Rezeptionsbedingungen am Bildschirm

Vergleich der Nutzungsbedingungen von Print und Web
 

Buch / analog
Web / digital
  • Lesbarkeit
  • lesbar auch in entspannter
    Lage
  • kein Flimmern, viel
    angenehmer zu lesen,
  • kein Scrollen(Umblättern)
  • Bildmaterial mit
    hochwertiger Druckqualität
  • Verminderter Lesekomfort, beein-
    trächtigte Leistungsfähigkeit,
    (müde Augen, Verspannungen
    im Nacken
  • verminderte Wahrnehmung der Texte (oft durch schlechte Gliederung, durch Scrollen)
  • schlechtes Bildqualität
  • Haptik
  • geförderte Wahrnehmung durch erfahrbare
    Sinnlichkeit ( "Fingespitzen-gefühl")
  • Das Material (Papierqualität, Glanz) unterstützt den Rezipienten bei seinem "automatischen" Kategorisierungsversuch das Printprodukt einzuordnen (Bildbände,
    Zeitungen )
  • keine erfahrbare Sinnlichkeit
  • Umfang und Gliederung
  • abschätzbarer Umfang
    (durch Seitenumfang,
    Inhaltsverzeichnis)
  • überschaubare Menge
    durch schnelles Durchblättern(Information über die Länge der Texte)
  • Überblick,Durchblick müssen jedes Mal
    neu erarbeitet werden
  • Veränderte Rezeptionsedin-
    gungen: herausfiltern und
  • komprimieren von Informationen
  • Informationsstruktur in der
    Regel nicht linear gestaltet
    (Querhinweise, die Möglichkeit tausende Seiten durchzuschauen, das Gefühl denLesestoff nicht bewältigen zu können
  • Verfügbarkeit
  • können überall mitgenom-
    men werden
  • bei genügend Licht ist die Lesbarkeit
    allerorts gewährleistet
  • zwingend an einen Computer mit Inter-
    net-Anschluß gebunden
  • Gestörter Lesefluss (technisch bedingte Unterbrechungen: abspeichern des Informationsangebots)
  • Nachteile beim Ausdrucken der Seiten
    (verändertes Erscheinungsbild durch das quere Onlineformat auf A4 Hochformat, schlechtes Bildqualität)
  • Nutzungs-Gewohnheiten
  • traditionelle Lesegewohn-
    heiten
  • Wahrnehmung und
    Akzeptanz des Onlineangebots
    abhängig von der Bedienungsfreundlichkeit
  • Archivierung
  • Bücherregal als Ort des Bewahrens mit dem Bedürfnis Informationen zu "speichern" )
  • veränderte Archivierungsrituale: Speichern auf die Festplatte (schnell unüberschaubar)

 

Schlechte Auflösung, belastende Lichtverhältnisse, Nutzungsbedingungen des Mediums haben als Folge die Minderung der Lesegeschwindigkeit, überforderte Konzentration für die feinmotorischen Aktivitäten (Scrollen, Mausnutzung). Zusätzlich ist das Nutzen des Mediums auch eine Kostenfrage .

Bildschrimauflösung / Bildschirmgröße
Die geometrische Größe des Monitors ergibt sich aus der Anzahl der Bildpunkte in horizontaler und vertikaler Richtung.
Im Gegensatz zu Printmedien haben Bildschirme eine Auflösung von 72dpi bis maximal 120 dpi.Das beeinflusst die Informationsgestaltung ( Typographie, Erstellung von Texten, Bildern).
Viele Benutzer haben einen Bildschirm mit kleiner Diagonale (z.B.: 17 Zoll).

Der Beispiel zeigt die unterschiedliche Wahrnehmung der gleichen Website auf den unterschiedlichen Bildschirmgrößen sowie die Auswirkung der Auflösung auf die Schrift.


 



Farbtiefe
Die Anzahl im Web verwendeter Farben wirkt sich auf die Bilddarstellung aus.Die Anzahl der darstellbaren Farben am Bildschrim hängt von der Grafikkarte ab. Der maximale darstellbare Umfang beträgt 16,7 Millionen Farben, allerdings die grafische Ausgabe solcher 24Bit-TrueColor-Dateien ist sehr speicherintensiv und wirkt sich negativ aus auf die Datenübertragung (lange Ladezeiten). Daher wird für das Web mit 8Bit Farbteife gearbeitet, was eine Farbreduktion auf 256 Farben bedeutet. Die Optimierung der Bilder auf diese Farbanzahl wirkt sich auch auf die Bilddarstellung aus. Farben sollen so eingesetzt werden, dass Überstrahlung und Flimmereffekte vermindert werden - das tritt meistens bei hoher Sättigung, oder ähnlicher Helligkeit der Farben auf

Beispiel für die Entstehung des Flimmereffekts


 



Bildaufbau/Bildschirmflimmern
Die Anzahl der Darstellung der Bilder pro Sekunde hängt von der Bildfrequenz des Monitors ab. Die Pause zwischen den Einzelbildern (bei Bildröhren, nicht bei LCD-Displays) verursacht das Flimmern. Das führt zur Ermüdung des Auges.

Kontrast/Überstrahlung
Die Lichtstrahlung im Bereich von hellen Farben ist am stärksten. Ist der Kontrast zwischen Bildschirmhintergrund und -Vordergrund sehr hoch, kommt es zu einer schnellen Ermüdung des Auges.

Auswirkung der Überstrahlung des Monitors auf den Text: die Buchstabe auf dem hellen Hintergrund wirkt kleiner - die weiße Hintergrund überstrahlt.