Das menschliche Auge kann einen wesentlich höheren Kontrastumfang
wahrnehmen, als auf Papier abgebildet werden kann.
Der Kontrastumfang ist das Verhältnis von der hellsten zur dunkelsten
Stelle des Bildes.
In der konvenionellen Fotographie wird dieses Verhältnis in Blendenstufen
angegeben. Die Blende ist die Maßeinheit für die durchgelassene
Lichtmenge durch ein Objektiv. Von einer Blende zur nächsten verdoppelt
oder halbiert sich die durchgelassene Lichtmenge.
Ein Kontrast von 5 Blenden entspricht einem Verhältnis von 1:120
in absoluten Zahlen (1 mal 2 mal 3 mal 4 mal 5). Die hellste Stelle ist
somit 120 mal heller als die dunkelste.
Das menschliche Auge kann etwa 12 Blendenstufen wahrnehmen.
Ein professioneller CCD-Chip (digitale Fotokamera, Scanner) hat etwa 11,5
Blendenstufen, ein einfacher CCD-Chip aber nur 8 Blendenstufen.
.
Ein Farbdia hat 11 Blendenstufen, projiziert auf der Leinwand jedoch nur
noch 4,5 Blendenstufen.
Ein Farbnegativfilm hat 9,5 Blendenstufen, ein hochwertiger Photoabzug
auf Hochglanzpapier aber nur mehr 8 Blendenstufen.
Der Monitor hat etwa 5,5 Blendenstufen.
Ein Tintenstrahlausdruck auf Normalpapier hat etwa 4 Blendenstufen.
Um den vollen Umfang der Tonwertabstufungen abbilden zu können, werden
sozusagen kontinuierlich Abstufungen dazwischen weggelassen. Dadurch bleibt
der Gesamteindruck des Bildes erhalten, aber eben mit weniger Tonwerten
dazwischen und weniger Kontrast insgesamt. Auch das Weiß wird im
Vergleich kontinuierlich immer dunkler und das Schwarz immer heller.
RGB-Ausgangsbild, Kunstdruck-cmyk
und Zeitungs-cmyk
Auf glänzendem weißen Papier ist der mögliche hellste Punkt viel heller als auf Naturpapier, auch das Schwarz erscheint auf glänzendem Papier satter und tiefer, weil auf Naturpapier die Farbe in das Papier einsinkt und stumpf wirkt. Dadurch verringert sich auf Naturpapier auch der Kontrastumfang und die Anzahl der möglichen Abstufungen. Bei der Tonwertkorrektur sollte auf diese Gegebenheiten Rücksicht genommen werden.