Der modernen Lichtführung stehen heute unzählige Möglichkeiten und Instrumente zur Verfügung. Es haben sich nicht nur die technischen Gegebenheiten von Videokameras und Filmmaterialien verbessert, sondern auch die, der erforderlichen Scheinwerfer.Im Gegensatz zu früheren Modellen liefern sie eine höhere Lichtausbeute, erzeugen weniger Hitze und bieten konstante Farbtemperaturen und sind oftmals in ihrer Helligkeit regulierbar.
Im Film gibt es kein richtiges oder falsches Lichtsetzen, da jeder Kameramann beziehungsweise jede Kamerafrau seine/ihre eigenen Vorstellungen hat. Je nachdem was mit einer filmischen Arbeit ausgesagt werden möchte, gibt es unterschiedliche Ansätze dies mit Licht zu tun. Innovativität und Kreativität sind gefragt und werden vom potenziellen Betrachter meistens gut angenommen, dennoch gibt es Richtlinien an die man sich als Filmemacher oder Beleuchter kennen sollte.
Im Gegensatz zu Filmmaterial (sei es nun analog oder digital), besitzt das menschliche Auge die Eigenschaft weitaus mehr Helligkeitsunterschiede zu verarbeiten und außerdem ist sein Kontrastumfang weitaus größer. Dieser Text soll eine Einführung über die grundlegenden Aspekte der Themen Ausleuchtung einer filmischen Szene und die dafür notwendigen Scheinwerfer sein.
Unterschied zwischen Kunst- und Tageslicht
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen zwei Arten von Lichtquellen, nämlich Tages- und Kunstlicht.
Die Farbtemperatur von Kunstlicht liegt ungefähr bei 3200 Kelvin, die Farbtemperatur von Tageslicht bei ca. 5600 Kelvin. Tageslicht hat, je nach Sonnenstand oder Bewölkung mehr oder weniger bläuliche Anteile, wobei Kunstlicht eher zu Orangetönen tendiert. Wenn beide Lichtformen gleichzeitig auftreten, so spricht man von Mischlicht. Tageslicht wird bei Außenaufnahmen häufig mit zusätzlichen Scheinwerfern oder Blenden unterstützt um mögliche Schattenpartien aufzuhellen. In der Film und Video Produktion sind mit Kunstlicht nur Lichtquellen gemeint, deren Licht eine Farbtemperatur bis zu 3200 Kelvin aufweist.
Eine genaue Differenzierung zwischen Tages- und Kunstlichtleuchten ist wegen der natürlichen Farbwiedergabe notwendig. So erscheint z. B. weiß auf Kunstlichtmaterial nur dann weiß, wenn es auch wie mit Kunstlicht ausgeleuchtet wurde. Dieses Phänomen tritt nicht nur bei weiß auf, sonder auch bei allen anderen Farben. Bei digitalen Video- oder Filmkameras wird durch den Weißabgleich auf Tages- oder Kunstlicht sensibilisiert.
Unterschied zwischen hartem und weichem Licht
Unterschied zwischen hartem und weichem Licht
Hartes Licht kann durchaus mit dem Sonnenlicht an einem klaren Tag verglichen werden, das sich durch hohe Kontraste und klar erkennbare Schatten auszeichnet. Weiches Licht hingegen erinnert eher an das Licht an einem bewölkten Tag, da es diffus erscheint. Daher sind auch die Leuchten und Techniken, mit denen man sie imitiert anders.
Lichtquellen die hartes Licht wiedergeben, produzieren kleine aber intensive Lichtkreise mit klar abgegrenzten Schattenflächen. Wenn ein Gesicht oder eine menschliche Gestalt mit einer harten Lichtquelle ausgeleuchtet wird, so ist die Lichtverteilung regelmäßig, der Lichtabfall jedoch abrupt. Diese Wirkungsweise begünstigt eine scharfe und präzise Modellierung von Umrissen und eine Betonung von Formen und Linien. Hartes Licht hebt die beleuchteten Gegenstände vom Hintergrund ab, wohingegen weiches Licht eine Verschmelzung des Gegenstandes mit dem Hintergrund bewirkt.
Wenn die Eigenschaften eines Objekts betont werden, dann sollte eine weiche Lichtquelle verwendet werden, da großflächige, weiche Lichter auf einem gewölbten Objekt langsam und stufenlos in fein differenzierte Schattenpartien übergehen. Weiches Licht ist die Basis einer Lichtsituation, das Grundlicht. Fügt man dann einen Tageslichtscheinwerfer, einen HMI Scheinwerfer als Führungslicht hinzu, so übernimmt dieser, vereinfacht ausgedrückt, die Rolle der Sonne. Dieses Licht besitzt eine warme Farbtemperatur.
