Quellmonitor:
Im ersten Arbeitsschritt des Schnittprojektes werden hier die Clips der
Reihe nach gesichtet, gekürzt und von hier aus im Schnittfenster
an den gewünschten Positionen eingefügt.
Um die Clips aus dem Projektfenster auf dem einfachsten Weg direkt per
Doppelklick im Quellmonitor-Fenster, das bei Premiere irrtümlich
als „Toneingabe“ bezeichnet wurde, zu öffnen, müssen
wir in den Grundeinstellungen im Menü: „Bearbeiten >
Voreinstellungen > Allgemein und Standbild...“ die Option:
„Filme im Clipfenster öffnen“ deaktivieren.
Ist diese Option aktiv, werden die Clips durch Doppelklick in einem eigenen
Clipfenster geöffnet, wo man sie zwar ebenfalls editieren, also kürzen
und mit In- bzw. Out-Points versehen, kann - übersichtlicher ist
aber die Darstellung im Quellmonitor.
Steuerelemente:
Unterhalb des Quellmonitors finden wir einige Steuerelemente für
das Abspielen des Clips in der folgenden Reihenfolge:
Unterhalb des Vorschaubildes befindet sich ein vertikal strichliertes Band, der sogenannte „Frame Jog“ mit dessen Hilfe der Clip einfacher vor- und zurück gespielt werden kann. Verwendet man eine Maus mit einem Scroll-Rad, so kann man mit dessen Hilfe durch den Clip scrollen solange der Mauszeiger sich über dem Frame Jog befindet.
Links von den Steuerelementen wird neben dem Dreieck-Symbol die Dauer
des gekürzten Clips angezeigt. Rechts davon wird der ursprüngliche
Timecode des Clips, sofern vorhanden, angezeigt.
Darunter finden wir die aktuelle Clip-Bezeichnung mit der Option, zwischen
den bisher verwendeten Clips im Dropdown-Menü auszuwählen.
In- und Out-Point:
Weiter rechts befinden sich die Schaltflächen für In- und Out-Point
mit den Tastenkürzel (I) und (O). Mit Hilfe dieser Funktionen wird
der Clip auf die notwendige Länge gekürzt.
Der In-Point legt fest an welcher Stelle das Video beginnen soll und der
Out-Point kürzt den Clip am Ende auf die gewünschte Länge.
Dazu positioniert man den Cursor des Quellmonitors an den gewünschten
Stellen und drückt einfach auf der Tastatur die Taste (I) für
den Anfangspunkt und dann die Taste (O) für das gewünschte Ende
der Einstellung.
Die gelbe Markierung unter dem Quellmonitor zeigt an, welcher Bereich
des Videos innerhalb der In- und Out-Points liegt und bietet so auch einen
Überblick wie viel Material des Clips vor und nach den Schnittpunkten
tatsächlich vorhanden ist.
Diese Markierung ist durch eine horizontale Linie geteilt, der obere Bereich
steht für das Video und der untere für die dazugehörige
Tonspur, falls vorhanden.
Zum Verändern der Schnittpositionen zieht man einfach an den Enden
der gelben Markierung.
Die In- und Out-Points werden mit dem Clip automatisch im Projektfenster
abgespeichert.
Möchte man aus einem Clip mehrere Teile verwenden, so dupliziert
man den Clip durch einfaches Ziehen zurück ins Projektfenster, legt
diesen am besten in einem eigenen Ordner ab und gibt ihm einen neuen Namen.
So können beliebig viele Duplikate angelegt werden, aus denen man
dann jeweils unterschiedliche Teilbereiche für das Projekt verwenden
kann.
Dupliziert man auf diese Weise einen Clip der schon gekürzt wurde,
das heißt der schon mit In- und Out-Point versehen wurde, so wird
im Projektfenster nur der gekürzte Teil abgelegt.
Markenmenü:
Markenmenü
Mit Hilfe des Markenmenüs kann man Clip-Marken setzen oder
löschen und diese durch einfaches anwählen unter „Gehe
zu“ ansteuern, um bestimmte Punkte im Clip einfacher wiederzufinden.
Diese Marken werden in der Folge auch im Schnittfenster angezeigt.
Mit Hilfe der Optionen „Video In / Out“ bzw. „Audio
In / Out“ im Dropdown-Menü kann man z.B. den Einsatz einer
Audiospur festlegen. Man positioniert dazu den Cursor des Quellmonitors
an der gewünschten Stelle und legt durch die Auswahl des Befehls:
„Marke > Audio In“ jenen Zeitpunkt fest, an dem die Tonspur
beginnen soll.
