Raster für den Druck: Rasterelemente

Spaltengestaltung:

Pro:

  • Zeichenanzahl: 40-50 Buchstaben pro Zeile beim Fließtext
  • Zeichenabstand, Durchschuss (Raum zwischen den Buchstaben) sollte etwas kleiner sein, als der Abstand zwischen den Zeilen.
  • Der Zeilenabstand bei längeren Texten sollte etwas größer sein
  • Satzart und Spalte: Blocksatz ist für 2- und 3-spaltige Anordnung geeignet (sonst entstehen große Wortzwischenräume), für 4-spaltigen Satz ist der Flattersatz geeignet, ist aber auch bei 2-und 3-spaltigen Texten gut einsetzbar
  • Abstand zwischen den Spalten: ein "mi" sollte zwischen die Spalten passen, in derselben Schrift und Schriftgröße, die in der Spalte angewendet wurde; wenn Spalten optisch durch Linien getrennt werden, sollte der Abstand zwischen den Spalten die Größe von "mii" sein


Contra:

  • zu lange Spaltenbreiten: verursachen, dass das sensorische Gedächtniss kein visuelles Signal erhält und das Auge verliert sich in der Spalte
  • zu kurze Spaltenbreiten: beeinträchtigen die Konzentration des Lesers, und der Lesefluss wird durch das ständige Springen des Auges auf die nächste Spalte gestört.
  • enger Durchschuss: klumpft den Text zusammen
  • großer Durchschuss: verhindert die "mi"-Regelung

 

Satzspiegel:

Satzspiegel ist ein unsichtbares Netz, das eine präzise Positionierung verschiedenster Elemente durchgehend auf allen Seiten von Drucksorten ermöglicht.
Zum Satzspiegel gehören:

  • Randeinstellungen
  • Spaltenbreiten und -zwischenräume
  • Grundlinienraster, Schnittzeichen
  • Passerzeichen, Paginas, Perforationszeichen und Falzmarken

Die Begrenzungen zwischen Text/Bilder und Seitenrand werden als Stege bezeichnet. Ziel ist es, eine spannungsvolle Komposition durch den Satzspiegel zu erhalten.

Gestaltungsbeispiele:

Satzspiegel und Randeinstellungen
schmale Stege: die Seite wirkt überladen



zu breite Stege: die Seite wirkt verschwenderisch




Kopfsteg zu schmal: der Satzspiegel scheint oben aus der Seite rauszugehen



Kopfsteg zu groß: der Satzspiegel scheint unten aus der Seite rauszugehen



Satzspiegel zu weit auseinander auf Doppelseite: keine optische Einheit der Seite:



 

Spaltenanzahl
steht im engen Zusammenhang mit Format, Schriftgröße und Funktion des Textes - je mehr Spalten ein Satzspiegel pro Seite hat, umso weniger Text kann untergebracht werden.

Mehrspaltige Satzspiegel
einspaltige Satzspiegel: Einsatz in literarischen Werken - Romane, Vorwort. Bei größerem Format als A5 soll die Schriftgröße dementsprechend erhöht werden, damit die Lesbarkeit gewährleistet ist

 




zweispaltige Satzspiegel: mehrere Möglichkeiten zur Positionierung der Bilder, Gefahr, dass es schnell langweilig werden kann

 

 




dreispaltiger Satzspiegel: geeignet für große Formate (wissenschaftliche Bücher und Broschüren)

 

 




vier und fünf-Spalten: für schnelles Lesen der Texte eingesetzt (Magazine, Zeitungen), große Flexibilität zur Positionierung der Bilder

 

 


 

Variation des Rasters: = Flexibilität für die Gestaltung




Grundlinienraster oder Registerhaltigkeit

Das Grundlinienraster legt ein magnetisches Netz über die ganze Seite, beginnend mit der ersten Schriftlinie, endet mit dem Satzspiegel. Alle Schriftlinien werden an dieses Netz ausgerichtet. Es geht es von einem einzigen Zeilenabszand aus, daher kann es bei den Zwischentiteln zu Problemen kommen. Dieses Problem wird durch Umbruch gelöst.
Die Registerhaltigkeit ist wichtig bei den Drucksorten, wo weißes dünnes Papier angewendet wird und die Möglichkeit besteht, dass auf die Vorderseite des Produkts die Zeilen der Rückseite durchscheinen. Ist der Grundlinienraster einheitlich für das Dokument festgelegt, kommt es nicht zum unerwünschten Effekt des versetzten Durchscheinens der Zeilen von der Rückseite auf die Vorderseite. DTP-Programme haben die Funktion die Grundlinienraster einzuschalten und die Zeilen werden automatisch ausgerichtet..
Bevor eine Spalte definiert wird, sollte man den Zeichenabstand (Durchschuss) festlegen, damit die Spaltenhöhe mit Hilfe des Grundlinienraster festgelegt werden kann.

Grundlinienraster oder Registerhaltigkeit

 

Rasterzellen

Ein Rasterzellengitter ist die Unterteilung der vertikalen Spaltenanordnung mit einer horizontalen Anordnung, was die Positionierung der Inhaltselemente (Text und Bild) wesentlich erleichtert und vereinheitlicht. Die Bilder sollten nicht mit der Oberkante des Satzspiegels, sondern mit der Oberkante des Textes abschließen (siehe Rasterzellen- Berechnungs-Beispiel)

Beim Anlegen eines horizontales Rasters wird folgendermaßen vorgegangen:

  • man nimmt als Grundlage die Zeilenanzahl des Grundlinienraster der Spalte - zB. 39
  • man zieht die leeren Zeilen ab, die dazu dienen, dass Bilder auf der Seite auseinandergehalten werden zB. -4
  • die so erhaltene Zahl 35 wird durch die Anzahl der gewünschten Rasterzellenanzahl zB. :5 , geteilt
  • als Ergebnis erhält man die Zahl der Zeilen pro Rasterzelle =7

Berechnungsbeispiel eines 10er Rasters nach dem oben Beschriebenen:
39 Zeilen - 4 Leerzeilen = 35 "aktive" Zeilen
35 : 5 Rasterzellen = 7 Zeilen pro Rasterzelle

Berechnung der Rasterzellen