QuickTime 7 in der Praxis
Streaming mit QuickTime auf Apple Macintosh
Vorbereiten eines Streams mit einer Webcam

Streaming in QuickTime ist einfach.

Was ist Streaming? In Kürze: Video und/oder Audiodaten werden kontinuierlich über das Internet an einen oder mehrere Computer gesandt. Die Computer empfangen die Daten unmittelbar und geben diese wieder. Versandt werden kleine Datenpäckchen, die Video-/Audiodaten enthalten und aneineander gereiht ergibt das ein kontinuierlicher Datenstream. Die Daten werden auf den Empfänger Computer aber nicht als ganzes gespeichert, da es bei langen Sendungen sehr grosse Dateien sein können und das unnötige Rechenleistung und Speicherplatz verbraucht. Oft ist es aus Copyrightgründen auch vorteilhafter, wenn die Sendung nicht als ganzes gespeichert werden kann. Das ganze funktioniert halt genau so wie TV oder Radio, nur über die Internetleitung, wo wir auch schon beim Schwachpunkt sind.

Die meisten (privaten) Internetverbindungen erlauben es noch nicht, so grosse Datenströme zu senden, dass ein Videostreaming das TV-Gerät ersetzen kann. Noch nicht. Aber der Vorteil des Videostreaming ist ein ganz anderer. Videostreaming kann ich selber machen! Zwei Varianten kann ich produzieren: Einen vorgefertigten Film oder Audiosendung, die ich auf einen Server lege, oder einen LiveStream zu einem oder mehreren Computern. Dazu gibt es zwei Möglichkeiten an Software: Real Media oder QuickTime. Hier wird nun QuickTime erläutert.

Zutaten:

1 Webcam oder eine DV-Kamera an Firewire
1 QuickTime Broadcaster, Software die man gratis unter www.apple.com/quicktime laden kann. Für den "Sender".
2 QuickTime Player vorinstalliert auf beiden Computern (Sender und Empfänger).
1 Darwin Streaming Server für Streams mit mehreren Empfängern.

Hier schon mal das Logo von QuickTime Broadcaster:



Mit dem Broadcaster kann man Audio und Video Streamings mittels Kamera produzieren. Entweder für einen Empfänger Computer oder für mehrere.
Live-Streaming mit Broadcaster von einem Computer zu einem anderen

Zuerst die einfache Variante. Ein Live-Streaming von Video und Audiodaten. Also eine Liveübertragung von Audio und Video über das Internet.

Dazu hänge ich eine Kamera per Firewire an den Mac und starte den Broadcaster. Damit eine hohe Bild und Ton Qualität erzielt wird, bei gleichzeitig Nicht-Überanspruchung der Internetleitung sind folgende Einstellungen zu treffen:

(ich gehe jetzt mal von einer durchschnittlichen Breitbandverbindung (512 kBit up/down) aus. Bei schwächeren Verbindungen müssen jeweils etwas geringere Werte eingegeben werden! (Bemerkung: Bei privaten Internetverbindungen ist oft das Hochladen von Daten (Brauch ich als "Sender) sehr eingeschränkt, darauf achten!))



Audio: Benötigt zwar weniger Bandbreite, aber man kann sehr viel an Daten einsparen, wenn man zum Beispiel nur Sprache und keine Musik streamen will:

- Kompression (Optionen): MPEG-4 Audio (AC3), 24-32khz, max.64kbit. Mono ist meistens ausreichend. Bei Sprache kann man auch auf 32kbit oder geringer gehen.
- Keine Wiedergabe über Lautsprecher: Rückkopplungsgefahr!
- Packetizer (grösse der Datenpäckchen): Standardwerte übernehmen.

Bei Video kann man in der Datengrösse extrem variieren. Innerhalb eines Netzwerkes wie die Uni, geht fast TV-Qualität. Bei Streams über das Internet muss man viel geringere Werte eingeben.


Oben im Bild die Einstellungen für einen Stream von und zu Computern die eine normale Breitbandverbindung haben (ADSL oder Kabel). Wobei die Bildgrösse schon unteres Niveau ist, ebenso die Bildrate schon sehr reduziert ist. Sicher ist Sicher. Wenn man aber als Sender nur eine Breitbandverbindung mit 256kBit pro Sekunde Upload hat, dann sollte man die max. Datenrate auf ca. 200 kBit/s reduzieren.
Eine Einstellung von 320x240 ist aber in den meisten Fällen geeigneter.

Bei einem Stream innerhalb des Uni-netzwerkes, kann man ruhig auch 640x480 in der Bildgrösse und 15-25 Bilder pro Sekunde in MPEG4 fahren. Dabei aber die Datenratenbeschränkung aufheben oder auf ca. 1500-2000 kBit/s setzen.

Wenn man von einem Computer zu einem anderen Computer streamen will, dann reicht nur der Broadcaster. Man muss dann bei den Netzwerkeinstellungen folgendes beachten:


Unicast (manuell)

Adresse: IP Nummer des Empfängers. Audio und Video-Port Einstellungen so belassen.

Problematisch wird es, wenn der Empfänger keine eigene IP-Nummer hat. Beispielsweise hinter einem Router. Dann geht das Streaming nur, wenn der Router die IP an den jeweiligen Computer weiterleitet. IP des Router muss dann im Broadcaster eingetragen werden.

Letzter Schritt: Eine Streaming Datei erzeugen. Sozusagen einen Einladung, das der Empfänger-Computer meinen Stream empfangen kann.

Habe ich alle Einstellungen als Sender gemacht, dann kann ich eine sogenannte SDP Datei erzeugen und diese dem Empfänger zuschicken (per Mail oder so). Der Empfänger öffnet die Datei mit seinem QuickTime Player und kann den Stream empfangen.

Schlussendlich auf Senden klicken und alles kann beginnen.

Optional kann man den Stream parallel auch auf dem "Sender"-Rechner aufzeichnen, man beachte die Checkbox unterhalb des Vorschaumonitors.



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Live-Streaming von einem Computer zu mehreren Computern.

Dasselbe wie oben bei einem Empfänger, aber ich brauche einen "Verteiler" der den Stream multipliziert und an verschiedene Rechner aufteilt. Zum Beispiel der kostenlose Darwin Streaming Server. Da wird's aber kompliziert, so einen Streamingserver muss man zuerst aufsetzen und installieren. Markus Decker von der Zentralen Medienwerkstätte hat so einen QuickTime Streaming Server 2005 installiert und evtl. noch am laufen.

Der Unterschied zum einfachen 1:1 Streaming ist nun, dass sich alle Empfänger nun selbst das SDP File bei diesem Server holen müssen. Dazu muss man in den Netzwerkeinstellungen des Broadcasters eine automatische Unicast Übertragung auswählen, und dazu den Streamingserver und die Datei angeben.



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