Weiches Licht kann nicht nur durch weiche sondern auch durch harte Lichtquellen (z.B.: Stufenlinsenscheinwerfer) erzeugt werden, indem man diese durch große Rahmen mit einer Diffusorfolie, oder indirekt gegen große, weiche Reflektoren (z.B.: Styroplatten) oder einfach gegen eine weiße Wand richtet. Lange Zeit gab es jedoch keine Möglichkeit mit weichen Lichtquellen hartes Licht zu machen. Mittlerweile ermöglichen sogenannte Deo Lights, auf Grund ihrer Dual Linse, das Erzeugen von hartem und weichen Licht.
Begriffsdefinition Scheinwerfer
Der Begriff Scheinwerfer charakterisiert im Wesentlichen, ein Leuchtmittel das in einem Gehäuse eingebaut ist. Zusätzliche Einrichtungen im Inneren des Gehäuses ermöglichen es das Licht zu ermöglichen. Grundsätzlich ähnelt sich der Aufbau von allen Scheinwerfertypen.
Das Gehäuse besteht aus Blech oder Aluminium, indem sich ein entsprechendes Leuchtmittel befindet, welches durch einen Lampensockel und eine Lampenfassung in der erforderlichen Brennstellung (vorgegebene Stellung einer Lichtquelle im Betriebszustand) gehalten wird. Hinter der Lampe befindet sich ein Reflektor oder Spiegel durch den das nach hinten abgestrahlte Licht des Leuchtmittels wieder in die Austrittsöffnung reflektiert wird.
Je nach Gerätetyp gibt es verschiedene Fokussiermechanismen, die zum Beispiel die Verstellung des Lampenabstandes zur Linse, wodurch die Intensität der Lichtstrahlen verändert werden kann, ermöglicht.
Die Gehäusefront eines Scheinwerfers besteht aus mehreren Einschüben, die die Aufnahme von Zubehör, wie beispielsweise Torblenden oder auch Farbfilterrahmen ermöglichen. Ein entsprechender Scheinwerferbügel ist direkt am Gerät montiert und erlaubt die Befestigung sowie die Positionierung des Scheinwerfers. Die Positionierung kann auch per Hand erledigt werden, in Fernsehstudios kommen jedoch vor allem stangenbedienbare Versionen zum Einsatz, deren vertikale sowie horizontale Positionierung und Fokussierung mit Hilfe von sogenannten Bedienstangen erfolgt.
Es gibt eine fast unüberschaubare Vielfalt an Kunstlicht Scheinwerfern, wobei grundsätzlich zwischen „harten“ (Stufenlinsenscheinwerfer) und „weichen“ (Flächenleuchten) Scheinwerfern unterschieden wird.
Die Halogenglühlampen mit welchen diese Scheinwerfer bestückt sind bestehen aus Quarz oder Hartglas und sind in der Regel mit den Gasen Argon, Crypton oder Stickstoff gefüllt.
Welchen Scheinwerfer oder welche Kombination von Scheinwerfern für die Ausleuchtung einer filmischen Szene verwendet werden, ist abhängig von den Aspekten des Inhaltes, der Stimmung und der Aussage die übermittelt werden soll.
Stufenlinsenscheinwerfer (Hard Lights)
Stufenlinsenscheinwerfer erzeugen hartes Licht, da sie den Lichtstrahl auf eine spezielle Art , mit Hilfe einer Stufenlinse (Fresnellinse = besondere Art von Konvexlinse) bündeln. Durch einen Parabolspiegel hinter der Lichtquelle, wird die Intensität des Scheinwerfers erhöht. Wenn das reflektierende Gehäuseelement verschoben und damit die Position des Brennstabes in dem Reflexionsgehäuse verändert wird, kann der Lichtstrahl gesteuert und somit exakt gesteuert werden. Mit Hilfe der Stufenlinse können die Lichtstrahlen gebündelt werden. Dies hat zur Folge, dass der Scheinwerfer weiter vom zu beleuchtenden Motiv weg gestellt werden kann um somit mehr Bewegungsfreiheit für die Protagonisten und die Kameras zu schaffen.
