Beim Drucken wird das Bild dunkler, das hat mehrere Ursachen.
Das ist durchaus vergleichbar der Gammakurve des Bildschirms, der Zuwachs
ist nicht linear sondern besser mit einer Kurve beschreibbar.
In Photoshop kann man den erwarteten Tonwertzuwachs
auch als Gammawert einstellen.
Abhängig davon verändert sich nicht nur die Bildschirmvoransicht,
sondern auch die Bilder, um im Druck richtig zu erscheinen.
In Photoshop kann man den erwarteten Tonwertzuwachs
(Dot Gain) linear in Prozent einstellen.
10% ist für Offset, 30% ist ein typischer Wert für den Zeitungsdruck.
Durch das Ausfließen von Druckfarbe auf dem Papier beim Offsetdruck,
beim Laserdrucker auch durch die Reduzierung der Graustufen bei der Punktrasterung
(Halbtonzerlegung). Deshalb wird das Bild vor dem Ausdrucken (mittels
Farbkorrektur) heller gemacht, um auf Papier nachher richtig zu erscheinen.
Der Druckzuwachs ist auch ganz stark vom verwendeten Papier abhängig,
auf glattem, glänzenden Papier bleibt die Farbe eher an der Oberfläche,
bei ungestrichenen Papieren wird die Farbe stark in das Papier eingesaugt
und das Resultat ist neben matterer Farbwirkung ein stärkerer Druckzuwachs
durch das Ausrinnen der Farbe. Der Druckzuwachs betrifft aber nicht nur
Bilder, obwohl er dort durch die kleinen Rasterpunkte am störendsten
ist, sondern auch die Wiedergabe von Schriften. Im Vergleich zum Offsetdruck
wirkt diesselbe Schrift im Ausdruck auf einem Laserdrucker oft geradezu
fett, weil der Druckzuwachs durch den Toner stärker ist als im Offsetdruck.
Die Veränderung des Bildes erfolgt subjektiv auch durch den Wechsel
vom Monitor zum Papier, auch wenn der Bildschirm gut eingestellt ist.
Erste Ursache für den Tonwertzuwachs:
Die im Computermodell idealen quadratischen Pixel werden durch einen Laser
zu Papier gebracht, der daraus einen von der Fläche her größeren
Kreis erzeugt.
Beim Offsetdruck wird dieser Effekt durch den Farbauftrag noch verstärkt.
Der Punkt druckt durch den Auftrag der Druckfarbe um mindestens 10% größer.
Die Farbe suppt über die zu bedruckende
Fläche.
Das ist sehr vomPapier abhängig, stark saugende Papiere haben einen
stärkeren Punktzuwachs (bei Zeitungspapier etwa 30%).
Zweite Ursache für den Tonwertveränderung:
Die zu geringe Auflösung beispielsweise beim Laserdrucker:
600 dpi bei einem Punktraster von 60 Linien pro Zentimeter ergeben nicht
die notwendige Matrix von 16 x 16 Laserpunkte, sondern nur eine Matrix
von etwa 4 x 4 Laserpunkten.
Deshalb ist die Anzahl der möglichen Graustufen nicht 256 Abstufungen,
sondern nur 16 Abstufungen (plus weiß).
Bei 3 x 3 Laserpunkten sinkt die Anzahl der darstellbaren Graustufen sogar
auf 9 (plus weiß).
Dadurch verändert sich nicht nur die Anzahl, sondern natürlich
auch der Zusammenhang der Tonwertabstufungen im Bild.
10 Graustufen, 3 x 3 Punkte Matrix
17 Graustufen, 4 x 4 Punkte Matrix
256 Graustufen, 16 x 16 Punkte Matrix. Die ganzen
Laserpunkte in der Grafik rechts bilden einen einzigen Bildpunkt.
Für 256 Graustufen bei einem 60er Raster (Druckstandard) benötigt
man eine Auflösung von 2400 dpi im Drucker.
Die dazu nötigen Bildpixel sind aber nur 300 ppi, da aus mehreren
Laserpunkten (nämlich 256, das ist in Quadrat von 16 x 16 Punkten,
siehe oben) ein Bildpunkt gebildet wird.
Für reinen Text bei 10 pt sind 1200 dpi meist durchaus ausreichend.