Das Auge ist kugelförmig und außen von der Lederhaut umschlossen, die im vorderen Teil in die durchsichtige vorgewölbte Hornhaut übergeht. An die Lederhaut schließt im Inneren die Aderhaut an, die die Blutgefäße zur Versorgung des Auges und vor allem der Netzhaut enthält und im vorderen Bereich in die Iris (Regenbogenhaut) übergeht. In der Mitte der Iris befindet sich die Pupille, die Öffnung durch die das Licht ins Innere des Auges gelangt. Diese Pupillenöffnung ist veränderbar. Hinter der Iris liegt der ringförmige Ciliarmuskel in dem über die nichtelastischen Zonulafasern die Linse aufgehängt ist. Die Innenwand des Auges ist mit der Netzhaut (Retina) ausgekleidet. Die Netzhaut ist in mehreren Schichten aufgebaut und enthält die lichtempfindlichen Rezeptorzellen, die über ein Netzwerk von Nervenzellen und -fasern mit dem Gehirn verbunden sind. Wo die gebündelten Nervenfasern (= Sehnerv) aus dem Auge austreten befindet sich der "blinde Fleck", da an dieser Stelle der Netzhaut keine Rezeptorzellen vorkommen. Ungefähr gegenüber der Pupillenöffnung liegt im Zentrum der Netzhaut die Sehgrube (Fovea). Das ist die lichtempfindlichste Stelle der Netzhaut.
Der Hohlraum zwischen Hornhaut und Iris ist mit Kammerwasser gefüllt. Das Innere des Auges ist mit einer durchsichtigen gallertartigen Masse, dem Glaskörper gefüllt, der von innen einen leichten Druck ausübt und dadurch dem Auge Stabilität gibt.
Der größte Anteil der Lichtbrechkraft des Auges und damit der Fokusierung (Lichtbündelung) kommt von der Vorderseite der Hornhaut, was auf die stark unterschiedlichen Brechungsindizes von Luft und Kammerwasser zurückzuführen ist. Daher können wir unter Wasser ohne Taucherbrille schlecht sehen, weil das Licht beim Übergang vom Wasser zum Kammerwasser kaum gebrochen wird.
Die Linse leistet nur einen kleinen Beitrag zur Lichtbrechung und ist vorallem für die Akkommodation, das Scharfstellen auf eine bestimmte Entfernung, wichtig.
Hornhaut und Linse haben auch eine Filterfunktion, denn sie halten 25 - 50 % des kurzwelligen einfallenden Lichtes unter 450 nm von der Netzhaut ab. Das ist zum einen ein Schutz gegen kurzwelliges Licht nahe am UV-Bereich und reduziert zum anderen das Problem der chromatischen Aberration.
Abb.: Akkommodation
Wenn der Ciliarmuskel erschlafft ist, wird er durch den Augendruck auseinander gezogen, die Zonulafasern werden gespannt und ziehen die Linse auseinander, d.h. die Linse ist flach und das Auge ist fernakkommodiert, auf die Ferne scharf gestellt.
Wenn der Ciliarmuskel angespannt wird, zieht er sich zusammen, die Zonulafasern werden entspannt und die Linse baucht sich auf Grund ihrer eigenen Elastizität aus. Das einfallende Licht wird stärker gebrochen und das Auge ist nahakkommodiert, auf die Nähe scharf gestellt.