Farbsystem RGB - cmy(k)
Additive und Subtraktive Farbmischung
Photoshop bietet im Farbwähler die Auswahl
zwischen den Farbsystemen HSB, Lab, RGB und cmyk, außerdem kann
man die Webfarben anwählen und verwenden (#F1C000 im Beispiel oben).
In Photoshop wird RGB immer in 8 bit in Werten von 0 bis 255 angegeben,
cmyk wird hingegen in Prozent angezeigt, was die Gegenüberstellung
schwierig macht. Diese Voreinstellung kann man leider auch nicht ändern.
Auch die Prozentwerte werden intern natürlich als 256 Abstufungen
behandelt, aber nicht als solche angezeigt.
RGB und cmyk sind in der physikalischen Theorie Komplementärfarben.
Das ist leider wiederum nur in der Theorie so.
Wenn man sich die Grundfarben eines durchschnittlichen Bildschirms und
die Druckgrundfarben im Farbkreis ansieht, bemerkt man, daß diese
einander nicht wirklich gegenüberliegen. Das hat verschiedene Ursachen,
bei den Druckfarben beispielsweise kann man kein ausreichend reines Pigment
herstellen, und die Phosphorfarbstoffe in den Bildschirmen sind auch nicht
ganz genau der Theorie entsprechend. Auch aus diesem Grund sind Farbkorrekturen
notwendig.
RGB ist das gängiste Modell für den Computer und alle anderen
färbigen digitalen und analogen bildgebenden Systeme. Alle Fernseher,
Monitore, Scanner, Digitalkameras und Videokameras beruhen auf RGB-Farbauszügen.
Cmyk kommt immer dann ins Spiel, wenn Farbe auf Papier gebracht werden
soll. Nachdem also in RGB gescannt wird, muß das Bild dann in cmyk
umgerechnet werden, und hier treten durch den Wechsel des Farbsystems
wiederum Farbabweichungen auf.
Farbsystem HSB (HSV) - Hue Saturation Brightness(Value)
Das HSB oder HSV Modell wurde1978 von Alvy Ray Smith erfunden.
Es ist eine Transformation des RGB-Modells.
Hue = Farbton (angegeben in Grad von 0 bis -359)
Saturation = Farbsättigung (angegeben in Prozent von 0 bis 100)
Brightness (Value) = Helligkeit (angegeben in Prozent von 0 Weiß
bis 100 Schwarz)
Das HSB-Modell kann man sich in dreidimensionaler Form beispielsweise
als Tonne vorstellen.
Farbsystem Euroskala
Auch: Vierfarbendruck, Skalendruck, Vierfärber, 4c, Prozessfarben,
cmyk.
Euroskala ist die gängige Bezeichnung für die Europäische
Farbskala für den Offsetdruck DIN 16539 (1971).
Der offizielle Nachfolger ist die ISO 2846-1 (2000). Der Begriff Euroskala
ist in der Umgangsprache aber immer noch üblich (ISO achtundzwanzigsechsundvierzigstricheins
sagt sich auch so schlecht).
Nachdem die Druckfarben zusammen nur ein je nach Papier mehr oder weniger
dunkles Braun ergeben, kommt zu yellow, magenta und cyan noch Schwarz
als vierte Druckfarbe hinzu, um den Kontrast zu steigern.
Außerdem wird Schwarz ohnehin für Text gebraucht, weil man
hier nicht einfach die drei Buntfarben übereinanderdrucken kann.
Euroskala bezeichnet ein jeweils genau definiertes Cyan, Magenta, Yellow
und Schwarz, welches nicht ganz genau mit der amerikanischen Norm SWOP
(Specifications for Web Offset Publications) oder den japanischen TOYO-Farben
(Firmenname) übereinstimmt. Auch die Normen des Farbauftrages beim
Offsetdruck sind in Europa und Amerika nicht genau gleich.
