Grundfunktionen
Hier eine kleine Übersicht über die Grundfunktionen die Kameras
haben müssen:
-Consumerkameras: (<2000 Euro)
Fokus:
Autofokus und manueller Fokus. Letztere vor allem bei statischen Aufnahmen,
wo das Objekt zum Beispiel nicht in der Mitte des Bildes ist. Manueller
Fokus ist eigentlich unverzichtbar.
Zoom:
Hier muss man bekanntlich nur auf den optischen Zoom achten. 10fach ist
meist genügend. Was aber noch wichtiger ist, sind die Weitwinkeleigenschaften
der Objektive. Je kleiner die kleine Zahl ist, desto besser. (z.B. 3.2-32)
Der Zoom und auch der Fokus werden in dieser Preisklasse immer elektronisch
geregelt. Da sollte man darauf achten, dass der Motor gut mit den Tasten
regelbar ist.
Blende:
Auch hier wenn möglich auf eine manuelle Blendenfunktion achten.
Am besten mit einem kleinen Einstellrad und einen Knopf daneben, wo man
die „Exposure“ ein und ausschalten kann. Beispiel VX 2000.
Verschlusszeit.
Meist automatisch. Manuelle Einstellungen sind oft tief in irgendwelchen
Menustrukturen versteckt. Da in der Sekunde 50 Halbbilder aufgenommen
werden, sind längere Verschlusszeiten als 1/50 nicht möglich.
Weissabgleich
Hier sind die Consumercams nicht so komfortabel ausgestattet wie teurere
Kameras. Meist sind drei drei vorgefertigte Modi vorhanden, plus noch
ein manueller Weissabgleich.
Profikameras arbeiten hierbei mit sogenannten Kelvin Angaben. Je höher
der Kelvin Wert desto bläulicher das Bild.
Photomodus
Verschiedene Kameras bieten zur Zeit einen extra Photomodus an. Der Chip
hat noch ein paar Tausend Sensoren zusätzlich, die ausschliesslich
für digitale Photos gedacht ist. Dies Option ist aber eher irrelevant,
da die echten digitalen Photokameras wesentlich bessere Bilder produzieren.
Nachtaufnahmen
In erster Linie Sony hat zur Zeit ein sehr gutes Aufnahmeverhalten bei
dunklen Lichtumgebungen. Das hängt in erster Linie von der Linse
und dem lichtempfindlichen Chip ab. Als zusätzliches „Gimmick“
verwenden einige Kameras einen Infrarotsensor um bei vollständiger
Dunkelheit aufzunehmen. Man kennt ja diese grünlichen Nachtnahmen
auch von Tierfilmen. Nicht wirklich nötig.
Akku
Ja, einer der heiklen Punkte der Kameras. Grosse Kameras haben grosse
Akkus, verbrauchen aber auch mehr Strom. Meist haben alle Kameras meist
einen sehr schwachen Akku mitgeliefert bekommen. Man kommt nicht darum
herum einen zweiten (meist sauteuren) Akku hinzu zu kaufen. Sony bietet
hier Akkus mit minutengenauer Anzeige an.
Semiprofessionelle Kameras (3000-6000.- Euro):
Canon XL1
Sony VX2000
Bieten natürlich alle obenstehenden Funktionen auch an.
Hier ist die Auswahl schon wesentlich kleiner. Die Bestseller in diesem
Segment sind die VX2000 (DVCAM: PD-150P) von Sony, die XL1S von Canon
oder neuerdings auch die Panasonic DVX100. Eine optimale Kamera gibt es
auch hier nicht, wie einer im Internet (finalcutpro.de) schrieb:
"Ich würde mir eine Kamera wünschen mit dem:
- Low Light-Verhalten der Sony VX-2000/PD-150
- den Profianschlüssen der PD-150
- der Wechseloptik der Canon XL-1
- den 16:9 Chips der Sony PDX-10
- und dem progressive Scan der Panasonic DVX-100"
Die Optiken
Fast alle verwenden hier noch fixe Optiken. Ausnahme die Canon XL1. Diese
ist eine robuste Kamera, die man schon fast als Schulterkamera verwenden
kann. Preislich sehr günstig. Die Optiken sind in dieser Preisklasse
schon um einiges hochwertiger. Durch die 3-Chip Technologie und auch lichtstärkeren
Objektiven, ist das Bild um Klassen besser als bei den Consumercams. Im
weiteren sind dadurch auch naturgemäss ganz andere Schärfentiefe
Einstellungen zu bewerkstelligen.
