Color Grading
Mit der digitalen Verarbeitung von Film und Video sind die Möglichkeiten der Farb- und Kontrastmanipulation nahezu unbeschränkt. Einzig die Bildqualität und Auflösung des Ausgangsmaterials setzen hier noch Grenzen.
Interessant aber ist, dass ein nicht unbeträchtlicher Teil der Energien die aufgewendet werden, um die Bilder digital zu verändern darauf abzielen, genau den Look wiederherzustellen, der eben den echten, guten alten Film auszeichnet...
Eine der Hauptaufgaben beim Color-Grading ist die farbliche
Anpassung verschiedener Aufnahmen zueinander. Filmsequenzen
beinhalten oft mehrere Einstellungen, bei deren Aufnahme die
Lichtsituationen variieren. Nicht nur die verschiedenen
Lichtbereiche innerhalb eines Raumes differieren, häufig
müssen die Einstellungen auch an verschiedenen Tagen gedreht
werden, wodurch sich auch die Lichttemperaturen des
natürlichen Lichtes (falls vorhanden) unterscheiden
können. Wird zusätzlich zum vorhandenen natürlichen
Licht (available light) Kunstlicht eingesetzt, so spricht man von
Mischlicht.
In der Videotechnik gibt es zwar schon bei der Aufnahme die
Möglichkeit mit Hilfe des Weißabgleiches die Farben zu
beeinflussen, bei Mischlicht gestaltet sich aber diese Aufgabe als
sehr schwierig und so muss meist auch hier in der Postproduktion
nachgebessert werden.
Grundsätzlich geht man bei der Farbkorrektur von einer
möglichst totalen Einstellung als Referenz aus, um in diesen
Bildern eine möglichst große Palette, der in der Sequenz
enthaltenen Farben und Lichter bestimmen und korrigieren zu
können. Die so gefundenen Einstellungs-Parameter werden dann
auf die weiteren Einstellungen einer Sequenz übertragen und
gegebenenfalls nachjustiert.
In der Praxis sind es aber häufig die am schlechtesten
ausgeleuchteten Einstellungen auf die man sich als Referenz
beziehen sollte, um auch in unterbelichteten Bereichen
dramaturgisch notwendige Details sichtbar machen zu
können.