZIP Komprimierung). Bei einer verlustbehafteten Kompression gehen Bild- und Farbinformationen verloren (z.B. bei JPEG oder MPEG Komprimierung). Beim Datenaustausch zwischen Postproduktionsprogrammen sollte möglichst nicht mit verlustbehafteten Kompressionen gearbeitet werden. Nach Möglichkeit bzw. bei Bedarf sollte nur das finale Produkt komprimiert werden.
Nachfolgend eine Liste von gängigen, in der Postproduktion verwendeten Einzelbild-Imageformaten, die üblicherweise für den Datenaustausch eingesetzt werden.

Ergänzende und vertiefende Module