
1957 - Die ersten Entwicklungen
Die kalifornische Firma RAND wurde damals beauftragt, ein Konzept für ein militärisches Netzwerk zu entwickeln, das auch dann noch funktionsfähig bliebe, wenn etwa durch einen atomaren Erstschlag ein Teil seiner Infrastruktur zerstört würde. Auf diesem Konzept aufbauend, entwickelte die Advanced Research Projects Agency (ARPA, Teil des US-Verteidigungsministeriums) die paketorientierte Datenübertragung.
1965 - Ein Netzwerk aus drei Computern
Auch in zivilen Institutionen (Universitäten und andere Forschungseinrichtungen) entsteht ein Interesse an der Entwicklung eines solchen Netzes, denn die damals in Relation sehr teuren Rechner-Kapazitäten ließen sich vernetzt effektiver nutzen. Die wertvollen Ressourcen ließen sich teilen und die Ergebnisse konnten ausgetauscht werden. Auch eine Konzentration bzw. Spezialisierung der Rechner für bestimmte Aufgaben war möglich.
So wurden vier Uni-Rechner miteinander verbunden: Sie standen in der University of California in Los Angeles, am Stanford Research Institute, an der Universität in Santa Barbara und an der University of Utah. Dieses "Netz" mit vier Knoten wird von vielen als die Keimzelle des Internet angesehen.
1971 - Die E-Mail wird geboren
1977 - Die Geburt des Internet
Die Email-Funktion des Internet wurde schon rege genutzt. Zu diesem Zeitpunkt kam die Idee auf, E-Mails durch erfundene Kürzel im Text lockerer zu gestalten. Die Idee kam gut an und so entstanden "Emoticons", d.s. Kürzel wie :-) um in einer E-Mail Freude oder :-( um Ärger auszudrücken.
1982 - Das TCP/IP wird Standard
Durch die wachsende Zahl der (zivilen) Teilnehmer machten sich die amerikanischen Militärs große Sorgen um die Sicherheit der militärischen Netze im Internet. Deshalb wurde die Trennung in ein rein militärisches, nicht öffentliches (MILNET) und das zivile, forschungsorientierte ARPANET beschlossen. Das zivile Netz bekam den Namen Internet (von "interconnected set of networks") und verbreitete sich schnell auch in anderen Ländern. In diesen Jahren stießen immer mehr Netze zum Internet, etwa USENET, BITNET und der 1982 in Europa gegründete Ableger EUnet. Auch Deutschland wurde 1983 ans Internet angeschlossen.
1984 - Das Domain Name Service wird eingeführt
Ein Jahr später wird die erste Domain im Internet (symbolic.com) registriert.
1986 - Das NSFNet wird gegründet
1990 - Die Entstehung des World Wide Web
Im Jahr 1990 überlegen Wissenschaftler unter der Leitung von Tim Berners-Lee am Genfer Hochenergieforschungszentrum CERN, wie man Dokumente aus der Forschung weltweit abrufen und Grafiken einbinden kann. Vor allem aber sollte eine Hypertextfunktionalität eingebaut werden, die es ermöglicht, dass ein Dokument auf andere verweisen kann, auch wenn sie auf anderen Internet-Rechnern gespeichert sind. Heraus kam ein neues Internet-Protokoll: HTTP (HyperText Transfer Protocol). Das Projekt wurde World Wide Web (WWW = weltweites Netz) getauft.
In Amerika geht der erste kommerzielle Internetprovider ans Netz, der Wählverbindungen ins Internet anbietet.
Im Jahr 1990 wird auch Österreich ans NSFNet angeschlossen, nämlich mit dem EDV-Zentrum der Universität Wien als erstem Knoten. Als erstes österreichisches Netzwerk wurde das ACONET (Verein zur
Förderung eines österreichischen wissenschaftlichen Datennetzes) angeschlossen und verband österreichische Universitäten und andere Forschungseinrichtungen mit dem Internet.
Ein Verschlüsselungsprogramm, bekannt unter dem Namen Pretty Good Privacy wird in den USA entwickelt, um sensible Daten verschlüsselt übertragen zu können, oder auch um E-Mails mit einer digitalen Signatur zu versehen.
Im Jahr 1992 übersteigt die Zahl der Hostrechner 1.000.000.
1992 - Die ersten Internetprovider in Österreich
Das RIPE Network Coordination Center wird gegründet und bietet Adress-Registrierung für das europäische Internet an.
Die erste Suchmaschine namens Veronica wird auf der Universität von Nevada entwickelt.
1993 - Die Verbreitung des WWW durch Mosaic und Netscape
Die Popularität des WWW stieg vor allem durch die Entwicklung des WWW-Browsers Mosaic des National Center for Supercomputing Applications (NCSA) der Universität Illinois. Der Browser wurde im Internet zum Dowload angeboten und fand in kürzester Zeit viele Anhänger. Einer der Entwickler, Marc Andreessen, gründete daraufhin eine eigene Firma - Netscape - und präsentierte Ende 1994 die erste Version seines auf Mosaic aufbauenden Browsers Netscape Navigator.
Diese einfach zu bedienenden Browser machten das WWW für die breite Masse zugänglich.
Die InterNIC wird gegründet und kümmert sich unter anderem um die Registrierung von Internet-Domains im NSFNet.
In Österreich wird das EDV-Zentrum der Universität Wien als Knoten in das Ebone aufgenommen.
Auch die erste Cyberbank First Virtual geht ans Netz.
1995 - Internet Domains werden kostenpflichtig
Eine Reihe von Internet-Firmen gehen an die Börse, allen voran die Firma Netscape.
Die Real-Audio-Technologie wird entwickelt und ermöglicht das Hören von Musik in (nahezu) Echtzeit.
Aufgrund der rasant wachsenden Zahl der Internetseiten gewinnen Suchmaschinen an Bedeutung.
Der Krieg der Web-Browser zwischen dem Netscape Navigator und dem Microsoft Internet Explorer ist voll entfacht. Die Browser werden ständig weiterentwickelt - alle paar Monate kommt eine neue Beta-Version heraus, die von einer breiten Masse von Benutzern im Internet getestet werden. Diese Vorgehensweise könnte man als neue Art der Softwareentwicklung bezeichnen.
Um den nationalen Datenverkehr in Österreich zu optimieren wurde im Jahr 1996 der Vienna Internet eXchange (VIX) ins Leben gerufen. Es handelt sich dabei um einen Router, der lokale Internet Service Provider verbindet, damit deren Datenverkehr untereinander nicht über teure Weitverkehrsstrecken und über andere europäische Knoten abgewickelt werden muss.
Bei NFS wird die 2-millionste Domain registriert!