Wenn
man diese Datei in QT öffnet, hat man dann unter den Filmeigenschaften
folgende Einstellungen sichtbar. Das könnte nun das Ausgangsmaterial
für weitere Versionen für Web, CD oder DVD sein.
Vielleicht noch als Zusatzangabe: Ein DV Film hat eine Datenrate von
ca. 200 MB/min.
Das ist nun unser Ausgangsmaterial für die folgenden Schritte.
Wenn man den Film als PlugIn Datei in einer Webseite einbinden will (Dreamweaver z.B.), dann kann man den Film beispielsweise in Sorenson3 codieren.
1. Bei geöffneten Film auf Ablage>Exportieren klicken.
3. Film>QuickTime Film markieren
4. Auf Optionen klicken ... untenstehendes Fenster klappt auf. Dort kann man nun das Video für das Web vorbereiten. Komprimieren der Bildqualität, der Bildgrösse und des Tons. Siehe nächster Schritt unten!
5. Schnellstart ja oder nein? Eigentlich immer ja. Denn bei längeren
Filmen, muss der Browser auch länger laden bis der Film auf die Festplatte
kopiert ist. Wenn ich einen Schnellstart einbaue, dann wird aber der
Film schon abgespielt, wenn er noch nicht ganz geladen ist.
Beispiel: Das Laden eines Filmes bei einer dicken DSL Verbindung dauert
3 Minuten. Der Film ist aber 10 Minuten lang. Dann kann der Film nach
ein paar Sekunden Wartezeit abgespielt werden, da die Daten schon längstens
komplett geladen sind, bevor der Film fertig ist.
Besseres Beispiel: Das Laden dauert 10 Minuten. Der Film ist 5 Minuten
lang. Der Film kann nach 5 Minuten schon abgespielt werden (statt 10
min ohne Schnellstart), da der Rest der Daten während der 5 min. Abspielzeit
im Hintergrund geladen werden. (Für den aufmerksamen Mathematiker: Die
Rechnung stimmt nicht. Eigentlich kann man schon früher den Film starten....aber
das führt zu weit....)
Das ganze nennt man Progressive Download und hat mit echtem Streaming
aber nichts zu tun.
Wenn man bei Video auf "Kompression" klickt, erscheint folgendes Fenster. Dort wählt man den z.B. Videocodec Sorenson3 aus.
Qualität
Hier kann man die INTRAframe Kompression einstellen. Einfach gesagt:
Wie genau (oder scharf) soll jedes einzelne Frame
gespeichert werden.
Vergleichbar mit einer JPEG Kompression in Photoshop. Bei Sorenson
empfiehlt sich ein Wert zwischen 50 und 75 Prozent (Sogar 25 % sieht
noch passabel aus). Bei dem Standard Sorenson kann man keine zusätzliche
Optionen anwenden.
Framerate
Bei Bilder pro Sekunde nimmt man einen möglichst
praktischen Wert. Soll
der (DV-)Film möglichst flüssig laufen, dann lässt man
es bei 25 fps. Ist dies nicht von allergrösster Wichtigkeit, kann
man den halben Wert (von 25 fps bei PAL) nehmen. Das ist immer noch
recht flüssig aber
die Dateigrösse halbiert sich. 12.5 fps wäre
also ein guter Wert. Weniger kann man natürlich auch einstellen,
dann ist aber das Ruckeln deutlich erkennbar. zB. 6.25 fps.
Basisbild
Sorenson kann eine Interframe Kompression durchführen,
das heisst das er nicht jedes Bild komplett abspeichern
muss, sondern nur die Veränderungen.
Bei der Basisbildrate wird nun festgelegt, wann sorenson ein komplettes
Frame abspeichern MUSS. Je kleiner der Wert, desto häufiger speichert
er sich ein komplettes Frame und desto höher wird die Dateigrösse.
Der Film ist aber dann auch von höherer Qualität.
Welcher Wert ideal ist, muss man abschätzen. Bei Filmen
mit wenig Bildveränderung
(Interview von Stativ bspw.) kann man einen Wert von 20-50 nehmen.
Das heisst es wird dann alle 20-50 Frames (2-4 sec.) eine Bild komplett
abgespeichert und dazwischen nur die Veränderung im Vergleich
zum letzten Basisbild.
Bei schnellen Kamerabewegungen (Handkamera) lohnt
es sich fast nicht mit einer Interframe Kompression zu arbeiten, da die Veränderung so
gross ist von Frame zu Frame, dass er immer fast das ganze Bild neu
abspeichern muss. Werte von 5-10 sind da evtl. brauchbar.
