Das ist dann sinnvoll, wenn man doch mehrere Zeilen schreiben möchte oder einfach eine neue unverbrauchte Schrift verwenden möchte. Wenn man hingegen nur ein Wort oder ein Logo machen möchte, muß man dazu natürlich keine Schrift machen. Fast immer fehlen bei der Vorlage und Inspirationsquelle ein oder mehrere Buchstaben, die man aber mit etwas Phantasie meist selbst gut rekonstruieren und ergänzen kann.
In diesem Fall sind das die Buchstaben J, (das man aus einem G oder C macht), Q (O nach Wunsch mit geradem oder schiefem Strich) und V (Hälfte von W oder A umgedreht ohne Querstrich). Bei den meisten Beschriftungen werden weit mehr Buchstaben fehlen als nur drei, auch daß hier auf der Schachtel alle Ziffern vorhanden sind ist sehr angenehm.
Achtung, ein einzelner Buchstabe sollte nicht aus mehreren hundert Vektorpunkten bestehen, für diesen Zweck war die Schrift nicht gedacht. Bei zu vielen Punkten pro Buchstabe kann es zu Problemen beim Arbeiten mit der Schrift und beim Drucken kommen.
Wenn man den ursprünglichen Buchstaben so gut es geht rekonstruieren
will, kommt man um selber nachzeichnen mit der Maus ohnehin nicht herum.
Das sieht dann so aus und ist etliche Arbeit, die hier in der Übung
etwas zu weit führen würde.
Wenn alle Buchstaben fertig sind und alles zur Zufriedenheit gelungen ist, muß man noch die Buchstabenabstände einstellen.
Nachdem wir hier nicht eine qualitativ hochwertige Schrift machen wollen
sondern nur einen Schnellschuß zur aktuellen Verwendung, rufen wir die
Funktion "Auto Space" auf. Diese Funktion
erstellt die Buchstabenabstände automatisch, ohne manuellen Eingriff.
Man hat hier nur die Wahlmöglichkeit zwischen weiter oder enger, für
diese Art Schrift ist weiter eher besser. Aufgrund der Automatik ist
das Ergebniss auch weniger gut als bei manueller Einstellung, aber bei
weitem ausreichend für unseren Zweck.
Jede normale Schrift hat unterschiedlich breite Zeichen, ein i ist viel
schmäler als beispielsweise ein w. Deshalb müßen auch die Breiten der
Buchstaben verschieden breit sein.
Um jetzt die Buchstabenabstände zu sehen und zu kontrollieren, öffnen wir das Metrics-Fenster. Hier kann man durch einfaches Tippen der Buchstaben ihre Abstände sehen. Bei doppelten Buchstaben kann man sehr schön den alternativ-Buchstaben von der Position der Kleinbuchstaben verwenden, damit bei Buchstabenverdopplungen nicht sofort wieder derselbe Buchstabe zweimal hintereinander vorkommt (siehe "A" und "a" bei Abstand). Das Leerzeichen ist viel zu groß (also breit, nä?) und wird stark verkleinert.
Durch Klicken mit der Maus auf das R in dem Kästchen oder auf die punktierte Linie stellt man die Buchstabenbreite ein.
Wer jetzt nicht so eine grobe Vorlage verwendet hat wie ich in dieser Übung, möchte vielleicht selbst die Abstände der Buchstaben einstellen. Auch in diesem Fall kann man ruhig zuerst "Auto Space" verwenden, um dann von Hand zu verbessern. Leider macht Fontographer nicht automatisch eine Vorbreite, sondern nur Nachbreiten, aber für diesen Zweck hier in der Übung auf jeden Fall ausreichend.
Am Schluß wird wie immer eine Schrift erzeugt, "->File
->Generate Font Files" , siehe die vorhergehenden Übungen
für Details.