Richtwirkung von Mikrofonen (siehe
auch Grundlagenmodul "Richtcharakteristiken von Mikrofonen)
Mikrofone haben außerdem eine charakteristische Richtwirkung. D.h.,
dass nicht alle Schallsignale aus jeder beliebigen Richtung unbedingt
gleich laut aufgenommen werden. Typisch für dynamische Handmikrofone
sind rückkopplungsarme Mikrofone mit Cardioid (Nieren)- Charakteristik.
Diese Mikrofone nehmen bevorzugt aus frontaler Richtung und aus einem
nierenförmig geformten Einfallsfeld den Schall auf. Sie sind zumeist
für den Bühneneinsatz konzipiert, bei dem es zu aller Erst
auf Rückkopplungssicherheit ankommt.
Bei Grossmembran-Kondensatormikrofonen finden sich neben dieser Richtcharakteristik auch häufig unidirektionale Charakteristik oder einer 8er Charakteristik. Bei letzterem Fall nimmt das Mikrofon von vorne und hinten Schall auf, nicht aber von der Seite. Wichtig ist, dass mit Ausnahme der unidirektionalen Richtcharakteristik alle Mikrofone mit anderen Richtcharakteristiken die Frequenzen ungleichmässig zum Rand hin abdämpfen. teure Nierencharakteristik-Grossmembranmikrofone mit linearem Frequenzganz erzegen diesen Frequenzgang nur bei frontaler Beschallung. Seitliche Beschallung führt i.d.Regel zu einer mittenbetonten Aufnahme.
Um Grossmembranmikrofone von Körper und Bodenschall abzukoppeln, werden diese zumeist in einer sogenannten Spinne aufgehängt. Das Mikrofon ist infolgedessen nur über eine Gummibandhalterung mit dem Mikrofonständer verbunden, was weitestgehend eintreffenden Trittschall (Fussbodenvibrationen) eliminiert. Prinzipiell sollten sehr empfindliche Grossmembranmikrofone nur über eine Ständerhalterung betrieben werden.
Für einen natürliche Klang ist als Richtcharakteristik die
Kugel geeignet. Allerdings sollte der Raum gut klingen, da der Raumklang
ja mit aufgezeichnet wird.
Mit einem Mikrofon dieses Typs kann man bequem mehrere Sprecher gleichzeitig
aufnehmen.
Eine Niere als Richtcharakteristik bietet sich für einen warmen Klang an. Man kann den Nahbesprechungseffekt voll ausnutzen. Allerdings benötigt man in diesem Fall je ein Mikro für jeden Sprecher.
Der Sprecher sollte einen Abstand zum Mikrofon von 40-50 cm einhalten. Dadurch hat man keinen Nahbesprechungseffekt, aber die Sprachverständlichkeit ist besser. Das Frequenzband um 2 kHz ist dafür besonders wichtig.
Für den Aufnahmeraum ist es besonders wichtig, dass es keine störenden Echos gibt. Dies kann man durch klatschen einfach testen. Eventuell muss man Stellwände benutzen.
Eine Faustregel
Der Abstand zwischen 2 Mikrofonen sollte 3 mal so gross sein wie der
zwischen Mikrofon und Instrument (in unserem Fall - Sprecher)