Der RGB-Farbraum des Monitors ist zwar etwas größer als der
Euroskala-Farbraum, aber es gibt auch Farben, die im Euroskala-Farbraum
darstellbar sind aber am Monitor nicht. Das betrifft vor allem cyan. Der
Farbraum eines guten Dias/Digitalfotos ist aber viel größer
als der Euroskala-Farbraum und auch größer als der Farbraum
des Bildschirms.
Farbsystem Pantone Hexachrome
Hexachrome wurde von Pantone ursprünglich dazu entwickelt, um eine maximale Anzahl ihrer Sonderfarben in einem Standardprozess mit sechs Druckfarben abzudecken. Pantone gibt an, daß man 90% der Pantone-Schmuckfarben in Pantone Hexachrome darstellen kann.
Zusätzlich zu Cyan, Yellow, Magenta und Schwarz, die sich aber von
den Euroskala-cmyk-Farben unterscheiden, kommen noch Orange und Grün.
Hexachrome-cmyk-Farben sind deutlich gesättigter als Euroskala-cmyk-Farben.
Die Abbildung auf einem Computermonitor stellt eine Annäherung dar,
da sich viele der Pantone-Hexachrome-Farben außerhalb des am Monitor
darstellbaren RBG-Bereichs bewegen.
Die Rasterwinkelung für Hexachrome-Orange ist die von Cyan, die Winkelung
für Hexachrome-Grün ist gleich der von Magenta. Weil das die
Komplementärfarben sind, (eine Farbe kann ja nicht gleichzeitig orange
und cyanblau sein) schließen sie sich gegenseitig aus und somit
kann kein Moiré entstehen (bei frequenzmoulierten Rastern stellt
sich das Problem in dieser Form nicht). Der Farbaufbau (und somit auch
der Unbuntaufbau) findet wie in Euroskala-cmyk ausschließlich in
Hexachrome-cmyk statt, nur orange und grüne Bereiche werden in Hexachrome-Orange
und Hexachrome-Grün gedruckt. Somit kann man die Farbsättigung
von Orange und Grün unabhängig vom Rest des Bildes verändern
und ohne die Graubalance des Bildes an sich zu zerstören.
Der Hexachrome-Farbraum ist naturgemäß größer als
Euroskala-cmyk, aber auch größer als der durchschnittliche
Bildschirm. Deshalb ist es schwierig, am Bildschirm einen Farbeindruck
von Pantone Hexachrome zu gewinnen. Hier ist es besser man orientiert
sich an den Farbauszügen. Hexachrome ergibt einen leuchtenderen,
gesättigteren Eindruck auf Papier als Euroskala-cmyk, aber nicht
alle Bildmotive eignen sich gleichermaßen dafür. In den Hauttönen
von Portraitfotos beispielsweise kommen klarerweise keine gesättigten
Orange- oder Grüntone vor, somit ist das bestimmt keine adäquate
Anwendung von Hexachrome.
Hexachrome kommt erst in sehr bunten Fotos gut zur Geltung.
Der Scanner muß ebenfalls einen möglichst großen Farbraum haben, es macht keinen Sinn ein enges RGB anschließend in Hexachrome drucken zu wollen, wo nichts ist kann auch nichts werden.
Genausowenig macht es Sinn, ein bereits in cmyk vorliegendes Bild nachträglich
noch in Hexachrome umzuwandeln, da die in cmyk nicht darstellbaren Farben
bei der Umwandlung von RGB nach cmyk bereits verschwunden sind. Als Ausgangsmaterial
benötigt man also einen RGB-Scan oder ein Foto mit möglichst
großen Farbumfang, möglichst auch in 16 bit pro Kanal.
Auch viele Tintenstrahldrucker verwenden sechs Druckfarben, meist aber
ein helles Cyan und ein helles Magenta, um die Lichterzeichnung zu verbessern.
Der Farbraum eines Tintenstrahldruckers ist normalerweise dadurch auch
größer als der Farbraum des Euroskala-cmyk. Der Sechsfarbendruck
des Tintenstrahldruckers ist aber etwas völlig anderes als Pantone
Hexachrome.