Fokus/Blenden
Leider verwenden hier auch noch fast alle Kameras eine elektronisch geregelte
Blende, Fokus und Zoom. Die Einstellungsmöglichkeiten sind durch
grosse Ringe dennoch besser. Als zusätzliches Feature haben Kameras
in dieser Preisklasse auch sogenannte ND-Filter. Das sind Filter, die
nochmal das Licht gleichmässig „abdimmen“, was bei hellen
Mittagsaufnahmen im Sommer unverzichtbar ist. So ist man nicht gezwungen
bei Tagaufnahmen die Blende ganz zuzudrehen.Verschlusszeit/Weissabgleich
Hier bieten die Kameras auch noch einige zusätzliche Einstellungen
an. Auch ist die Bedienung des Weissabgleich oft einfacher.
Stromverbrauch.
Bei diesen Kameras ist es sehr ähnlich wie bei den Consumercams.
Es gibt vielleicht etwas mehr Auswahl in teuren langlebigen Akkus.
Audio
Erst hier ist es möglich mit Audio vernünftiger zu arbeiten.
Da erstens die Kameramikros nicht so schlecht sind, und auch deshalb,
weil man viel besser externe Mikros verwenden kann. Das Auspegeln des
Tons ist von grosser Wichtigkeit.Diese Kameras sind in der Verarbeitung
insgesamt robuster, und auch sind die Gehäuse nicht mehr ganz so
winzig. Hier wird schon eher auf komfortable Bedienung wert gelegt. Es
sind aber immer noch MiniDV Kameras. Sony bietet aber auch DVCAM Varianten
an, die die gleichen Gehäuse verwenden wie die billigeren Modelle,
zudem aber noch XLR Anschlüsse aufweisen. Hauptvorteil dieser Kameras
ist aber klar die 3-Chip Technologie und die vielen manuellen Funktionen.
Im professionellen Bereich werden diese Kameras auch eingesetzt, vor allem
dann wenn man die anderen Kameras aufgrund der Grösse nicht verwenden
kann.
Profikamera (>5000 Euro)
Im technischen Teil wurde schon einiges erläutert. Kurz kann man
sagen, dass die grossen Schulterkameras in einer ganz anderen Liga spielen.
Am ehesten kann man noch die preisgünstigen Modelle von JVC (5000er),
Panasonic (DVC200) und Sony (DSR-250P) zum Vergleich heranziehen. Diese
nehmen noch im DV(CAM) Modus auf und haben von der Bildqualität ähnliche
Eigenschaften, wie die semiprofessionellen Kameras. Durch die Wechselobjektive
und den verschiedenen Sucher bieten sie aber dennoch einen ganz anderen
Aufnahmekomfort. Besonders die wirklich manuell einstellbaren Zoom/Fokus
und Blenden Einstellungen sind etwas ganz anderes.
Auch in allen anderen Bereichen, wie Akku, Technische Funktionen und Anschlüssen
orientieren sie sich eher an die sündteuren Digibeta oder DVCpro
Kameras. Auch wenn sie "nur" im DVcam Modus arbeiten, kann man
eine sendefähige Qualität erzeugen. Bessere DV Kameras gibt
es nicht. Auch ihre 2/3 Zoll Chips sind High-End Standard.
Der Hauptvorteil von den DV Schulterkameras ist der, dass wenn man mit
so einer umgehen kann, dann kann man auch mit allen anderen teueren Profikameras
umgehen. Sie sind auch in Sachen Support ganz anders dimensioniert. Solche
Kameras gelten als fast unverwüstlich. Die empfindlichen Bauteile,
wie Laufwerk oder Objektiv, können einfach ausgetauscht werden.