Welche Software für welches Projekt?

Für unterschiedliche Ansprüche und Zielsetzungen gibt es zahlreiche sehr verschiedene Softwarelösungen auf dem Markt. Diese unterscheiden sich nach Zielgruppe und Funktionsumfang. Es gibt Komplettpakete mit denen fast alle notwendigen Produktionsschritte erledigt werden können und auch sehr sinnvolle Einzellösungen die z.B. auf perfekte Qualität beim Komprimieren spezialisiert sind. Einige, vor allem ältere Lösungen bestehen aus einer Kombination von Authoring-Software und Hardware-Codec, mit dem die Kompression in Echtzeit durchgeführt werden kann. Allerdings kann man mit aktueller Software häufig sogar bessere Qualitäten erzielen und Echtzeit bedeutet ohnehin, dass ein Video mit einer Länge von 2 Stunden auch 2 Stunden für das Encoden benötigt.

Basic:

Die vermutlich minimalste Zielsetzung einer DVD-Produktion wäre die einfache Übertragung einer Videodatei auf ein DVD-Medium im DVD-kompatiblen Standard. Diese Funktionalität wurde bereits in viele Videoschnittprogramme integriert.
Hierfür eignet sich z.B. Premiere Pro sehr gut, da hier die Funktion des direkten Transkodierens und Schreibens des Timelineinhaltes auf ein DVD-Medium möglich ist. Diese Funktion findet man im Menü: "Datei > Exportieren > Auf DVD ausgeben..."


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PremierePro 2.0 bietet nun zusätzlich die Möglichkeit DVD-Dateien nicht nur direkt auf DVD zu brennen, sondern auch als Ordner auf der Festplatte oder auch als ISO-Image abzulegen.


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Consumer:

Einfache Menüstrukturen kann man relativ rasch mit kostengünstigen Heimanwenderprogrammen anfertigen.
Getestet haben wir das Softwarebundle Nero Vision.
Über eine sehr einfach gehaltene Benutzeroberfläche mit nur wenigen Menüs und Einstellmöglichkeiten lassen sich hier alle notwendigen Grundfunktionen einer DVD anwenden.
Wie bei allen "unprofessionellen" Softwarelösungen führt die Vereinfachung häufig zum Suchspiel nach wichtigen Einstellungen und beschränkt die gestalterischen Möglichkeiten enorm. So können etwa Menütexte nur in dafür vorgesehenen Bereichen und mit stark eingeschränkten Formatierungsmöglichkeiten und so, alles andere als exakt, platziert werden. Dasselbe gilt für fast alle grafischen und typographischen Elemente.
Ein großer Vorteil ist hier auch für Profis, dass man mit wenigen Mausklicks sehr rasch zu einem Ergebnis kommen kann - ideal also, wenn die z.B. Zeit drängt und eine Präsentation binnen Minuten fertiggestellt werden soll, man aber dennoch nicht auf eine grundlegende Menüführung verzichten möchte.
Nero Vision benötigt nach der ersten Installation eine Erweiterung - das sog. DVD-Plug-in - um den Mpeg2-Codec freizuschalten.

Pro:

"Echte" DVD-Authoring-Software ermöglicht alle innerhalb des sehr exakten DVD-Standards vorfügbaren Optionen zu nutzen und vor allem freie Gestaltungsmöglichkeiten. Wesentliche (Preis-) Unterschiede gibt es hier vor allem in Bezug auf einige wenige Spezialfunktionen, wie z.B. den Einsatz wählbarer Kamerawinkel (Multiangle) oder die Anzahl der verfügbaren Tonspuren. Unterschiede zeigen sich bei professionellen Authoring-Softwarelösungen in den Bedienkonzepten sowie in ihrer jeweiligen Kompatibilität zu anderen Programmen.
In den Anfängen des DVD-Authoring gab es einige wenige sehr professionelle Hard- und Softwarelösungen zu sehr hohen Preisen. Dieser Umstand verlieh diesem Medienbereich zu Beginn eine gewisse Exklusivität. HighEnd-Systeme, wie etwa Spruce Maestro oder Sonic Scenarist haben sich trotz ernsthafter Konkurrenz durch wesentlich kostengünstigere Lösungen vorerst aufgrund ihrer hohen Zuverlässigkeit im professionellen Produktionsbereich gut bewährt. Leider ist Maestro aber nicht mehr erhältlich, weil der Hersteller Spruce Technologies 2001 von Apple gekauft wurde. Sonic Scenarist wurde quasi zum Standard in der professionellen DVD-Produktion und kostet in der Vollversion inkl. Hardware bis zu 150.000,- Euro.

Wenn die Budgets nicht so hoch sind kommt man aber auch mit reinen Software-Lösungen wie etwa
DVD Studio (MAC) oder Adobe Encore DVD (Win) zu vernünftigen Ergebnissen. Diese Produkte bieten zwar nicht immer den vollen Funktionsumfang - einige wenige Spezialfunktionen bleiben nur den wirklich teuren Lösungen überlassen - für die meisten Anwendungen aber reicht der Umfang aus und die Gestaltungsmöglichkeiten sind weitgehend uneingeschränkt.