Die wichtigsten Tools:
Links oben im Schnittfenster befindet sich die zweireihige Werkzeugleiste mit 8 Schaltflächen. 5 davon sind mit mehreren Funktionen belegt, die bei längerem Mausklick zum Vorschein kommen.
Jeder dieser Schaltflächen ist ein Tastenkürzel zugeordnet. Um damit durch die verschiedenen Werkzeugoptionen zu navigieren, muss man lediglich die Taste mehrfach drücken und das Programm wechselt die Optionen bis zum gewünschten Werkzeug, welches dann auch in der Schaltfläche angezeigt wird.
Oben Links finden wir das
Auswahl-Werkzeug (V) – dies ist das Standard-Werkzeug zum
Verschieben, Arrangieren und Kürzen der Clips im Schnittfenster.
Bewegt man damit den Mauszeiger über den Anfang oder das Ende eines
Clips so wird der Zeiger als Klammer dargestellt und man kann den In-
bzw. den Out-Point durch einfaches Ziehen in die entsprechende Richtung
verschieben, damit also den Clip kürzen oder verlängern.
Die zweite Werkzeug-Schaltfläche (M) beinhaltet 4 Werkzeuge zum Auswählen von Clips im Schnittfenster:
Bereichsauswahl: damit kann man durch Ziehen mit der
Maus einen rechteckigen Bereich mit mehreren Clips auswählen.
Blockauswahl: damit kann beispielsweise eine komplexe
Schnittsequenz komplett ausgewählt werden und durch einfaches Ziehen
als „virtueller Clip“ geklont werden. Ein virtueller Clip
beinhaltet alle Überblendungen und Effekte der Ausgangssequenz, wird
aber im Schnittfenster in nur einer Video- und Audiospur dargestellt.
Somit lassen sich komplexe Sequenzen problemlos und übersichtlich
mehrfach im Projekt verwenden und weiterverarbeiten. Verändert man
die Ausgangssequenz, so wird diese Änderung auch auf alle Klone angewandt
– dies kann erhebliche Zeitersparnis bedeuteten.
Spurauswahl: Damit werden alle in einer Spur befindlichen
Clips rechts vom Mauszeiger ausgewählt und können so gemeinsam
verschoben werden.
Mehrspurauswahl: Damit werden alle nicht gesperrten Spuren
rechts vom Mauszeiger ausgewählt.
Die nächste Kategorie mit dem Tastenkürzel (P) beinhaltet verschiedene spezielle Hilfsmittel zum Trimmen von Schnitten: Als Trimmen bezeichnet man die Feinabstimmung einer Schnittposition im Bezug auf die am Schnitt anliegenden Bilder.
Rollen:
Damit kann man die zeitliche Position eines Schnittes verändern ohne
dabei die Clips zu verschieben. Beim Rollen wird das dafür notwendige
„Fleisch“ der Clips links und rechts des Schnittes verwendet
um den einen Clip zu verlängern und den zweiten zu kürzen. Diese
Funktion eignet sich sehr gut, wenn ein Schnitt z.B. exakt auf einen Takt
der verwendeten Musik platziert werden soll und genug brauchbares Material
(Fleisch) vorhanden ist um dies zu ermöglichen.
Während des Ziehens wird der jeweilige Frame am Out-Point des ersten
Clips und der In-Point-Frame des zweiten Clips nebeneinander am Programmmonitor
angezeigt.
Um die Schnittposition framegenau zu bewegen verwendet man das Tastenkürzel
(Alt + Pfeil nach Oben bzw. nach Unten) und kann so die Schnittposition
sehr präzise über die Tastatur steuern.
Löschen und Lücke schließen: In dieser
Funktion sind die Arbeitsschritte Clips kürzen und den folgenden
Clip wieder an die Schnittposition verschieben (um die entstandene Lücke
zu schließen) zusammengefasst. Hierbei ist darauf zu achten, dass
eventuell schon korrekt an einer Tonspur ausgerichtete Clips rechts vom
bearbeiteten Clip auch verschoben werden. Um Abhilfe zu schaffen sollte
man Clips die nicht mehr verschoben werden sollten in einer anderen Videospur
positionieren und im Menü des Schnittfensters die Option: „Clips
auf allen Spuren bewegen“ deaktivieren. Alternativ dazu kann man
die gesamte Spur mit den schon korrekt positionierten Clips sperren.
Einen Clip „im Schnittfenster sperren“ würde in diesem
Fall keinen Sinn ergeben, da die Funktion: „Löschen und Lücke
schließen“ nicht korrekt funktioniert sobald sich gesperrte
Clips im Schnittfenster befinden.
