Vorweg zwei Begriffsklärungen:
Glyphe:
Die Glyphe ist die Form eines Zeichens einer
Schrift. Im Gegensatz zur Bedeutung eines Zeichens (Character). Der Buchstabe
a kann in einer Schrift in einer beliebigen Anzahl von Glyphenformen (Alternativform)
vorhanden sein.
Character:
Der Character ist die Bedeutung eines Zeichens, der Wert eines Buchstabens.
Im Gegensatz zur Form des Zeichens (Glyphe).
Die Form des "a" ist im lateinischen, griechischen und kyrillischen
Alphabet gleich, die Bedeutung (der Lautwert) ist aber eine ganz andere.
Um in installierten Schriften Buchstaben, Sonderzeichen oder OpenType-Glyphenalternativen
zu finden, verwendet man das mit dem Mac OS X System mitgelieferte Hilfsprogramm
"Schriftsammlung".
Der schnellste Zugang ist über die Landesflagge
im Finder.
Wenn dieses Menü nicht aufscheint, befindet sich das Programm "Schriftsammlung"
auf der Festplatte im Ordner "->Programme->Schriftsammlung"
Das Programm Indesign enthält bereits direkt eine ähnliche
Glyphenpalette.
Für alle anderen Programme kann man "Schriftsammlung" und
"Zeichenpalette" verwenden.
Unter "->Bearbeiten ->Sonderzeichen" kann man sich alle in der Schrift vorhandenen Zeichen anzeigen lassen.
"Schriftsammlung" erfüllt einen ähnlichen Zweck wie
die Hilfsprogramme "Tastatur", "PopChar" und "Suitcase"
unter Mac OS 9.
Seit OS X sind OpenType-Schriften
der Standard.
Natürlich können aber auch Postscript und TrueType-Schriften
weiterhin verwendet werden.
Diese Schriften können, wenn der Designer der Schrift das vorgesehen
hat, Alternativbuchstaben enthalten. Diese Alternativbuchstaben sind für
Überschriften oder für Firmenlogos gut zu gebrauchen. OpenType
erreicht das durch die interne Trennung von Zeichenbedeutung und Zeichenform
(Glyphe). Das hat den Vorteil, dass auch ein Verbundbuchstabe wie "gg"
(unten grau markiert), der aus einer Vektor-Form (Glyphe) besteht, weiterhin
von der Rechtschreibprüfung als zwei kleine g erkannt und dementsprechend
behandelt wird.
Die Systemschrift Apple Chancery
hat eine große Auswahl an Verbundbuchstaben (Ligaturen) und Alternativbuchstaben,
die für verzierte Wortbilder und Überschriften verwendet werden
können.
Die Systemschrift Zapfino
hat eine große Auswahl an Alternativbuchstaben.
Vom Kleinbuchstaben "a" gibt es beispielsweise gleich sechs
Varianten der Zeichenform (Glyphe).
Die letzen zwei a mit den langen geschwungenen Verzierungsstrichen können
eigentlich nur am Ende eines Wortes verwendet werden.
"Suitcase" oder andere Schriftenverwaltunsprogramme für
OS X haben zwar zum Teil einen grösseren Funktionsumfang als "Schriftsammlung",
müssen aber dafür zusätzlich gekauft werden. Die Funktionalität
des Programms "Adobe Type Manager (ATM)" wurde in Windows 2000/XP
und Mac OS X integriert, und ist deshalb nicht mehr separat erhältlich.
Im Entwurfstadium arbeitet man oft mit vielen Schriftarten, um Varianten
auszuprobieren.
Mit "Schriftsammlung" kann man bei laufendem Programm Schriften
öffnen, die irgendwo auf der Festplatte schlummern aber aktuell nicht
aktiv sind (->Bearbeiten ->Aktivieren).
Diese hinzugefügten Schriften scheinen in allen Programmen in der
Liste der verwendbaren Schriften auf.
Wenn man in "Schriftsammlung" auf ->Bearbeiten ->"Sonderzeichen"
(apfel-alt-T) geht, kann man sich alle Buchstabenformen oder Glyphen anschauen,
und in ein geöffnetes Programm wie hier TexEdit per Mausklick "mit
Schrift einsetzen" lassen.
Sinnvoll ist das besonders für Buchstaben
die nicht (nicht wie das Euro-Zeichen) direkt auf der Tastatur aufgedruckt
und somit nicht so leicht zu finden sind.
Außerdem wird die Unicode-Nummer der einzelnen
Zeichen angezeigt. Das kann man manchmal für den html-Code gebrauchen.