Diese Funktion ist hilfreich, wenn eine mit dem Video aufgenommene Audiospur
erst nach einer bestimmten Zeit oder an einem bestimmten Bild ein- bzw.
ausgeblendet werden soll. Ebenso lässt sich so das Video unabhängig
vom vorhandenen Ton ein- oder ausblenden.
Dieser Vorgang lässt sich aber auch nachträglich im Schnittfenster
durchführen.
Möchte man eine mit dem Clip aufgenommene Tonspur überhaupt
weglassen, so kann man diese Trennung durch Deaktivieren des Audiosymbols
im Monitorfenster vornehmen. Durch Deaktivieren des Videosymbols kann
man so auch nur die Audiospur eines Clips verwenden.
Einsetzen und Überlagern:
Unten rechts im Quellmonitor-Fenster finden wir noch die beiden Schaltflächen
für „Einsetzen“ (,) und „Überlagern“
(.):
Mit Hilfe dieser Funktionen oder der angegeben Tastenkürzel kann
man sehr einfach und schnell den Inhalt des Quellmonitors an der Cursorposition
im Schnittfenster einfügen bzw. überlagern.
Einsetzen
Durch die Funktion „Einsetzen“ wird der aktuelle Clip aus dem Quellmonitor exakt rechts von der Cursorposition im Schnittfenster eingefügt. Die gewünschten Video- und Audiospuren für das Einfügen werden unterhalb des Programmmonitors, mit den Schaltflächen neben der Bezeichnung: „Ziel“ ausgewählt.
Zielspurauswahl unterhalb des Programmmonitors !
Man muss also immer darauf achten, dass sich der Cursor im Schnittfenster an der gewünschten Position befindet und dass die korrekten Zielspuren angewählt sind.
Befindet sich in der Zielspur an der Cursorposition im Schnittfenster schon ein Clip, so wird dieser in 2 Teile geteilt, der Clip aus dem Quellmonitor wird nach dem ersten Teil eingefügt und der zweite Teil wird nach hinten verschoben und exakt am Out-Point des neuen Clips angefügt. Befindet sich an der Cursorposition kein Clip, so wird nur der neue Clip im Schnittfenster positioniert und der Cursor springt automatisch an den Out-Point, damit ein flüssiges Arbeiten beim Aneinanderreihen der Clips gewährleistet wird.
Überlagern
Verwendet man die Funktion „Überlagern“ so wird ein bereits im Schnittfenster an der Cursorposition vorhandener Clip nicht geteilt sondern einfach überschrieben. Das heißt: der Out-Point des Clips wird an die Cursor-Position verlagert, der Clip also gekürzt, und der neue Clip beginnt exakt an dieser Position, wobei der erste Frame wiederum dem im Quellmonitor-Fenster gesetzten In-Point entspricht.
Zum besseren Verständnis ist hier anzumerken, dass alle In- und Out-Points immer nur virtuelle Schnittmarken sind. Das ursprünglich aufgenommene Material bleibt immer verfügbar und kann bei Bedarf im Schnittfenster mit den Trimm-Funktionen, die ich später genauer erläutern werde, oder durch einfaches Ziehen an den Clipkanten mit dem Auswahl-Werkzeug wiederhergestellt werden.
Zur Wiederholung: Bevor man die Funktionen „Einsetzen“
oder „Überlagern“ verwendet, muss man sich immer
vergewissern, dass die gewünschten Zielspuren angewählt sind
und der Cursor sich an der richtigen Position im Schnittfenster befindet.
Mit den Schaltflächen „Vorheriges Edit“ und
„Nächstes Edit“ im Programmmonitor-Fenster kann
man durch einfaches oder mehrfaches Klicken die vorhandenen Schnittpositionen
im Schnittfenster ansteuern und so den Cursor immer exakt an den Schnitten
positionieren. Noch einfacher funktioniert dieser Vorgang mit Hilfe der
Tastenkürzel für diese beiden Funktionen: Die Taste: „Bild
auf“ entspricht der Funktion „Vorheriges Edit“
und verschiebt den Cursor zu den Schnittpositionen nach Links und die
Taste: „Bild ab“ an die entsprechenden Schnitte rechts von
der aktuellen Cursorposition.
„Vorheriges Edit“ und „Nächstes
Edit“ im Programmmonitor-Fenster