Raid-Systeme werden je nach Anwendungsbereich und dem Verhältnis zwischen Performance, Datensicherheit und Kapazitätzugewinn in Levels von 0-7 eingeteilt. Die Zahlen der Bezeichnungen stehen in keinem direkten Verhältnis zur Qualität der Datensicherheit oder Performance eines Levels. Zusätzlich gibt es Kombinationen der einzelnen Systeme - so wird eine Kombination aus Raid Level 0 und Raid Level 5 als Level 50 bezeichnet.
Stripe Set / Raid Level 0
Die einfachste und verbreitetste Form eines Raid-Systems ist das sogenannte Stripe-Set, auch als Raid Level 0 bezeichnet. Die Bezeichnung "Raid" ist dafür eigentlich nicht wirklich zutreffend, da bei diesem System die Daten nicht redundant gespeichert werden.
Dabei werden 2 oder mehr Festplatten vom Betriebssystem (Windows2000, Windows XP) oder mit einer geeigneten Software zusammengefasst und als einzelnes Laufwerk behandelt. Die Daten werden in winzigen Paketen von 4-128 Kilobyte zerlegt und auf die zusammenhängenden Festplatten aufgeteilt. Dadurch erhöht sich die Schreib-Lesegeschwindigkeit, weil diese Datenpakete gleichzeitig verarbeitet werden können. Stripe-Sets bieten keine zusätzliche Datensicherheit - im Gegenteil, fällt nur eine Festplatte eines Stripe-Sets aus, so werden auch die Daten auf den übrigen Festplatten unbrauchbar.
Da für ein Stripe Set keine zusätzliche Hardware notwendig ist und die nötige Software bereits in die meisten aktuellen Betriebssysteme integriert ist, stellt dieses System die kostengünstigste Lösung eines schnellen Raid-Systems dar. Allerdings muss für den Zugewinn an Performance das erhöhte Risiko eines Datenverlustes in Kauf genommen werden.
Raid Level 1
Ein Raid System, das aus jeweils zwei parallel laufenden Festplatten besteht. Die Daten werden permanent auf beiden Festplatten gleichzeitig abgelegt. Diesen Vorgang bezeichnet man als Datenspiegelung. Hierbei wird eine hohe Datensicherheit erlangt, die aber auf Kosten der Kapazität geht. Ein Performance-Zuwachs ist hier nicht gegeben. Da hier immer die doppelte Festplattenkapazität erforderlich ist, ist dieses System bei großen Datenmengen sehr teuer und dadurch unwirtschaftlich.
Alle weiteren Raid Levels von 2-7 bieten unterschiedliche Konfigurationen, deren Speicherkonzept jeweils unterschiedliche Verhältnisse zwischen erhöhter Datensicherheit und verbesserter Performance darstellt. Die meisten dieser Lösungen arbeiten nicht mit einer 100%igen Datenredundanz wie bei Raid 1 - bei diesen Systemen werden für jeden abgelegten Datensatz zusätzlich sogenannte Parity-Daten gespeichert, die es ermöglichen, bei einem teilweisen Datenverlust durch den Ausfall einer beteiligten Festplatte mit Hilfe der verbleibenden Informationen die verlorenen Daten zu rekonstruieren.
Raid 6 bietet die höchste Datensicherheit, indem eine zusätzliche Festplatte zur Sicherung jener Daten, die der Wiederherstellung von Daten im Falle eines Festplattendefekts dienen, eingesetzt wird.
Am weitesten verbreitet wird im Server-Bereich Raid 5 eingesetzt, da hier das Verhältnis zwischen Datensicherheit und Performance am ausgeglichensten erscheint. Im Gegensatz zu Raid 6 werden hier die Parity-Daten auf alle beteiligten Festplatten verteilt. Dadurch wird die Geschwindigkeit etwas erhöht, weil kein Engpass beim gleichzeitigen Zugriff auf diese Daten entsteht.