Die meisten harten Scheinwerfer, wie Stufenlinsenscheinwerfer nutzen die direkte Strahlung einer Lampe in der Kombination mit einem Licht sammelnden Reflektor, der hinter dem Brenner angeordnet ist. Die Größe, die Form und die Beschaffenheit der Oberfläche des Hohlspiegels können sehr unterschiedlich sein. Die an den Seiten des Gehäuses angebrachten Torblenden ermöglichen einen weichen Schattenverlauf.
Die meisten professionellen Scheinwerfer verfügen über einen Mechanismus, der es ermöglicht den Raumwinkel des ausströmenden Lichts und seine Intensität zu verändern. Je größer dieser Raumwinkel, die sogenannte Flood-Stellung, ist desto geringer ist die Beleuchtungsstärke, je kleiner dieser Winkel, die sogenannte Spot-Stellung, desto höher ist diese. Man kann den Lichtkegel nicht nur streuen, sondern auch Seiden oder Tülls in einer dafür seitlich angebrachten, vorgesehenen Halterung vor die Stufenlinse schieben. Stufenlinsenscheinwerfer, deren Wirkung nicht durch Diffusionsmaterial abgemildert ist, sollte man nie als Aufhellung benutzen, da dadurch nur neue Schatten entstehen. Das bedeutet für die Praxis, dass mit steigender Anzahl der Hard Lights, die Zahl der Soft Lights zunehmen muss.
Flächenleuchten (Soft Lights)
Diese Art von Scheinwerfern verwenden keine punktförmige, sondern um eine sogenannte flächige Beleuchtung. „Fluter“ ist die gängige Bezeichnung für diese Art von Leuchten, die vor allem verwendet werden um große Flächen auszuleuchten. Die Lichtleistung ist höher als jene des Stufenlinsenscheinwerfers, das Lichtfeld lässt sich jedoch nicht so genau steuern und die Lichtaußenränder laufen diffuser aus. Über einen Drehkopf lässt sich der Abstand zwischen Leuchtmittel und Spiegel vergrößern oder verkleinern. Auch bei dieser Form von Scheinwerfer befinden sich Torblenden, die für einen weichen Schattenverlauf sorgen.
Flächenleuchten sind als Kunstlicht- und Tageslichtleuchten erhältlich. Die beiden vorgestellten Scheinwerferarten sind in der Regel die am meist verwendeten und gängigsten. Gerichtete Lichtquellen wie ein Stufenlinsenscheinwerfer geben Licht nicht so unkontrolliert wieder wie beispielsweise Fluter. Licht, das in einer Szene nicht „gebraucht“ wird, kann bei einem Stufenlinsenscheinwerfer leichter und präziser reduziert oder ganz unterdrückt werden als bei einem Fluter.
Tageslichtleuchten
Diese Art von Scheinwerfern verfügen, wie ihr Name schon sagt, über ein Farbspektrum das dem des Tageslichtes sehr nahe kommt (Farbtemperatur liegt bei 5500 bis 6000 Kelvin). Der Erfinder dieser Technik, die Firma Osram, hat 1970 den Namen HMI eingeführt. Dieser Begriff hat sich seither erfolgreich als Synonym für Tageslichtleuchten etabliert.
Wichtige Vorteile der HMI Leuchten sind die bereits erwähnte Tageslicht-Farbtemperatur, die stabile Farbtemperatur fast über die komplette Lebensdauer der Leuchten, die kleine Bauform und die hohe Lichtausbeute. HMI Leuchten sogenannte Metalldampflampen sind genauso wie Halogenlampen (funktionieren im Wesentlichen ähnlich wie Glühlampen, allerdings wird dem Gas etwas Jod oder Brom zugefügt, wodurch sich die Lichtausbeute erhöht) mit Gas gefüllt. Sie haben einen Wirkungsgrad von bis zu 95% und haben daher eine viel höhere Lichtausbeute. Während Glüh- und Halogenlampen unmittelbar nach dem Einschalten ihr Licht zur Verfügung stellen, müssen HMI Leuchten erst gezündet werden. Deshalb dauert es etwa eine bis drei Minuten, bis die gewünschte Farbtemperatur und Leistung erreicht ist.
HMI Brenner sind entweder Elypsen- oder Zylinderförmig und aus temperaturstabilen Glas (Quarzglas) gefertigt. Tageslichtleuchten haben einen relativ hohen UV-Anteil und dürfen deshalb ausschließlich mit UV-Filter-Schutzglas betrieben werden. Zurzeit gibt es HMI Brenner von 20 Watt bis zu 18 000 Watt Leistung. Im Gegensatz zu Halogenbrennern, haben HMI Brenner die vierfache Lichtausbeute bei gleichem Stromverbrauch. Daher sind sie sie auch besonders gut geeignet bei Drehorten mit gering abgesicherten Stromkreisen.
