Einschränkungen beim Import von Premiere-Projekten in After Effects
After Effects verwendet keine Videospuren wie in Premiere,
sondern einzelne Ebenen für jedes Element.
Importiert man ein Premiere-Projekt in After Effects, so wird
jeder einzelne Clip und jede Blende aus dem Schnittfenster als
Ebene dargestellt.
Ein Premiere-Projekt mit 50 Schnitten, also 51 Clips im
Schnittfenster, 8 Blenden und 1 Audiodatei ergibt in After Effects
eine Komposition mit 60 Ebenen !
Um eine möglichst übersichtliche Anordnung dieser Ebenen
zu erreichen, sollten sich möglichst alle Clips in Premiere
vor dem Speichern in einer Videospur befinden. After Effects ordnet
dann die Clips der Reihe nach von links unten nach rechts oben
an.
Das heißt die Audiospur aus Premiere wird in After Effects
die Ebene Nr.60, Clip Nr. 1 aus Premiere ist dann Ebene 59 usw.
Natürlich gibt es in After Effects umfangreiche
Möglichkeiten die Ebenen umzuordnen, aber es macht schon Sinn
gleich nach dem Importieren eine gewisse Ordnung vorzufinden und
vor allem spart es Zeit.
Blenden aus Premiere werden in After Effects lediglich als Platzhalter ohne Funktion angezeigt und müssen, im Falle von weichen Blenden, mit Hilfe der Transparenzkurven ersetzt werden. Die Platzhalter sind dabei sehr hilfreich, weil sie die exakte Position anzeigen.
Geschwindigkeitsveränderungen aus Premiere werden von After Effects übernommen und können dort mit Hilfe der „Time Remaping“-Funktion optimiert werden. Zusätzlich sollte man die „Frame Blending“-Funktion anwenden, um weichere Slowmotion-Effekte zu generieren.
Alle anderen Effekte aus Premiere werden in After Effects
ignoriert.
Um einzelne Clips, die einer speziellen Nachbearbeitung
bedürfen zu markieren, verwendet man Clip-Marker – diese
werden auch in After Effects importiert und angezeigt.
Ebenso kann man bestimmte Positionen in der Zeitleiste mit den
Schnittfenstermarken kennzeichnen – für diese legt After
Effects in der Folge eine eigene Ebene an.
So kann man z.B. einzelne Bereiche definieren – das gesamte
Projekt in After Effects öffnen – und nur die markierten
Teilbereiche nachbearbeiten, diese in After Effects rendern und
anschließend mühelos wieder an der richtigen Position in
Premiere einfügen und das Projekt fertig stellen.
Hat man das alles berücksichtigt, muss man das Premiere-Projekt nur noch speichern und kann es problemlos mit dem Importieren-Befehl in After Effects als Komposition öffnen und mit der Post Production beginnen.
Es besteht auch die Möglichkeit nur einzelne Teile aus dem
Premiere-Projekt in After Effects weiterzuverarbeiten, um diese
dann als einzelne Elemente zu rendern und für die Endfertigung
wieder in das Premiere-Projekt einzufügen. Dafür ist es
notwendig die Längen der Clips und deren zeitliche Positionen
im Schnittfenster ganz genau festzuhalten. Am besten macht man sich
dazu schriftliche Aufzeichnungen. Leider besteht zum jetzigen
Zeitpunkt noch keine Möglichkeit ein Premiere-Projekt nach der
Bearbeitung in After Effects wieder als Schnitt-Projekt zu
exportieren. Man muss also die bearbeiteten Teile für die
Endfertigung manuell in Premiere einfügen.