Um eine reale Kamerabewegung zu tracken, eine Sequenz zu stabilisieren oder einen bestimmten Bereich im Bild zu verfolgen verwendet man den Motion Tracker. Dieser seht einem aber nur im Production Bundle von After Effects zur Verfügung.
Grundprinzip: Eine bestimmt Zone des Clips wird am Anfangsframe markiert und über einen bestimmten Zeitraum verfolgt. Die errechnete Bewegungsbahn wird dann in Ancorpunkt, Rotations- und Positionskeys umgewandelt. Außer beim Stabilisieren werden diese Keys auf einen weitere Ebene geschrieben. Um dieses mathematische Berechnungsverfahren zur Mustererkennung fehlerfrei zu ermöglichen, darf sich der gewählte Bereich in der Farbe und Kontur nicht sehr ändern. Wenn möglich ist es ratsam schon beim Filmen das das spätere Tracken (z.B durch das Mitfilmen von Trackingpunkten) zu beachten.
Der Motion Tracker im After Effects 5.5 liefert nur sehr selten wirklich befriedigende Ergebnisse. Kann man den Versprechungen von Adobe trauen, so wurde der Motion Tracker im After Effects 6.0 entscheidend verbessert.
Motiontracker Fenster:
1 .Elemente zur Änderung der Anzeige (wie im Kompositionsfenster)
2. der Bildbereich zeigt die zu bearbeitende Sequenz
3. äußeren und inneren Verfolgungsbereich
4. Zeitleiste, mit den aktuellen Zeitmarker und die Möglichkeiten
den In und Outpoint zu setzten.
5. unter Typ kann festgelegt werden, ob ein Clip stabilisiert, getrackt
oder ein Bildbereich verfolgt werden soll
7. startet das Berechnen
8. unter Optionen werden die Einstellungen zum Tracken festgelegt
9. erstellte Berechnungen können zurückgesetzt werden
10. erstellte Berechnungen werden auf eine Ebene angewandt.
11. informiert über die errechneten Punkte
Optionen (8):
A. In diesen Bereich wird jene Ebene oder jeden Effektmittelpunkt angewählt
auf den die errechneten Keys geschrieben werden sollen.
B. standardmäßig übernimmt After Effects die Framerate
des Clips; bearbeitet man eine Sequenz mit Fields kann "Halbbilder
verfolgen" angewählt werden um das Ergebnis zu verbessern
"Rückwärts verfolgen" berechnet jene Frames die vor
dem aktuellen Zeitmarker liegen
C. beim RGB Tracking werden alle drei Kanäle zur Berechnung verwendet;
das Luminanz- Tracken bietet sich z.B bei schwarz weiß Sequenzen
an, ist wesentlich schneller, liefert aber meist ein mittelmäßiges
Ergebnis.
D. die Sequenz kann vor dem Berechnen weichgezeichnet oder verbessert
werden; WAHRNUNG: diese Einstellungen erhöhen die Rechenzeit und
liefern nicht immer ein besseres Ergebnis
E. Einstellungen zum Verbessern des Ergebnisses:
- "Anpassungsfähigkeit des Verfolgen": hier wird festgelegt
wie sehr sich ein gewähltes Muster z.B in der Farbe oder Luminanz
ändert; für Standardmaterial sollte mindestens ein Wert von
ca. 6% angegeben werden.
- "Bewegung extrapolieren, wenn Genauigkeit unter.." diese Einstellungen
muß angewählt werden, wenn der zu verfolgende Bereich kurzfristig
von einem anderen Element verdeckt wird; After Effects versucht dann die
mögliche Bewegung des Bereichs zu errechnen.
- "Subpixelgenauigkeit" dieser Punkt bestimmt wie tief die Berechnung
der Bewegungen gehen darf und ist für die Qualität der Berechnung
von großer Bedeutung ! je höher der Wert umso genauer die Berechnung
(und umso länger die Rechenzeit);
Verfolgungsbereich (3):
Der innere Verfolgungsbereich soll möglichst genau das zu verfolgende
Muster umschließen.
Der äußere Suchbereich sollte so groß sein, das sich
im nächstfolgenden Frame der Inhalt des inneren Verfolgungsbereich
noch innerhalb des Suchbereichs befindet. Je größer der Suchbereich
umso größer der Berechnungsaufwand.
Durch anwählen und ziehen des inneren Bereiches können beide
verschoben werden, wird nur der äußere Suchbereich angewählt
so wird nur dieser verschoben. Mit Hilfe der Eckpunkte können die
Bereiche skaliert werden.
Allgemeiner Ablauf:
Zu Beginn muss die gewünschte Sequenz in der Zeitleiste angewählt
und unter ANIMATION / MOTION TRACKER/STABILISIEREN der
Motion Tracker geöffnet werden. Anschließend den gewünschten
Typ (5) wählen und den Verfolgungsbereich (3) positionieren. Mit
den Button Analysieren (7) wird die Berechnung gestartet.
Zur Kontrolle der Berechnungen kann im Bildbereich die Position des Verfolgungsbereich
über die Dauer der Sequenz beobachtet werden. Bei einem unbefriedigenden
Ergebnis kann der Verfolgungspunkt besser positioniert oder die Einstellungen
unter Optionen (8) verändert werden. Abschließend wird das
errechnete Bewegungsmuster auf eine andere Ebene (unter Optionen angeben)
mit den Button "Anwenden" zugewiesen.
In unserem Beispiel bietet sich der schwarze Knauf des Wasserhahns als Verfolgungsbereich an.
Nachdem der Verfolgungs und Suchbereiche platziert wurde, kann mit dem Button "Analysieren" das Berechnen gestartet werden. Der ausgewählte Bereich soll sich nun während der gesamten Dauer des Clips immer auf den gleichen Koordinaten der Komposition befinden. Um das zu erreichen wird der Ankerpunkt der Ebene animiert. Für jeden Frame wurde ein Key erstellt..
Beim Folgen wird die Bewegung eines Suchbereiches errechnet und die Positions- Koordinaten auf eine andere Ebene geschrieben.
Um den Typ Folgen wählen zu können, muss sich in der Komposition
eine zweite Bild Ebene befinden, auf die die erstellten Koordinaten geschrieben
werden können.
Der Suchbereich muss auf einen prägnanten Bereich (in unserem Beispiel
die Nase) positioniert werden, das Fadenkreuz kann mit der Position des
Suchbereiches übereinstimmen, oder an einen beliebigen anderen Punkt
verschoben werden.