Wichtig ist auch zu beachten welchen Clip man mit diesem Werkzeug auswählt,
dies wird mit Hilfe der roten Klammer, die erscheint sobald man die Maus
über die Clipkante bewegt, angezeigt. So wird ein Clip den man am
In-Point nach links zieht verlängert und die nachfolgenden Clips
werden entsprechend nach hinten verschoben. Zieht man am In-Point nach
rechts, wird dieser Clip gekürzt und die folgenden Clips entsprechend
zeitlich nach vorne verschoben. Bei diesen beiden Optionen bleibt die
absolute Schnittposition unverändert. Zieht man einen Clip am Out-Point,
also am letzten angezeigten Frame, so verändert sich auch die Schnittposition
in Bezug auf die Gesamtzeit in der Zeitleiste.
Auch hier werden die beiden aktuellen Frames an der jeweiligen Schnittposition
im Programmmonitor nebeneinander angezeigt.
Auch hier gibt es wieder nützliche Tastenkürzel, um die Positionierung
des Schnittes framegenau durchzuführen: Dazu positioniert man den
Cursor exakt an der Schnittposition, im Programmmonitor erscheinen so
die beiden am Schnitt anliegenden Frames nebeneinander, und verwendet
die Tasten (Alt + Pfeil nach Links bzw. Pfeil nach Rechts).
Rate ausdehnen: Diese Funktion entspricht dem im Menü:
„Clip > Geschwindigkeit“ zu findenden Befehl zur Veränderung
der Framerate eines Clips. Das Ziehen an der Clipkante mit diesem Werkzeug
verlängert bzw. kürzt die Abspieldauer eines Clips, und zwar
indem die Abspielgeschwindigkeit des Clips verändert wird. Da Premiere
aber zum langsameren Abspielen eines Clips lediglich die vorhandenen Frames
verdoppelt wird hier natürlich kein sauberer Slowmotion-Effekt erzeugt.
Unterschieben: Hier wird lediglich der Inhalt des ausgewählten
Clips in sich verschoben ohne dabei die angrenzenden Clips und die Schnittpositionen
zu verändern. Durch das Ziehen des Clips mit dem Werkzeug „Unterschieben“
kann man so seinen gesamten Inhalt nutzen, also vom ursprünglich
aufgenommenen Anfang bis zum Ende, ohne die tatsächlich verwendete
Länge zu verändern. Das heißt der Zeitraum zwischen In-
und Out-Point bleibt gleich, während der Bildinhalt des verwendeten
Materials variiert. In der Praxis eignet sich diese Funktion hervorragend,
um nach dem Festlegen der Schnittposition in Bezug zur Gesamtdauer die
verwendeten Bilder nachträglich zu variieren, also z.B. eine bestimmte
Bewegung am Anfang eines Clips exakt herauszuarbeiten und an die vorangehenden
Bilder besser anzupassen.
Tastenkürzel: Mit dem Auswahlwerkzeug (V) den gewünschten Clip
auswählen und
(Alt + Strg + Pfeil nach Links bzw. nach Rechts).
Verschieben: Hiermit kann man ganz einfach einen Clip
zwischen zwei anderen hin- und herschieben ohne dabei die zeitliche Position
der einzelnen Bilder der beiden angrenzenden Clips zu verändern.
Diese Clips werden je nach Verschieberichtung gekürzt bzw. verlängert
und die zeitliche Position der angrenzenden Schnitte wird verschoben während
die Dauer des bearbeiteten Clips unverändert bleibt. Im Monitorfenster
werden bei diesem Vorgang 4 Einzelbilder der jeweils an die Schnitte angrenzenden
Frames angezeigt.
Tastenkürzel: Mit dem Auswahlwerkzeug (V) wird der gewünschte
Clip ausgewählt und mit den Tasten (Alt + Pfeil nach Links bzw. nach
Rechts) verschoben.
Diese Tastenkombination entspricht auch der Funktion „Löschen
und Lücke schließen“, zum „Verschieben“ ist
aber im Unterschied dazu das Auswahlwerkzeug aktiv und der Clip wird damit
ausgewählt, während bei der Funktion „Löschen und
Lücke schließen“ der Cursor an der gewünschten Schnittposition
platziert werden muss.
¤ Zum einfachen Verschieben von Clips in der Zeitleiste verwendet man das Tastenkürzel: Alt + (,) bzw. Alt + (.) .
Um das Trimmen noch übersichtlicher zu gestalten bietet Premiere auch eine eigene Monitorfenster-Option für diesen Zweck an. Im Menü des Monitor-Fensters oder durch Klicken auf das Trimmen-Symbol wird diese Ansicht geöffnet (Strg + T). Hier findet man alle beschriebenen Funktionen speziell auf das Trimmen abgestimmt und sehr praktisch angeordnet, was einen zügigen Arbeitsablauf und sehr exakte Schnitte ermöglicht. (Siehe Modul 4)
In der nächsten Kategorie (C) finden sich drei Schneidewerkzeuge:
Rasierklinge: damit lässt sich ein Clip direkt im
Schnittfenster in zwei Teile schneiden. Ist im Menü die Option: „An
Kanten ausrichten“ aktiviert, so wird der Schnitt exakt an der Cursorposition
durchgeführt, wenn die Rasierklinge etwas rechts von der Cursorlinie
angewendet wird.
