Hier entscheiden sich schon die ersten klanglichen Eigenschaften unserer Aufnahme. Viele günstige Soundkarten bieten ebenso wie teurere Exemplare eingebaute Mikrofonvorverstärker an. Ein unbedarfter Benutzer könnte nun annehmen, dass er für das Anschliessen eines Mikrofons keine weitere Hardware mehr benötigt. Dies ist auch richtig. Leider sind die verwendeten Mikrofonvorverstärker zumeist so miserabel, dass weniger die Frage entscheidend ist, ob solche Aufnahmen machbar sind, sondern vielmehr, wie diese Aufnahmen klingen. Aufgrund des sehr niedrigen Pegels, den Mikrofone liefern, sollte der Mikrofonvorverstärker möglichst rauscharm sein, um das Mikrofonsignal gut verstärken zu können. Zu diesem Zwecke legen sich einige Tonstudios Stereo-Mikrofonvorverstärker im Werte von über 500,-Euro zu. Dass wir diese nicht unbedingt brauchen, werden wir allerdings ebenfalls im folgenden Text erkennen. Rauscharmut ist gerade bei günstigen Soundkarten nicht nur bei Mikrofonvorverstärkern, sondern zumeist auch bei LINE-Eingängen nicht gegeben. Dennoch fallen im Regelfall die Line-Eingänge qualitativ hochwertiger aus, als die Mikrofoneingänge. Wir wählen also als Aufnahmeeingänge bevorzugt die LINE-Eingänge. Das Signal, das die Wandler der Soundkarte passiert, sollte schon hochpegelig sein, damit möglichst wenig Wandlerrauschen im Verhältnis zum Nutzsignal hinzugefügt wird.
Meine Empfehlung zu diesem Thema ist, sich auf jeden Fall ein kleines
Mischpult bis 200,-Euro zuzulegen, um Mikrofone mit einer adäquaten
Vorverstärkung zu versehen und um den Eingangspegel der Soundkarte
anpassen zu können. Zu diesem Zwecke sollte ein Mischpult eben einen
solchen Mikrofonvorverstärker haben und ebenfalls über eine
eingebaute Phantomspeisung verfügen. Aktuell sind Mischpulte von
der Firma Behringer immer noch die günstigsten am Markt, die eine
gute Audioqualität bieten.
Professionellere Soundkarten (wie z.B. das MOTU 828 Firewire Audiointerface)
bieten hochwertige (rauscharme) Mikrofoneingänge an, über die problemlos
und gut aufgenommen werden kann. Dazu wird vorne am Bedienfeld zwischen
Mic/Line und 48v Phantomspeisung umgeschalten (siehe Abbildung).
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