Zeitungsdruck

Für den Zeitungsdruck wird eine spezielle Rollenoffsetmaschine verwendet, die eine ganze Fabrikshalle füllt.

Zeitungen wurden bis in die späten 90er Jahre noch im Rotationshochdruck gedruckt, die Umstellung auf den Offsetdruck konnte man durch die meist gleichzeitige Umstellung auf Vierfarbendruck gut nachvollziehen.
Der Weg der Zeitung beginnt im Papierlager, wo riesige Papierrollen auf ihre Verarbeitung warten. Eine Papierrolle wiegt etwa eine Tonne und enthält etwa 14000 Meter 55 g/m2 dünnes Papier mit einer Breite von einem Meter zwanzig. Das Papier läuft mit etwa 13 Metern pro Sekunde durch die Druckmaschine.



Damit bei einem Papierwechsel die Produktion nicht unterbrochen wird, wird in voller Produktionsgeschwindigkeit an die laufende Papierbahn eine neue Rolle angeklebt.
Dafür wird eine frische Papierrolle in die Halterung eingesetzt, von der Rolle der Anfang angeklebt, dann werden kleine Markierungen, ein silbernes Klebeband als Markierung für die Maschine zum Wechsel angebracht, und das Papier in die Rotationsstellung gehoben und auf die Umdrehungsgeschwindigkeit der bereits in Betrieb befindlichen Papierrolle beschleunigt.
Der Übernahmearm klappt herunter, der, wenn die neue Rolle Druckgeschwindigkeit erreicht hat und kurz bevor das Ende der ersten Papierrolle gekommen ist, in voller Fahrt die frische Papierrolle an die bestehende Papierbahn anklebt.

Dadurch kann der Druckvorgang unterbrechungsfrei und ohne jede Verzögerung weitergehen. Manchmal reisst das Papier auch irgendwo auf seinem Weg durch die Druckmaschine, was einen Zeitverlust von einer halben Stunde bedeuten kann.
Die Kartonrolle und das Restpapier werden getrennt recycled.
Die Druckfarbe kommt aus riesigen Farbcontainern und wird über Rohrleitungen direkt in die Druckmaschine hochgepumpt.

Die Druckdaten kommen als PDF über Datenleitung aus der Redaktion.

Über eine eigene Produktionsstraße mit einem Druckplattenbelichter werden die Offsetplatten vor Ort angefertigt, eine zweite Belichtungsmaschine steht für die Möglichkeit eines Ausfalls als Ersatz bereit.



Die bebilderten und entwickelten Druckplatten kommen in eine Abkantmaschine und werden über Videoerfassung einer Markierung automatisch und auf den hunderstel Millimeter genau zum Einspannen für die Druckmaschine abgekantet.

Dann werden die Druckplatten nach den Druckformen sortiert, für jede Seite benötigt man für den Farbdruck vier Druckplatten für die Farben cyan, magenta, gelb und schwarz.

Die Druckplatten werden in die Drucktürme eingespannt. Der Vorteil der kleinen Druckplatten liegt in der leichten Austauschbarkeit von einzelnen Seiten für die Regionalisierung von Teilauflagen der Zeitungsproduktion.

Die Druckmaschine selbst ist ein dreistöckiger Riese, der ein ganzes Haus ausfüllt.

Durch die gesamte Druckmaschine läuft die Papierbahn, die über die drei Etagen der Maschine in einer endlosen Bahn geführt wird.

Das Druckpapier läuft mit einer Geschwindigkeit von 13 Metern pro Sekunde durch die Maschine, es werden pro Stunde 40.000 Zeitungen hergestellt.

Zur Qualitätskontrolle durch die Drucker werden direkt aus dem laufenden Produktionsprozess Zeitungen entnommen und für eine erste Farbanstimmung mit dem vorher am Computer ausgedruckten Farbproof verglichen.

Die Farbgenauigkeit und die Passergenauigkeit der Zeitungen wird ständig kontrolliert und kann auf dem Kontrollpult durch die Drucker eingestellt werden.

Außerdem muss die Registerhaltigkeit von Vorder- und Rückseite eingestellt werden.

Zusätzlich gibt es noch andere Faktoren, auf die Drucker für den Zeitungsdruck achten müssen, wie beispielsweise die Papierspannung.
Am Ende der Druckproduktion werden die Zeitungen über einen Falztrichter gefaltet und weitergeführt in die nächste Fabrikationshalle, wo noch Beilagen wie Werbeprospekte in voller Fahrtgeschwindigkeit beigegeben werden können.

Der Fabrikationsfluss läuft schließlich in Sammeltürmen zusammen, die fertigen Zeitungen werden in Stößen zusammengesammelt, mit einem Karton unten und eventuell einem Deckblatt mit Postleitzahl oben versehen und als Päckchen verschnürt über ein weiteres Förderband auf Paletten für den Versand gesammelt.

Es besteht auch die Möglichkeit, abfallend beschnittene Werbeprospekte ohne den typischen Zeitungsrand herzustellen, dazu wird der herstellungsbedingte Rand am Ende einfach abgeschnitten. Werbeprospekte und Einlagen werden vorproduziert oder fertig geliefert und dann auf Rollen aufgewickelt, damit sie bei der Produktionsgeschwindigkeit von 40.000 Zeitungen pro Stunde automatisch in die Produktion einfließen und von diesen Walzen in die Zeitungen eingelegt werden können.