Man kann den Wert auch auf "Automatisch" stellen, aber dann läuft das alles etwas unkontrolliert ab.
Datenrate
Für Streamings kann man hier eine Obergrenze
der Datenrate angeben.
Damit der Datenfluss über das Internet nie grösser wird als
eine gängige
Verbindungsgeschwindigkeit. Habe ich also z.B. einen 512 kb Internetanschluss,
dann dürfte der Film nie eine grössere Datenrate haben als
64 KB (512 Kilobit geteilt durch 8). Die Datenrate muss man für
gewöhnliche
Downloadfilme die man im Web einbettet, nicht unbedingt einstellen.
Ich selber lasse sie immer leer stehen.
Grösse des Videobildes
Natürlich lässt sich hier sehr viel an Daten einsparen, aber man sieht es hier auch am deutlichsten. Zuerst muss man wissen in welchem Verhältnis das Orignial Videobild vorliegt. Bei dem Beispiel ist es ein 4:3 Verhältnis (768x576, auch wenn der DV Film nur 720x576 hat, aber das ist ja die Crux mit den blöden rechteckigen Pixeln...das Verhältnis ist dennoch 4:3). Also müssen die verkleinerten Movies auch ein 4:3 Bild haben. Drei Werte sind da praktikabel:
240x180. Kleines, aber doch gut erkennbares Bild. Bei geringerer Bandbreite.
Also ab ISDN oder 256k ADSL/Kabel Internet.
320x240. Das Bild schon fast in angehmer Grösse, aber die Datenrate ist
höher. Wenn die Zielgruppe entweder ADSL/Kabel hat, oder geduldiger ist,
beim Download
480x360 oder gar 640x480 ist nur für interne Netze (UNI.Netz) oder für
ADSL über 1Mbit empfehlenswert.
Es kommt aber auch auf die Interframekompression (Basisbildrate) an. Wenn das Videobild statisch aufgenommen wurde, dann kann man bei der Basisbildrate am meisten sparen. Also desto grösser darf das Bild werden: Wenn ich also einen flotten Musikclip habe, dann wird wohl die Webversion zw. 240 und 320 Pixel breit sein. Habe ich ein Interview mit nur einer Einstellung. Dann kann ich ein grösseres Bild verwenden. Ein krasses Beispiel sind die Lehrvideos hier im DMA Bereich. Meine QuickTime Schulungen für FCP oder Freehand sind von der Auflösung "riesengross". 700-800 Pixel breit. Aber da das Bild sehr statisch ist, habe ich am meisten bei der Basisbildrate (120 Bilder) gespart. Zudem haben die DMA Filme von mir nur eine Framerate von 10 fps.
Audio Einstellungen für das Web
Währenddem ich bei Webfilmen immer den sorenson3 als Videocompressor nehme, will ich an dieser Stelle 2 ode 3 Audiocompressoren erwähnen:
-MPEG4 Audio. Der modernste der QuickTime Audiocodecs. Und auch der effektivste. Wenn man davon ausgeht, dass alle, die den Film abspielen wollen, QuickTime 6 haben (seit ca. 2 Jahren auf dem Markt), dann ist das der beste Codec für Webfilme. Ich nehme meist eine Abtastrate von 24-32khz und eine Bitrate von 48 (Sprache) bis 128 Kbit (Musik). Die Audiospur ist dann sehr klein. Pro Minute etwa 300-600 KB.
-IMA 4:1. Ein alter QuickTime Audiocodec. Empfehlenswert, wenn man nicht genau weiss, ob die Zielgruppe alle schon QuickTime 6 hat.
-QDesign. ähnlich wie IMA.
H.264 im .mov Container: Der neue Codec für Webfilme.
Funktioniert genau gleich, wie Sorenson, nur dass man noch einen "2-Pass" Konvertierung vornehmen kann, hier als mehrere Durchgänge bezeichnet. Das bedeutet, dass der Film zweimal analysiert und optimiert wird. Die Qualität wird um einiges besser als Sorenson bei geringerer Datengrösse. Aber das Encoden des Files dauert sehr lange. Ohne G5 kann das Stunden dauern.
Vorteil von H.264:
- Hohe Bildqualität
- Hohe Kompabilität, da neuer Standard
- Für alle Einsatzbereiche
Nachteile von H. 264:
- Noch nicht verbreitet, erfordert noch QuickTime 7, aber in näherer
Zukunft sollten es mehr Player unterstützen, da viele Firmen diesen
Standard abgesegnet haben.
- Hohe Computeranforderungen. Unter 1Ghz geht nix. Für HD-Video (über
720x576) ist ein G5 erforderlich oder ein Pentium > ca. 2.5Ghz.