Die Lebensdauer eines HMI Brenners liegt bei etwa 1000 Stunden, jedoch sind die Kosten um ein Vielfaches höher als jene für Halogenbrenner. HMI Tageslichtleuchten benötigen Vorschaltgeräte um die Spannung zu stabilisieren, den Strom zu begrenzen und die Brenner zu zünden.
Dedolight
Diese Art von Scheinwerfer gibt es seit dem Jahr 1984, entwickelt von dem deutschen Kameramann Dedo Weigert. Dedolights zeichnen sich vor allem durch ihr fokussier- und dimmbares Lichtsystem aus. Ihre kleine, kompakte Bauform ermöglicht eine flexible Arbeitsweise. Sie können fast überall befestigt werden, wie beispielsweise an der Kamera selbst. Die Leuchten können mit Filtern, Diffusoren und Projektionsvorsätzen ausgerüstet werden, um sie für den jeweiligen Einsatzbereich abzustimmen.
Durch die spezielle Konstruktion des Reflektors und der Linsen erreicht ein Dedolight eine Lichtausbeute, die erheblich über der von herkömmlichen Scheinwerfern mit höherer Leistung liegt. Außerdem gibt es sogenannte Softboxen, mit denen besonders weiches Licht geformt werden kann. Da sich bei diesem System das Leuchtmittel direkt im Brennpunkt der Softbox befindet, verfügt es über eine erheblich gleichmäßigere und hellere Ausleuchtung als vergleichbare Softboxen, die vor herkömmlichen Scheinwerfern montiert sind. Inzwischen gibt es im Dedolight-System auch Tageslichtscheinwerfer mit HMI-Leuchtmitteln.
LED-Scheinwerfer
Die LED, die Light-Emitting-Diode, war lange Zeit nur in Rot, Gelb, oder Grün bestenfalls in Geräteanzeigen zu finden. In den neunziger Jahren war es dann plötzlich möglich, auch die Farbe Blau zu verwirklichen. Seit dem Jahr 2000 ist auch weißes Licht kein Problem mehr. Mittlerweile werden sie auch als Filmleuchten verwendet. Im Gegensatz zu anderen Leuchten zeichnen sich LED Scheinwerfer durch einen reduzierten Stromverbrauch und geringe Wärmeentwicklung aus. Außerdem sind sie auf Grund ihrer Bauform sehr anpassungsfähig, daher ist es möglich völlig neue Scheinwerfertypen zu realisieren. Theoretisch könnte man LEDs so anordnen, das man sie hinter Requisiten verstecken, oder an der Frontseite einer Kamera integrieren kann. Der geringe Strombedarf ermöglicht den Akkubetrieb dieser Filmscheinwerfer, das geringe Gewicht prädestiniert sie für den Einsatz mit leichten Mini-DV Kameras. Ein weiterer Vorteil ist ihre lange Lebensdauer von bis zu 100 000 Betriebsstunden. Bemerkenswert ist auch die geräuschlose Dimmung und gute Erschütterungsfestigkeit.
Da eine einzelne LED eine zu geringe Lichtleistung bringt, werden sie in Kombination mit weiteren eingesetzt, in sogenannten Arrays, auch Cluster-Lamps genannt. Die Kosten für eine einzelne Diode sollte nicht unterschätzt werden. Die Kosten eines ganzen Arrays liegen weit über jenen eines Halogen-Brenners. Es wurden unterschiedliche Gehäuse entwickelt, die es ermöglichen die Streuungseigenschaften von LED Leuchten zu beeinflussen. Dadurch kann, mit sehr hellen farbigen LEDs in den drei Grundfarben, mit Hilfe eines Steuergerätes, stufenlos jede Farbe im RGB Farbraum erzeugt werden. Auf diese Weise kann man auch ohne jede Filterfolien oder Wechseln von Leuchtstoffröhren per Regler die Farbtemperatur optimal einstellen.
Man kann mit LED-Leuchten nicht nur sehr leichte und kompakte Geräte realisieren (Headlight, Augenlicht) sondern auch Bauformen, die bisher so nicht denkbar waren. So ist es etwa möglich ein so genanntes Ringlicht direkt um das Objektiv der Kamera anzubringen, um die Szene mit sehr weichem Licht direkt aus der Kamerarichtung auszuleuchten.
