Druckoptionen
Gerade für ein Plakat ist es wichtig, daß man den Entwurf selbst
in Originalgröße sieht und begutachten kann und auch
dem Auftraggeber im endgültigen Druckformat zeigen kann. Das sieht
außerdem eindrucksvoller aus.
Sonst verwickelt man sich auch leicht in nicht sehr zielführende
Diskussionen über die Schriftgrößen. Man sollte ohnehin
immer alle Entwürfe so präsentieren, wie sie dann gedruckt aussehen
werden. Nicht kleiner, unbedingt farbgetreu und einfach dem Endergebnis
entsprechend.
Vor allem Text in kleinen Schriftgrößen sieht in Originalgröße
auf Papier ganz anders aus als am Bildschirm, weil der Bildschirm nur
ein Viertel der Auflösung von Offsetdruck hat. Das ausgedruckte Plakat
hängt man an die Wand und schaut es einmal aus ein paar Metern Entfernung
an.
Indesign hat wie viele Programme ein umfangreiches Druckmenü mit
einer Vielzahl an Einstellungsmöglichkeiten, die mit Untermenüs
platzsparend untergebracht sind. Wenn man den Menübefehl ->Datei
->Drucken wählt, ist man mit einer Menge an möglichen
Einstellungen konfrontiert. Unter dem zweiten Punkt "Konfiguration"
gibt es eine Reihe der grundsätzlichen Druckeinstellungen. Für
den Druck eines Plakates besonders wichtig ist die Option "Druckseiten".
"Druckseiten" bedeutet, daß das Dokument
gestückelt entsprechend dem im Drucker vorhandenen
Papierformat ausgegeben wird, man kann auch gleichzeitig vergrößern
(im selben Feld "Konfiguration" unter dem Punkt "Optionen:"
"Skalierung"). Auf diese Weise kann man auch einfach
schnell große Beschriftungen für Veranstaltungen ausdrucken,
ohne gleich zum Copyshop laufen zu müssen und einen teueren Plakatausdruck
machen zu müssen. Die Breite eines Überlappungsrandes zum sauberen
zusammenkleben ist auch einstellbar. Das ist wichtig, damit man beim Zusammenkleben
der Teilstücke nicht ganz genau arbeiten muss, sondern eben einen
kleinen Toleranzrand hat.
Links unten im Eck hat man eine optische Kontrolle des Ergebnisses. Mit
den zwei blauen Linien wird der innere und äußere Rand der
Überlappung angezeigt und man sieht auch die Anzahl der auszugebenden
(hier zB: A4-)Blätter. Der hellgraue Bereich mit dem hellblauen P
drinnen zeigt das Format des zu druckenden Dokumentes an.
Wenn die "Druckseiten" nicht auf "automatisch" eingestellt
sind, wird der doppelt zu druckende Bereich anders eingeteilt.
Dadurch ergibt sich oft ein kräftig breit doppelt gedruckter Bereich,
den man zuhause am teuren Tintenstrahldrucker vermeiden kann.
Bei angehakteDruckseiten "automatisch" wird wirklich
nur der in "Überlappung:" auf "2 mm"
eingestellte Bereich doppelt gedruckt.
Hier wird das Plakat im A2-Format auf A4-Papier gestückelt ausgedruckt.
Dadurch, daß der Drucker nicht bis ganz an den Rand drucken kann
und auch durch den schmalen als Überlappung doppelt gedruckten Streifen
geht sich das Format nur auf neun Blatt A4 Papier aus
(anstelle von vier Blatt A4, die nebeneinander gelegt
A2 ergeben).
Auf der rechten und unteren Blattreihe wird aber nur ein ganz schmaler
Streifen gedruckt, wie man sieht.
Unter dem zweiten Punkt "Konfiguration" sind weitere
grundsätzliche Optionen wie "Skalierung" und Hoch/Querformat
sowie Drehung ("Ausrichtung" zum anklicken) untergebracht.
Keine Ahnung wozu man ein Blatt auf dem Kopf stehend ausdrucken können
sollte, das Papier kann man nach dem Ausdruck genauso umdrehen. Bei Proportion
kann man das Häckchen bei "Proportionen beibehalten" wegklicken
und unterschiedliche Prozentwerte für "Breite:" und "Höhe:"
eingeben, somit einen verzerrten Ausdruck machen, auch hier keine Ahnung
wozu das gut sein soll, aber wenn es vorhanden ist braucht es vielleicht
irgendwann einmal wer und ist froh daß es die Möglichkeit gibt.
Der Punkt "Ausgabe" hält einige fortgeschrittene Einstellungen bereit:
Unter dem Punkt "Ausgabe" kann man die Auflösung
des Druckers und die Rasterweite unter "Rastern:"
einstellen.
Umgekehrt kann man unter "Rastern" ->Drucker einstellen
und auf diese Weise den Druckertreiber die feinste mögliche Rasterweite
automatisch wählen lassen. Das ist in den meisten
Fällen das vernünftigste.
Wenn man am Tintenstrahldrucker Farbpatronen sparen will, kann man unter "Farbe:" eben auch nicht in Farbe sondern in Graustufen drucken. Mit angehaktem "Text im Schwarzen" druckt man auch eingefärbte und somit graue Texte Schwarz.
Unter dem Punkt "Grafiken: Bilder: ->Daten senden"
kann man die Bild-Qualität für den Ausdruck einstellen.
Ausgabe als"Proxy" bedeutet, es wird nur die Bildschirmvoransicht von Indesign gedruckt. Das hat den Vorteil eines stark beschleunigten aber auch qualitativ schlechteren Ausdrucks.
Mit "Daten senden: ->Alle" wird klarerweise
das Bildmaterial komplet an den Drucker geschickt.
Wenn man ein Plakat mit Foto gestückelt ausdruckt, das über
das ganze Plakatformat geht, muss leider das ganze Foto bei jedem einzelnen
Stück des Plakatausdrucks mit zum Drucker geschickt werden (nicht
bei allen Druckern so), und das dauert lang.
Mit der Option "Optimierte Abtastauflösung" wird
nur die verwendeten Daten in der vom Drucker benötigten Auflösung
geschickt.
Das heißt, Indesign rechnet die Bilder beim Druckvorgang in der
Aulfösung herunter. Das kann für Probedrucke auf einem s/w-Laserdrucker
unter Umständen eine sehr große Beschleunigung des Druckvorgangs
bewirken.
Für reine Textkorrekturen kann man mit der Option "Keine" auch ganz ohne Bilder drucken, dann werden Bilder einfach als dünne schwarze Rahmen mit X angezeigt. Das alles spart vor allem Zeit aber auch Tinte oder Toner beim Ausdruck. Im Falle unseres Plakates sehen aber alle diese Varianten bis auf "Keine" beinahe gleich aus, weil nur in Indesign selbst erstellte Vektorgrafik und Text enthalten sind, nur die Logos als einzige verwendete Pixel-Bilder würden sich ändern.
Unter "Postscript (Level)" und "Datenformat (Binär/Ascii)"
kann man einstellen, in welcher Form Indesign die Druckdatei zum Postscript-Drucker
schickt. Wenn nur seitenweise Buchstabenmüll aus
dem Drucker kommt, war statt "Binär" "Ascii"
eingestellt oder umgekehrt.
So einen Ausdruck sollte man gleich am Drucker abbrechen,
weil bei einer großen Druckdatei (bei vielen Bildern) hunderte von
Seiten herauskommen können. Und man will ja nicht die Bilder als
Sonderzeichentext drucken, nä?
Am Macintosh ist meist Binär richtig, am Windows-PC meist Ascii.
Wenn unerklärliche Druckprobleme anderer Art auftreten, hilft es manchmal erst ein PDF zu exportieren, und dieses dann vom Acrobat Reader aus zu drucken.
Für den Gang zur Druckerei verwendet man entweder "Verpacken" oder erstellt auch ein PDF in der besten Auflösung, siehe im Postkarten-Workshop, der für diesen Folder vorausgesetzt wird.