Fertiger Film in H.264
Man erkennt die etwas bessere Bildqualität und die satteren Farben. Aber vor allem die kleinere Dateigrösse (ca. 5 statt 9 MB). Alles bei den genau gleichen Parametern.
H.264 im mp4 Container. Auch zu öffnen ohne QuickTime Player.
Erstellt mit Film --> MPEG4. Da .mp4 ein offiziell verabschiedeter Standard ist, wird es in Zukunft auch möglich sein auf allen Plattformen .mp4 zu öffnen. Mit einem H.264 Codec eine gute Möglichkeit Filme stark komprimiert zu versenden.
Schlussplädoyer Webfilm
Man muss also bei der Kompression auf die Bildgrösse, Bildqualität,
Basisbildrate und auf die Audiokompression achten. Zur Zeit ist es am
geschicktesten mit dem Sorenson3 zu arbeiten, da dieser auch auf QuickTime
5 läuft und ziemlich effektiv ist. Besser ist noch die Profiversion
von Sorenson zu kaufen. In der Medienwerkstätte der Kunstuniversität
ist eine Version vorhanden. H. 264 wird wohl erstinteressant werden,
wenn mehr Player das Format unterstützen.
Wenn der Film gerechnet ist, dann kann man ihn über einen Link
oder mit dem embed-Befehl
ins Web einbinden.
Zum Beispiel für eine Präsentation in Director o.ä.
Dabei muss ich nicht mehr so rücksicht nehmen auf spezielle Datenratenbeschränkungen
etc.
Die Vorgaben sind dann meist: Grösse des Bildes innerhalb von der
Präsentation und die max. Datenmenge der gesamten Präsentation.
Auf eine CD passen nur 700 MB.
Nicht ganz zu vergessen die Datenrate. Eine CD kann nur eine
beschränkte Menge an Daten pro Sekunde liefern.
Der Film muss also auch komprimiert werden, damit obenstehende Bedingungen erfüllt werden.
Das Vorgehen ist das gleiche wie oben beim Export für das Web. Nur mit
anderen Codecs und Werten.
Man kann selbst ein wenig Testen, aber hier
ein paar Tipps (Ausgangsfile wäre wieder ein DV File):
Falls man QuickTime verwenden will:
Videocodec: Sorenson3 Qualität: 75 Prozent Bildgrösse: 640x480 / 640x360 Bemerkung: effektiv aber rechenintensiv Audiocodec: MPEG4 oder IMA |
Videocodec: Photojpeg Qualität: 75 Prozent Bildgrösse: 640x480 / 640x360 Bemerkung: Datei recht gross aber beste Qualität Audiocodec: MPEG4 oder IMA |
Videocodec: Cinepak Qualität: 75 Prozent Bildgrösse: 640x480 / 640x360 Bemerkung: Qualität eher mau, aber für ältere Rechner und QuickTime Versionen (vor 2000) ideal. Audiocodec: IMA |
Videocodec: H.264 (QT7) Qualität: 50-75 Prozent Bildgrösse: 640x480 Bemerkung: noch effektiver aber sehr rechenintensiv. Beste Bildqualität Audiocodec: MPEG4 oder IMA |
Ohne QuickTime (kompatibel zu allen Plattformen):
Falls auf dem Rechner keine Quicktime installiert ist, zum Beispiel wenn ich die CD vervielfältige und verteile:
Videoformat: Film ->AVI Bildgrösse: 640x480 oder kleiner Bemerkung: mittlere Qualität aber total kompatibel zu Windows |
Videoformat: Film -> MPEG4 Bildgrösse: 640x480 oder kleiner Bemerkung: gute Qualität und kompatibel zu moderneren Windowssystemen. |
Videoformat: MPEG1 Bildgrösse: 640x480 oder kleiner Bemerkung: mittlere Qualität aber total kompatibel zu Windows und Linux |
Mittlerweile gibt es eine Firma (flip4mac), die sich dessen Problem angenommen haben und ein Im- und Export Plug-In für WMV entwickelten. Für 10$ kann man den WMV Player für QuickTime kaufen. Etwas teurer die Codiersoftware um .wmv zu erstellen.
http://www.flip4mac.com/wmv.htm
Windows Media ist ein sehr leistungsfähiger Codec, der aber auf die Windows Plattform spezialisiert ist und zudem von jedem neueren Windows System abgespielt werden kann. Gerade bei Videoprojekten, die auf Windows laufen müssen, könnte wmv eine Alternative sein, mit der Einschränkung wiederum viele Linux und Mac User auszuklammern. Am Besten bietet man auf Webseiten 2 Versionen an. Ein .mov und ein.wmv.