Es gibt viele Möglichkeiten ein Film Set auszuleuchten, die zu unterschiedlichen Ergebnissen führen. Wichtig ist ob es sich bei der Aufnahme um eine Studio- oder Außenproduktion handelt, da in einem Studio ein vollständiges Set aufgebaut werden muss, wobei an einem Drehort diese vielleicht schon von vornherein vorhanden ist und das Licht möglicherweise nur noch den speziellen Bedürfnissen angepasst werden muss.
Wichtig bei der Lichtsetzung ist, dass jeder Scheinwerfer individuell eingestellt und ausgerichtet werden soll. Es wäre unklug zuerst alle Leuchten einzuschalten und erst anschließend die richtige Position zu suchen. Abgesehen von der Lichtsituation der Räumlichkeiten müssen auch die Schauspieler optimal ins Licht gesetzt werden. Außerdem ist es wichtig, mit der Lichtführung einen bestimmten Stil zu definieren, der den Charakter des ganzen Filmes mitbestimmt. Kreativität ist das oberste Gebot. Unabhängig von der individuellen Lichtgestaltung, gibt es bestimmte Grundregeln, die bei der Ausleuchtung von Bedeutung sind. Die einfache aber effektive Methode der Drei-Punkt Ausleuchtung.
Drei-Punkt Licht
Bei dieser Methode handelt es sich um die einfachste Art der Objektausleuchtung. Das Drei-Punkt Licht bezieht Person, Objekt und Raum mit ein. Dabei ist es durchaus möglich, dass ein Scheinwerfer mehrere Aufgaben gleichzeitig übernehmen kann, wie beispielsweise das Führungslicht, das häufig nicht nur den Schauspieler sondern auch den Raum in welchem er sich befindet mit ausleuchtet.
Das Führungslicht (Keylight)
Meistens kommt das sogenannte Führungslicht, Keylight, aus der Richtung oder zumindest aus der Nähe der Kamera und ist auch das einzige Licht, dass einen sichtbaren Schatten erzeugt. Das Führungslicht sollte allerdings nie frontal auf das Objekt gerichtet sein, da dieses ansonsten zweidimensional wirkt. Erstrebenswert ist eine Ausleuchtung, die das Objekt möglichst plastisch wirken lässt. Es ist außerdem das einzige Licht, das der Betrachter als Hauptlichtquelle identifiziert. Es kann diffus oder auch direkt gerichtet sein, es muss allerdings nicht das hellste Licht sein.
Aufhellung (Fillight)
Das Fillight ist der zweite Scheinwerfer, der meistens in einem 45° Winkel zum Führungslicht steht. Dessen Aufgabe ist es vor allem den Schatten auf der dem Führungslicht abgewandten Seite ein wenig aufzuhellen. Daher sollte das Fillight immer schwächer sein als das Führungslicht, da ansonsten der Schatten vollständig verschwinden und somit das zu ausleuchtende Objekt zu einer einzigen Fläche ohne Profil machen könnte. Bei dem Fillight handelt es sich um ein diffuses Licht und dem Betrachter ist es nicht unbedingt möglich zu erkennen, aus welcher Richtung es kommt.
Kanten-Licht (Haarlicht)
Die Aufgabe des Kanten-Lichtes ist es, das ausgeleuchtete Objekt vom Hintergrund abzugrenzen. Dieses Licht wird meist hinter dem Objekt positioniert, ist eher hart und heller als das Führungslicht, dies verbessert die Trennung von Vordergrund und Hintergrund. Am besten wirkt es wenn alle drei Leuchten über halb des Objektes angebracht werden, da dies am ehesten der menschlichen Wahrnehmung entspricht.
Verhältnis zwischen Führungslicht und Aufhellung
Das Führungslicht ist das bestimmende Licht auf dem Objekt und bestimmt die optimale Blende. Die Aufhellung sollte immer nur halb so hell sein wie das Führungslicht. Der Unterschied sollte eine Blende betragen.
Verhältnis zwischen Führungslicht und Kante
Das Kanten Licht sollte heller sein als das Führungslicht. Wobei der genaue Wert abhängig ist von Textur und Farbe des Objektes (oder abhängig von Struktur und Farbe der Kleidung oder Haare des Schauspielers).
Verhältnis zwischen Grundlicht und Führungslicht
Grundsätzlich sollte das Grundlicht der gewünschten Raumsituation, Tag oder Nacht, angepasst werden. Im Mittelpunkt steht allerdings das ausgeleuchtete Objekt oder der Schauspieler und diese werden vom Führungslicht beleuchtet. Das bedeutet, dass das Führungslicht heller sein sollte als das Grundlicht.