Mehrere Rasierklingen: Der Schnitt betrifft alle Clips an der
bearbeiteten Zeitposition die nicht gesperrt sind oder sich in gesperrten
Spuren befinden.
Blendenschere: Damit lassen sich an den Bezierkurven
z.B. für den Lautstärkenpegel einer Audiospur zwei „Griffpunkte“
direkt nebeneinander erstellen. Lässt sich auch an der Deckkraftlinie
zur Steuerung der Transparenz von Clips die höher oder auf der Videospur
2 liegen anwenden.
In der unteren Reihe befinden sich die Schaltflächen für die
Hand
(H) zum einfachen Verschieben der Ansicht im Schnittfenster und das
Zoom (Z) – Werkzeug.
Daneben finden wir noch die Mehrfachschaltfläche für Blendenkurven-Werkzeuge (U):
Überblendung: Mit diesem Werkzeug lässt sich
ganz einfach ein Crossfade zwischen zwei überlappenden Audiospuren
erstellen indem man beide Spuren nacheinander anklickt.
Blendenbereich: Ermöglicht das Anheben oder Senken
einer Blendenkurve ohne dabei die Kurvensteigung zu beeinflussen –
lässt sich auch bei der Deckkraftlinie anwenden.
Verbinden/Verbindung aufheben: Zum Verbinden oder Trennen
von Verbindungen zwischen Video- und Audioclips. Nicht verbundene Audioclips
werden in der Audiospur blaugrau dargestellt. Nicht verbundene Videoclips
sind in der Spurformat-Option: „Dateiname“, wenn also keine
Einzelbilder oder nur die Anfangs- bzw. Endbilder angezeigt werden, gelb
dargestellt. Verbundene Video- und Audioclips sind eher grün.
Wird eine Verbindung gelöst, so werden zusätzlich beide Clips
mit einem weißen Marker versehen. Verschiebt man die Clips dann
unabhängig voneinander, so wird natürlich die Bild- Ton-Synchronisation
aufgehoben. Um die Clips wieder miteinander zu verbinden, klickt man einfach
wieder mit dem Werkzeug in beide Clips, und die Verbindung wird wieder
hergestellt. Um danach die Synchronität wieder herzustellen, muss
man in das kleine rote Dreieck am Anfang des Clips klicken und dann mit
gedrückter Maustaste in die daraufhin erscheinende Versatz-Zeitangabe
rechts davon ziehen.
Als letzte Kategorie bleibt das
In-Point und
Out-Point Werkzeug (N) mit dem man auch in der Timeline
durch einfaches Anklicken die Anfangs- und Endpunkte eines Clips festlegen
kann.
Dieses Werkzeug kann auch verwendet werden um den Arbeitsbereich zu kürzen.
Der "Arbeitsbereich" ist der durch den gelben Querbalken
oberhalb der Zeitleiste markierte Bereich des Schnittfensters. Durch Ziehen
des Anfangs- und Endpunktes lässt sich dieser Bereich festlegen.
In den Einstellungen für Filmexport zum endgültigen Rendern
eines Videos kann dann unter "Bereich" zwischen "Arbeitsbereich"
und "Gesamtes Projekt" gewählt werden:
Unterhalb der Werkzeuge befinden sich im Schnittfenster die Bezeichnungen
für die Video- und Audiospuren.
Mit den Schaltflächen (Augen- bzw. Lautsprechersymbol) für die
Spurausgabe können gesamte Spuren für
die Ausgabe aktiviert oder deaktiviert werden.
Daneben befindet sich jeweils die Schaltfläche zum Sperren bzw. Entsperren
einer gesamten Spur – diese Funktion eignet sich sehr gut um eine
schon festgelegte Spur zu schützen.
Die Schaltfläche: Spur zusammenfalten/auffalten
wird verwendet um die Kurven für die Deckkraft bei Videospuren
und den Tonpegel bzw. die Panfunktion* bei Audiospuren anzuzeigen. Ist
eine Spur aufgefaltet, so werden auch weitere Schaltflächen zur Auswahl
für die Anzeige von Keyframes, wie sie bei Video- oder Audiofiltern
verwendet werden können, angezeigt.
*Panfunktion: Variation zwischen linkem und rechten Stereokanal
Links neben der Navigationsleiste ganz unten im Schnittfenster gibt es noch fünf weitere Schaltflächen: