Die Vorgaben / Das Briefing
Durch das Gespräch mit dem Auftraggeber wissen wir, es soll ein bundesweit versendeter Folder werden. Wir müssen also auf einer Seite Platz frei lassen oder einplanen zur Adressierung, da der Folder nicht kuvertiert werden soll. Deshalb fragen wir nach dem Einholen des Angebotes (die Sparvariante mit zwei Farben) gleich noch an, ob die Druckerei die Folder mit der beigestellten Excel-Datei direkt adressieren kann und ob es da Vorgaben zu beachten gibt. Wenn man sich den vorgegebenen Text ansieht (und eventuell auch gemailt bekommt und gleich in Indesign lädt) kann man den Umfang abschätzen.
Dann soll ein Stückchen des Folders noch als eine Rückantwortkarte funktionieren, weil sonst eine extra Karte gedruckt werden müßte die zusätzlich noch mit dem Folder zusammen kuvertiert werden müsste, was die Kosten in die Höhe treiben würde. Weil nicht zuviel Text vorhanden ist ist es vom Platz her möglich, die Antwortkarte auch noch unterzubringen. Wir haben uns dagegen entschieden, die Karte in der Druckerei perforieren zu lassen, statt dessen muß dann eben jeder Einsender die Karte mit der Schere selbst ausschneiden.
Ausserdem soll noch eine Anfahrtsskizze zur Veranstaltung irgendwo untergebracht werden. Das heisst wir müssen einen Plan besorgen und die wichtigsten Straßen nachzeichnen. Trotzdem regen wir an, bei der Anmeldungsbestätigung auch nochmals die Anfahrtsskizze mitzuschicken.
Wir haben vor, ein zweimal gefaltetes A4 als Format zu verwenden.
Als grobe Einteilung des Textes haben wir uns folgende Skizze zurechtgelegt:
Aussen gibt es eine Art Titelblatt, eine Leerseite für den Adressaufkleber
oder Adressaufdruck, und die Rückseite der Antwortkarte.
Innen kommt erst der Text zur Tagung, dann das Tagungsprogramm, und auf
der dritten Seite die Vorderseite der Antwortkarte und darüber die
Anfahrtskizze.
Wir müssen also dann noch eine Idee für die erste Seite haben und den gescannten Plan nachzeichnen.
Zip-Datei enthält den Text, die notwendigen Bilddateien und die fertige Indesign-Datei
Arbeiten mit Mustervorlagen
Die Einstellungen, die man im Dialogfeld "Neues Dokument"
trifft, definieren grundsätzlich die erste sogenannte Mustervorlage.
Das angehakte Kästchen "Mustertextrahmen" erzeugt
auf jeder Dokumentseite immer einen leeren Textrahmen innerhalb der eingestellten
Ränder.
Für einen Folder erstellt man immer ein Dokument mit Seiten im Format einer einzelnen Seite (der Checkpunkt "Doppelseite" ist also nicht angehakt). Das Seitenformat in Grösse der einzelnen Seiten anstatt des ganzen aufgefalteten Folders hat vor allem den Vorteil, das man die Seitenreihenfolge später mühelos ändern kann. Der Folder, den wir hier machen, hat ein Format von A4 quer offen, zweimal gefaltet als Wickelfalz.
Somit hat eine einzelne Seite ein Format von 10 x 21 cm (genaugenommen
ist ein Drittel von 29,7 cm nur 9,9 cm, aber zehn ist so eine schöne
runde Zahl).
Später nach dem Druck wird die innerste Seite ein wenig kürzer
und die äußerste ein wenig länger, damit ohne Knuddel
gefalzt werden kann. Wer ein Blatt Papier zur Hand hat kann das jetzt
einmal probieren.
Wenn man das Dokument erstellt hat, sollt man auch gleich speichern, damit man das später nicht vergisst.
In der Seiten-Palette kann man vorhandene Seiten verschieben und
neue Seiten hinzufügen und löschen.
Wenn man von ganz oben rechts Seiten mit [Keine] in den Dokumentseitenbereich
zieht, haben die Seiten kein "A" und sind somit nicht von der
Mustervorlage abhängig sondern "selbstständig".
In der Seiten-Palette kann man die Seitenicons mit der Maus verschieben
und so die Reihenfolde ändern.
Ganz oben in der Seiten-Palette ist eine Zeile zur Verwaltung von
Mustervorlagen und leeren, unabhängigen Dokumentseiten, darunter
ein vergrösserbarer Bereich für die eigentlichen Dokumentseiten.
Seiten werden erzeugt durch drag and drop (mit der Maus ziehen und loslassen)
von Mustervorlagenicons aus dem oberen Mustervorlagenbereich in den unteren
Dokumentenbereich.
Über das Menü "->Layout" kann man natürlich auch "->Seiten hinzufügen".
Damit die drei Seiten nebeneinander zu stehen kommen, muß man dei Seiten markieren und den Befehl "Druckbogen zusammenhalten" anwenden.
Dasselbe nochmal für die zweiten drei Seiten:
Im Dokumentbereich der Seiten-Palette sieht man die schon existierenden
Seiten. Der Buchstabe A kennzeichnet ihre Abhängigkeit zur Mustervorlage
"A-Mustervorlage". Wenn man direkt aus dem Erstellungsbereich
oben in der Seiten-Palette eine Seite in den Dokumentenbereich herunterzieht,
erzeugt man eine leere Seite (ohne A drin) ohne Abhängigkeit zu einer
Mustervorlage. Solche Seiten verwendet man für Titelblätter
oder sonstige Seiten, die für sich stehen und kein Schema brauchen.
Der Vorteil von Mustervorlagen ist ihre "Vorbildfunktion". Alles
was man auf einer Mustervorlage macht, überträgt sich auf alle
abhängigen Dokumentseiten. Das ist bei einem sechsseitigen Folder
noch nicht so wichtig aber doch schon eine Arbeitserleichterung.
Um von Seite zu Seite zu navigieren, und auch zwischen
Mustervorlage und Seiten zu wechseln, kann man entweder
über das Menü "->Layout" gehen und den entsprechenden
Befehl in der Liste anklicken (mit der Zeit merkt man sich die am rechten
Rand danebenstehenden Tastaturkurzbefehle)
oder
Doppelklick auf das Seitenicon in der Seiten-Palette
oder
oder durch Klicken auf die Pfeile am linken unteren Rand des Dokumentrahmens.
Wie immer stehen im Menü am rechten Rand die Shortcuts (Tastatur-Kurzbefehle). Seite rauf und Seite runter (Shift-Pfeilchen) kann man sich ja gut merken, oder?
Wir wechseln jetzt auf die Mustervorlage, unten am Rahmenrand steht
A-Mustervorlage anstatt der Seitennummer, in der Seiten-Palette
ist die Mustervorlage "A-Mustervorlage" markiert.
Hilfslinien erzeugt man in Indesign wie in den meisten anderen Programmen
auch, indem man sie bei gedrückter Maustaste aus dem Seitenlineal
zieht.
Wenn die Lineale oder die Hilfslinien nicht angezeigt werden, alles was
ein- und ausblenden kann findet sich im Menü "Ansicht".
Wenn die Lineale eingeblendet sind, steht im Menü "Lineale ausblenden",
wenn sie ausgeblendet sind steht im Menü "Lineale einblenden".
Das spart Platz im Menü, wenn nicht beide Befehle unnötigerweise
ständig dortstehen.
Mit der
Verschiebehand kann man die Seite am Bildschirm herumschieben.
Mit der Lupe, über
das Menü "->Ansicht" und über den kleinen nach
unten weisenden Pfeil am unteren Rand des Rahmens, dort wo auch die Ansichtsgröße
steht, kann man den Folder am Bildschirm kleiner oder größer
anzeigen lassen.
Die Mustervorlage
Wir wechseln also auf die A-Mustervorlage und erstellen mit dem "Werkzeug für rechteckige Bildrahmen" einen Rahmen.
Zuerst zieht man den Rahmen mit der Maus ungefährt auf, und dann tippt man die genaue Größe in der Steuereinheit oben ein. Objekte, die bis an den Seitenrand gehen sollen, müssen 3 mm darüber hinausgehen. Deshalb steht der Rahmen unten 3 mm über den Seitenrand hinaus.
Wir brauchen noch eine neue Farbe, auf das kleine Pfeilchen am Eck der Farbfelder-Palette klicken und im "Neues Farbfeld"-Fenster mit "Farbtyp: Prozess" im "Farbmodus: cmyk" ein Orange mit 100% Gelb und 40% Magenta erzeugen und mit "OK" ist die neue Farbe fertig.
Über die Farbfelder-Palette wird der ausgewählte Rahmen per Mausklick eingefärbt.
Es ist am besten, wenn man alle Objekte auf der Mustervorlage festsetzt
(->Objekt ->Position Sperren), damit man sie nicht unabsichtlich
auf den Dokumentseiten verschiebt.
Auf Dokumentseiten verschobene Objekte verlieren nämlich den Zusammenhang
zur Mustervorlage.
Nach Wechsel zu den Dokumentseiten (beispielsweise per Maus-Doppelklick
auf Seite 1 in der Seiten-Palette):
Der auf der Mustervorlage "A-Mustervorlage" erstellte
orange Rahmen ist automatisch auch auf allen von dieser Mustervorlage
abhängigen Dokumentseiten "A" zu finden.
Wie erkennt man, daß man sich jetzt auf einer Dokumentseite befindet?
Unten am Rahmenrand links steht jetzt Seite: 1 (anstatt wie vorher
A-Mustervorlage), in der Seiten-Palette ist die Seite 1 markiert.
Alle Seiten haben den orangen Rahmen übernommen bis auf die in der
Seiten-Palette rechts unten stehende Seiten, die kein "A" tragen
(und auch keine anderen Buchstaben) und somit nicht von einer Mustervorlage
abhängen.
Wir haben jetzt also auf der Mustervorlage, die man automatisch mit den Einstellungen bei "Neues Dokument" erzeugt, zusätzlich einen orangen Rahmen gemacht.
