Sendefähige Farben / Broadcast Colors / Illegal Colors
Dieses „sichere Maß“ wird durch die sogenannte Signalamplitude mit Hilfe von IRE-Einheiten gemessen und festgelegt. (IRE : Abk. für: Institute of Radio Engineers)
Die sicheren Werte liegen zwischen 7,5 IRE für Schwarz und 100 IRE für Weiß. Der Maximalwert für ein sendefähiges Signal liegt für PAL bei 110.
Bei Überschreiten dieser Werte entsteht ein sogenannter Videoüberpegel, der zu Bildstörungen bei der Wiedergabe auf einem Fernsehmonitor und bei der analogen Aufnahme auf ein Magnetband (z.B. VHS) führt. Bei der Wiedergabe kann es auch zu Tonstörungen, einem Brummen (Intercarrier-Brumm) kommen.
Worauf muss man bei der Farbwahl achten ?
Gesättigte Farben müssen vermieden werden. Einzelne
R-, G- oder B-Werte die nahe an der 255-Marke liegen, bedeuten hohe
Frequenzen, die außerhalb des sendefähigen Bereiches
liegen.
Ein reines Rot mit R:255 G:0 und B:0 z.B. ist völlig tabu
!
Ebenso sollte man auf starke Schwarz-Weiß-Kontraste verzichten. Generell sollte man kein reines Weiß (R:255 G:255 B:255) in Grafiken und Texten verwenden. Ein helles Grau mit einem Wert von R:235 G:235 B:235 ist hier die bessere Wahl.
Wie kann man die Sendefähigkeit der Farben
überprüfen und gewährleisten ?
In der Videotechnik verwendet man zum Überprüfen des
Signals das Oszilloskop. Das ist ein Meßgerät das die
Spannung eines Signals über einen bestimmten Zeitverlauf
visuell darstellen kann.
Einige Videobearbeitungsprogramme (Premiere Pro, FCP4) bieten
Tools zur Darstellung der Signalwerte an.
In After Effects wurde auf diese Werkzeuge verzichtet – es
gibt aber einen Effekt mit der Bezeichnung „Sendefähige
Farben“ der ermöglicht die Luminanz- und
Sättigungswerte einer Grafik oder eines Clips zu reduzieren,
um einen sicheren Wert zu gewährleisten. Zusätzlich
ermöglicht dieser Effekt eine einfache Kontrolle über
unsichere Bildbereiche.
Effekt: Video > Sendefähige Farben.
Hier stellt man die Videonorm auf PAL und die Methode auf
„Unsichere Auskeyen“ – damit werden Farbbereiche
die eine zu hohe Frequenz erzeugen ausgekeyt – werden also
bei diesem Test Bildbereiche entfernt, so beinhalten diese nicht
sendefähige Farbanteile und müssen geändert
werden.
Leider berücksichtigt dieses Werkzeug nicht die Problematik
starker Schwarz-Weiß-Kontraste.
Die Reduzierung der Farb-Sättigung bewirkt eine stärkere Bildveränderung um denselben IRE-Wert wie mit der Luminanzreduktion zu erreichen.
In den folgenden Beispielen wird gezeigt, wie stark die notwendigen Änderungen im Bezug auf Luminanz bzw. Sättigung sein müssen, um einen in Photoshop erzeugten Farbverlauf auf sichere Werte einzustellen:
Unsichere auskeyen
Am Beispiel eines radialen Rot-Blau-Verlaufs wird gezeigt bis zu welchem Bereich ein gesättigtes Rot als unsicher gilt: