Größe: bis zu 1,50 m
Lebenserwartung: unbekannt

 

 

LEBENSFORM

 

REFLECTUM OCULORUM, ein Unterart der Spezies AGGER OCULORUM, lebt vorwiegend in den kalten Regionen des Planeten X11Y und gilt als einge-fleischter Einzelgänger. Der Planet zeichnet sich besonders durch seine unwirtlichen Lebensbedingungen für Humanoide aus, da Windgeschwindig-keiten von 90 km/h und Temperaturen von 103 Fahrenheit hier wohl als gutes Wetter bezeichnet werden. Bis auf einige kleine Säugetiere und die Familie der Agger oculorum lebt nichts freiwillig auf diesem Planeten.

Wie und ob eine Paarung erfolgt, ist bislang ungeklärt. Manche Wissenschaftler spekulieren sogar auf Selbstklonung der Lebewesen, jedoch dürfte diese Theorie nicht haltbar sein. Klar ist jedoch, dass die Jungtiere bei der Geburt nur aus einem einzigen Augapfel bestehen und aus einer Öffnung an der Unterseite des Alttieres schlüpfen. Ab dem 20. Lebensjahr wachsen die ersten Tentakel. Das ist auch der Zeitpunkt, ab dem der Nesthocker, der meist nur von einem Elternteil aufgezogen wird, fähig ist, Nahrung selbst zu fangen. Diese Nahrung besteht hauptsächlich aus kleinen Nagetieren, die mit den Gift absondernden Tentakeln umwickelt und so vorverdaut werden, ehe die breiig gewordene Masse absorbiert werden kann.

Die Meinung anderer Forscher wiederum geht ansatzweise in die Richtung, dass wir es hier vielleicht sogar mit einer dreigeschlechtigen Lebensform zu tun haben. Die Wissenschaft entdeckte Hinweise für diese Möglichkeit bei der ge-naueren Erforschung der Unterart Reflectum Oculorum. Es wird davon ausge-gangen, dass die unterschiedlich gefärbten Augen etwas mit der Fortpflanzung und dem Geschlecht der Lebensform zu tun haben, jedoch gibt es dafür noch keine fundierten Beweise.

Obwohl REFLECTUM OCULORUM hauptsächlich einzelgängerisch lebt und diese Lebens-weise auch bevorzugen dürfte, weißt es komplexe Verhaltensstrukturen des Zusammenlebens auf. Das zeigt sich einerseits bei der Aufzucht der Jungtiere, andererseits aber auch an einer Form telepathischer Kommunikation, für deren Gründe noch nicht einmal ansatzweise eine passende Erklärung gefunden werden konnte.

Zu bestimmten Zeiten des Jahres treffen sich große Gruppen dieser Lebewesen und stellen sich im Kreis auf. Mit ihren Tentakeln stellen sie eine physische Verbindung untereinander her und dann kommt es zu einem mentalen Gespräch. Es wird davon berichtet, dass sich bei diesen Treffen Raum und Zeit verändern würden. Haben wir es vielleicht mit Lebewesen zu tun, die für die Entstehung von Zeit verantwortlich sind? Oder ernähren sie sich auf eine für uns unverständliche Art vom Raum-Zeit-Kontinuum? Oder haben wir es hier mit den Hütern des Universums selbst zu tun? Der menschliche Verstand kann uns noch keine Antwort darauf geben, aber in einem der letzten Versuche ist uns die Kontaktaufnahme gelungen. Wir können mit Hilfe der modernen Technik ihre Gedankenströme in akustische Signale verwandeln, wenn wir diese auch noch nicht zu deuten wissen. Dies wird wohl eine der großen Herausforderungen der nächsten Jahre werden, aber vielleicht halten wir dann den Schlüssel zu den Geheimnissen des Universums in der Hand.