Wofür ist der Prozess einsetzbar? Welche Gestaltungsaufgaben sind damit lösbar?

Typische Anwendungsgebiete beim Tracken sind das Stabilisieren von Film/Videoaufnahmen, das Verfolgen eines Bildbereiches und das korrekte Einfügen eines CG -Elements in eine Aufnahme mit bewegter Kamera.

Grundprinzip: Erklärung, was bei dem Prozess eigentlich passiert

Markante Punkte im Bild werden markiert und über eine bestimmte Zeitdauer automatisch verfolgt. Anschließend werden diese Bewegungen vom Tracker analysiert und Bewegungspfade erstellt, welche zum Beispiel auf ein Computer generiertes Objekt übertragen werden können.

Möglicher Input und notwendige Vorarbeiten

Glaubt man den Angaben von diverser Tracking Software, können theoretisch (!) alle Film oder Videoaufnahmen getrackt werden. Doch in der Praxis erweist sich das Tracken oft als mühsam und zeitraubend.
Je aufwendiger eine Kamerafahrt, desto schwieriger das Tracken. Fallende Kanten, stark verzerrte Perspektiven und fehlende Trackingpunkte in der Tiefe erschweren das Tracken. Das Anbringen von gut sichtbaren Trackingpunkten, das Dokumentieren von Kameradaten, und Bewegungen und Erfahrung mit der Kamera wären hilfreich.

Hinweise zum Tracken und auch zum Matchen einer Kamera (siehe Prozess: Kamera Matchen) :
bei der Aufnahme:
Einstellungen und Position der Kamera notieren:
- Alle Kameradaten, wie Filmformat, Brennweite, Tiefenschärfe, Blende, Aufnahmewinkel, Höhe und Drehung der Kamera usw., sollten notiert werden.
- Die gesamte Szene, mit der Position der Kamera und mindestens drei Bezugspunkten, sollte ausgemessen und auf einem Plan festgehalten werden.

Aufnahme von Trackingpunkten:
Hilfreich ist die Aufnahme von Trackingpunkten, welche aber, oft mit einigem Aufwand, wieder aus dem Bild rausretouschiert werden müssen. Dazu bieten sich zum Beispiel Tennisbälle oder Markierungen mit färbigen Klebestreifen an. Wichtig ist, dass sich die Objekte von der restlichen Szene gut abheben, immer mindestens drei (für 3D tracking werden wesentlich mehr Punkte benötigt) sichtbar sind (darauf achten, dass einige Punkte während des Kameraschwenks hinter anderen Objekten verschwinden könnten) und die Punkte auch in der Tiefe positioniert werden.

Eigenheiten der Kamera beachten:
Es empfielt sich der Einsatz von wirklich guten Objektiven, denn bei Zoomobjektiven kann die Brennweite nicht exakt gemessen werden.
Bei jedem Objektiv kommt es zu Verzerrungen am Bildrand und somit zu falschen Ausrichtungen von CG Elementen. Mit dem AE Effekt "Optics Compemsation" können diese Verzerrungen korrigiert werden.

beim Digitalisieren:
Beim Capturen kommt es oft zu Skalierung, Beschneidung oder Änderung des Seitenverhältnisses, deshalb ist es wichtig immer mit 100% Geschwindigkeit und wenn möglich mit Vollbild zu arbeiten. Testläufe sind unbedingt nötig, um die nötigen Informationen für die richtigen Einstellungen zu bekommen.

Typische Handlungsabfolge

- Aufnahme von Film oder Videoaufnahmen
- Digitalisieren der Sequenzen
- Tracken mit einer eigener Tracking Software oder einem Tracking Tool in einer 3D oder 2D Software
- Zuweisen der Bewegungsdaten auf ein Computer generiertes Objekt.

Notwendige und sinnvolle Software und Hardware

semi-professionell: After Effects, Combustion, Final Cut u.s.w.
reine 2D-, 3D Trackingsoftware: 3D-Equalizer, Boujou und Matchmover von RealViz