Farbsehen und Konstanzleistung

Licht ist eine Mischung aus elektromagnetischen Wellen verschiedener Wellenlänge. In Abhängigkeit von der Zusammensetzung und der Intensität des einfallenden Lichts werden die Rezeptoren (Stäbchen und Zapfen) in der Netzhaut des Auges unterschiedlich angeregt und im Gehirn entsteht der Sinneseindruck von Helligkeit und Farbe. Wir sehen Grautöne, wenn bei geringer Lichtmenge nur die Stäbchen aktiviert werden. Werden auch die Zäpfchen angeregt, sehen wir Farben. Kommt das Licht von der Oberfläche eines Stoffes, so sehen wir den Stoff in der Farbe, die durch das vom Stoff reflektierte und ins Auge einfallende Licht im Gehirn erzeugt wird.

Beim Benennen von (Oberflächen-)Farben zeigt es sich jedoch wieder, dass das Gehirn Vorwissen und Annahmen über die Umwelt einbezieht. Denn von derselben Oberfläche gelangen bei unterschiedlicher Beleuchtung verschiedene Lichtmischungen zum Auge, die wir trotzdem als dieselbe Farbe empfinden und benennen. Hierbei handelt es sich um eine Konstanzleistung. Darunter versteht man die Wahrnehmung des Gleichbleibens eines Gegenstands unter veränderten Betrachtungsbedingungen.

Farbnamen bezeichnen demnach Wahrnehmungen, die eher den Oberflächeneigenschaften als den physikalischen Lichtmischungen entsprechen.


Konstanzleistung: In den vier Bildern empfinden und benennen wir das Blatt Papier als weißes Papier, obwohl die Ausschnitte im Vergleich völlig unterschiedliche Farbwerte zeigen.
Interessant ist auch, dass im dritten Bild in der unteren Reihe durch die Totalreflexion des Lichts an der glänzenden Oberfläche des Einbands, dieser nicht gelb sondern weiß erscheint.

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