Das Laden von Texten und Bildern erfolgt in Indesign über den Menübefehl
"->Datei ->Platzieren."
Normalerweise wird Text mit der Funktion ->Datei ->Platzieren ins Dokument importiert. Meist bekommt man einen Text ja als Word-Datei. Nach dem Klick auf "Öffnen" wie im obenstehenden Bild verwandelt sich der Mauszeiger in ein Texticon, und mit dem klickt man auf den leeren Textrahmen auf der ersten Dokumentseite und der Text fließt herein.
Wenn das Laden des Texts aufgrund von Schwierigkeiten mit dem Internet
nicht klappen will, hier ist der gesamte Text:
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Jahreshauptversammlung der fröhlichen Friseure
Hauptsache der Schnitt passt! Die vereinten fröhlichen Friseure laden
herzlich zur lustigen Versammlung ein! Tagung der Friseure von 1. bis
5. April 2005 in den Räumen der Mehrzweckhalle Hintertupfing. Jeder
Teilnehmer muss eine Flasche Shampoo für einen wohltätigen Zweck
spenden und sich den Kopf einseifen lassen.
Einladung
Das ist kein Text, sondern ein Blindtext. Dieser Text hat keine Bedeutung,
sondern steht nur als Platzhalter für den richtigen Text hier, der
noch nicht fertig ist und den Blindtext dann ersetzen wird. Der Blindtext
hat ungefährt die Länge des zu erwartenden richtigen Textes
und steht für Layoutzwecke zur Verfügung wie das Lichtdouble
im Film für die Einstellungsarbeiten. Der erwartete Text ist dann
immer zumindest ein Drittel länger als erwartet, aber das ist vorauszusehen.
Das ganze Layout wird dadurch natürlich verändert. Ein paar
Dreckfehler einzubauen, ist auch Pflicht. Der Blindtext ist zwar ein sinnvoller
Text, damit die Menge der Großbuchstaben in Verhältnis zu den
Kleinbuchstaben und die statistische Häufigkeitsverteilung der Buchstaben
für die deutsche Sprache stimmt, dennoch ist er inhaltsleer. Auch
zur Überprüfung der statistischen Menge der Trennstriche und
Abteilungen pro Absatz und pro wieviel Zeilen hintereinander ist er nützlich.
Und hier kommt jetzt noch eine inhaltsleere Extrazeile, um den Absatz
um eine Zeile länger zu machen.
Tagungsprogramm
1.4.
15.00 Champagner-Begrüssung
18.00 Abendessen
20.00 Haarvorführung
Das ist kein Text, sondern ein Blindtext.
2.4.
10.00 Internationale Frisuren-Trends
12.00 Brunch
14.00 Shampoo-Misch-Workshop
16.00 Perückenpräsentation
18.00 Abendessen
20.00 Buntes Abendprogramm
Dieser Text hat keine Bedeutung, sondern steht nur als Platzhalter für
den richtigen Text.
3.4.
Der Blindtext hat ungefährt die Länge des zu erwartenden richtigen
Textes und steht für Layoutzwecke zur Verfügung.
10.00 Färben mit Gefühl!
12.00 Brunch
14.00 Korrekte Verrechnung
16.00 Scherenschleifen-aber richtig!
18.00 Abendessen
20.00 Weinverkostung der Region
4.4.
Der Blindtext ist zwar ein sinnvoller Text, damit die Menge der Großbuchstaben
in Verhältnis zu den Kleinbuchstaben stimmt.
10.00 Welcher Frisur-Typ bist du?
12.00 Brunch
14.00 Bleichen-Vorteil oder Haarzerstörung?
16.00 Lotionen im Vergleich
18.00 Gala-Diner
20.00 Abschiedsfeier
5.4.
10.00 Gemeinsames Champagner-Frühstück und Abreise
Rückantwortkupon
Bitte bis 10.März einschicken!
Ja, ich komme und nehme an der Tagung teil.
Ja, ich brauche auch ein Hotelzimmer.
Datum, Unterschrift, Adresse
An die fröhlichen Friseure e.V.
Freidenkerstraße 234
85231 Hintertupfing
Anfahrtsskizze
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Den obenstehenden Text kann man also auch einfach markieren und mit ->Kopieren ->Einfügen in Indesign befördern.
Das Verknüpfen von Textrahmen (Textfluß von Rahmen zu Rahmen)
Textrahmen werden verknüpft, indem man auf das kleine Quadrat am
rechten unteren Rand klickt und dann auf das entsprechende Quadrat am
linken oberen Rand des nächsten leeren Textrahmens.
Wenn mehr Text vorhanden ist, als in dem Kästchen Platz hat, wird
dieses kleine Quadrat rot und ein Plus-Zeichen taucht darin auf.
Wenn man beim zweiten Mausklick die Shift-Taste gedrückt hält,
verändert sich das Icon an der Maus zu einer Schlangenlinie, es werden
bei ausreichend Text auch mehrere Seiten mit einem Klick verbunden.
Und wer das bis jetzt Dokument noch nicht gesichert hat sollte das langsam tun!