Einleitung

Pixel Art


"IRobot" von Yuriy Gusev



Als „Pixel Art“ bezeichnet man eine Stilrichtung in der Computerkunst, welche Rastergrafiken als bewusstes Stilmittel verwendet um das beschränkte Auflösungsvermögen von Bildschirmen bewusst in den Vordergrund zu stellen. Sie nimmt dabei Bezug auf die Anfänge der Bildschirmgrafik von Video und Computerspielen sowie der grafischen Benutzeroberflächen von Computern in den 1980er und frühen 90er Jahren.

Bestimmt wurde die Ästhetik der frühen Bildschirmgrafik durch die Rechenkapazitäten und den geringen Speicherplatz damaliger Computersysteme.

Am Anfang der Bildschirmgrafik konnten Grautöne nur durch grobe, überdeutliche Schwarz-Weiß Raster simuliert werden. Des Weiteren wurden Kurven sowie schräge und gebogene Linien nur treppenartig abgestufte Pixel dargestellt werden.

Gegenwärtige moderne Computersysteme hingegen erlauben eine Bildschirmdarstellung mit Millionen von Farbnuancen und Farbmischungen. Diese enorm umfangreiche Farbpalette ermöglicht neue technische Verfahren in der Bildgestaltung und der Pixeldarstellung computerorientierter Ausgabegeräte. Beim Antialiasing zum Beispiel  wird die bis heute unverändert grobe Bildschirmauflösung durch automatisch berechnete Farb- und Helligkeitsabstufungen an den Rändern kontrastreicher Flächen verschleiert. Dies führt zu einer optischen Illusion von „echten“ Rundungen, Kurven und Farbverläufen. (Siehe Modul Antialiasing).

Pixel Art verzichtet aufgrund der für sich selbst definierten Regeln in ihrer Ästhetik und als selbst ernannte Kunstform auf diese neuen Möglichkeiten der Computergrafik und verwendet bewusst nur die Mittel der frühen Bildschirmgrafik der 80er und 90er Jahre. Neben einem deutlichen nostalgischen Aspekt spielen dabei die Ökonomie der Mittel und das Ideal der „Ehrlichkeit“ dieser Mittel eine Rolle. Auch manche Formen der traditionellen Kunst, wie Kreuzstich oder Mosaik, zeigen durch das „Konstruieren“ von Bildern mit kleinen farbigen Einheiten eine gewisse Ähnlichkeit zur Pixel Art auf.