Darstellung der zu Grunde liegenden "Software-Philosophie" und Grundstruktur
Wer PCs kennt und auf Windows gearbeitet hat, kennt folgende Gegebenheit: Windows ist von Microsoft und der PC ist von IBM, Dell, Acer oder auch von Hofer.
Die Programme sind entweder auch von Microsoft oder von Adobe oder Macromedia oder sonstigen Herstellern.
Bei Apple ist das anders:
Was Windows bei PCs ist, ist Mac OS X bei Apple.
Was bei PCs IBM, Dell, etc. ist, ist bei Apple Apple. :-)
Kurz: Das Betriebssystem und die Hardware kommen aus dem gleichen Hause: Apple. Sowohl das Betriebssystem Mac OS (seit 1984) wie auch die Macs (iMacs, PowerMacs, PowerBooks, etc.) kommen von der gleichen Firma Apple. Das hat folgende Vor- und Nachteile:
Woraus ist Mac OS und woraus ist ein Mac?
Macs sind auch Computer wie alle anderen. Die gleichen Bestandteile, die gleichen Komponenten. Ausser: Der Prozessor und das Motherboard. Das ist speziell designed und ist nicht PC kompatibel. Bis 2006 werden sogenannte PowerPC als Prozessoren eingepflanzt. Keine Intel und keine AMD Chips.
Soweit zum kleinen Hardware Unterschied.
Zur Software: Apple entwickelt zu diesen Computern auch ein eigenes Betriebssystem. In der Funktion und Handhabung nicht viel anders als Windows. (Ja ich weiss, besser ausgedrückt müsste es heissen: Windows ist nicht viel anders als Mac OS). Aber Mac OS ist im Unterbau gänzlich anders programmiert als Windows. Unter anderem deshalb, damit die anderen Prozessoren angesteuert werden können.
Warum geht Apple eigene Wege?
Das ist so wie bei Linux. Es gab nicht immer nur Windows und hoffentlich gibt es in Zukunft auch nicht nur Windows. Es gibt Alternativen, die eben auch genauso gut, wenn nicht sogar besser funktionieren. Linux hat grosse Vorteile hinsichtlich Sicherheit und Stabilität. Ist ausserordentlich gut programmiert, hat aber Schwächen in der Benutzerfreundlichkeit und im Angebot an Programmen.
Bei Apple ist das ähnlich. Apple ist benutzerfreundlich, stabil, aber auch teurer und nicht alle Programme gibt es auch für Mac.
Vor- und Nachteile von Mac OS?
Zuerst zu den Nachteilen. Mac OS hat einen Useranteil von ca. 3-15%. Je nach Land unterschiedlich. USA sind es fast 15%, Schweiz ca. 10-12%, Deutschland und Österreich unter 5%. Das hat folgende Nachteile:
- Hardware und Software ist teurer.
- Verschiedene Spezialsoftware (gerade im technischen Bereich oder auch Büro) ist nicht für Mac erhältlich bzw. die Software heisst anders und ist anders zu bedienen.
- Es gibt, vor allem in kleineren Städten, nicht so viele Händler. Das hat sich aber seit der iPod Welle verbessert.
Desweiteren ist ja Mac OS ein eigenständiges Betriebssystem, das mit Windows nichts gemein hat (technisch gesehen), das hat folgende Nachteile:
- Windows Programme funktionieren nicht auf Macs. Könnte sich aber bald änderen (siehe Intel>2006)
- Relativ wenige Spiele gibt es auf Macs, da viele Spielehersteller, das nicht als rentabel ansehen, ein Spiel neu zu kompilieren. Siehe oben Marktanteil.
- Macs sind auf gewisse Arbeitsbereiche spezialisiert. Multimedia, wie Grafik, Video und Audio. Büro, Internet und Web oder auch wissenschaftliche Bereiche wie Medizin oder Mathematik. Windows ist hingegen omnipräsent.
Vorteile des Macs:
Durch die Eigenständigkeit des Macintosh Betriebssystems und die Produktion von Hard- und Software in einem Haus ergeben sich folgende Vorteile:
- Betriebssystem und Hardware sind immer 100% kompatibel
- Zwar laufen keine Windowsprogramme darauf, aber auch keine herkömmlichen Viren funktionieren. Bis jetzt gab es noch keinen einzigen Virus für Mac OS X. Das heisst nicht, dass es nie einen geben wird, aber das System ist erwiesenermassen sicherer.
- Viele Consumer und Profiprogramme werden mittlerweile auch von Apple hergestellt: iTunes, iMovie, Final Cut Pro, Logic Audio, Motion, iWork (Office Alternative) etc., die zum Teil im Vergleich zu Windowsprogrammensehr anwenderfreundlich sind . Aber man muss diesen Schritt wagen.
- Die Hardware ist an und für sich hochwertig. Das heisst, die Komponenten sind getestet und sind für Mac OS optimiert.
- Dank der Tatsache, dass Mac OS X ein Unix Betriebssystem ist, gibt es auch immer mehr Programme, die von der Linux/Unix-Seite herkommen und auch auf Mac funktionieren. OpenOffice, VLC etc...
Was bedeutet das für den Kunststudierenden?
Da Apple gerade auch einen Schwerpunkt im Bereich Medien hat, spricht nichts dagegen einen Apple zu verwenden. Die Anwendung und Administration ist viel einfacher und schneller erlernt. Gerade im Video, Grafik und Webbereich sind viele Programme für beide Plattformen erhältlich. Siehe Adobe-Macromedia, Quark, etc.
Ausnahme: Industrial Design. Es gibt zwar auf Apple sehr gute 3D Programme wie Maya oder Cinema 4D, aber das typischste ID Programm: Alias Studio gibt es nicht für den Mac, auch 3D Max nicht. Bei technischen Konstruktionsprogrammen gibt es ebenfalls eine Lücke: AutoCAD. Das gibt es auch nicht mehr für Mac. Aber das ist durch andere Programme ersetzbar.
Es gibt sogar Programme, die für Mac nicht mehr hergestellt werden, weil Apple bessere Programme anbietet: Premiere gibt es nur bis Version 6.5 für Mac, da Final Cut Pro hier die bessere Wahl ist. Avid gibt es hingegen für beide Plattformen.
Auch gibt es keinen Microsoft Explorer mehr für Mac, da Safari (was kein Wunder ist) auch die bessere Alternative ist . Firefox und Microsoft Office gibt es aber für beide Plattformen.
Die beste Lösung ist, dass man sich mit möglichst vielen Betriebssystemen auskennen sollte, und wie so oft: es kommt auf das Resultat an. Wie man dort hingekommen ist, ist letztendlich egal.
Kann ich Daten zwischen Mac und PC austauschen?
Das ist kein Problem. Alle üblichen Datenformate werden von beiden Systemen erkannt. Bedingung: auf beiden Systemen muss das gleiche Programm installiert sein:
Zum Beispiel eine Exceltabelle: dazu brauche ich einfach Excel.
Noch problemloser sind Bilder oder Schriftdokumente wie .doc, .jpg oder .tif. Diese sind völlig kompatibel.
Beachten muss man aber auf welchen Datenträger Daten ausgetauscht werden. Macs formatieren die Festplatten anders als PCs. Festplatten müssen jedesmal umformatiert werden. (Mac verwendet HFS+, Windows NTFS oder FAT32).
Macs können aber NTFS lesen und FAT32 lesen und beschreiben. Das heisst: CDs und Speichersticks sind kein Problem. CDs müssen auf dem Mac einfach PC kompatibel gebrannt werden. Siehe Kurs für Brennen auf Mac.
Per Internet kann man aber jegliche Daten ohne weiteres austauschen. Das ist mittlerweile die üblichste Methode.
Endungen nie vergessen!
Funktioniert nur eine Eintastenmaus?
Nein. Man kann jederzeit eine USB-Zwei- oder Dreitastenmaus mit Scrollrad verwenden. Durch Klick auf die rechte Maustaste wird, wie unter Windows, das jeweilige Kontextmenü geöffnet, das bei der Eintastenmaus durch zusätzliches Drücken der Apfel-Taste aktiviert werden kann.
Was macht jetzt Apple mit Intel? Verrat?
Apple verwendet ab 2006 Intelprozessoren in seinen Rechnern. Kein PowerPC mehr. Das heisst, einer der letzten grossen Unterschiede fällt weg: Die unterschiedliche Prozessorarchitektur. Zudem wurde in den letzten Jahren Mac OS X auch für Intel kompiliert. Das heisst wiederum: Windows und Mac OS sprechen jetzt theoretisch die gleiche Sprache.
Was sich nicht ändert ist: Es gibt nach wie vor Apple Rechner die nur mit Mac OS funktionieren. Die Kompatibilität und die Unkompliziertheit geht nicht verloren.
Aber ein anderer Nachteil ist fast verschwunden: Programme für Windows funktionieren jetzt mit wenig Aufwand auch auf Mac OS! Da Mac OS und Windows nun technisch gesehen sehr ähnlich ausschauen, ist das Umprogrammieren eines PC Programmes für Mac viel einfacher als früher. Ob das dann auch gemacht wird, ist eine andere Frage.
Das es ausgerechnet Intel ist, ist natürlich für Apple Fans ein harter Brocken, aber seien wir ehrlich: Microsoft, wie Apple oder IBM oder Intel sind alles Kinder des Kapitalismus und wenn es die Börse verlangt, dann sollen halt auch Intel Prozessoren in unseren schönen iMacs oder Powerbooks werkeln.