Ein sehr wichtiges Gestaltungselement, vor allem bei kurzen dynamischen Videos, ist die Variation der Abspielgeschwindigkeit der Clips.
Das Spiel mit Be- und Entschleunigung ist ein wichtiges Stilmittel um Dynamik zu erzeugen oder wichtige Bewegungsabläufe verlangsamt darzustellen (Slow-Motion).
Im Menü: „Clip“ öffnet man mit dem Befehl: „Geschwindigkeit“ das Dialog-Fenster: „Geschwindigkeit einstellen“. Unter „Neuer Faktor“ gibt man die gewünschte Geschwindigkeitsänderung in Prozenten ein. Ein Faktor >100 bedeutet Beschleunigung und zugleich eine kürzere Clipdauer. Werte unter 100% stehen für Verlangsamung – ein Wert von 50% z.B. verlängert die Abspieldauer um das Doppelte der ursprünglichen Cliplänge.

Leider besteht in Premiere keine Möglichkeit, die zusätzlichen Frames zu interpolieren – Premiere verdoppelt dazu einfach die vorhandenen Frames, was bei großen Veränderungen zu einem sichtbaren Ruckeln führt. Nimmt man diese zeitlichen Veränderungen erst in der Postproduktion in Adobe After Effects vor, so erhält man zusätzlich zur Interpolations-Funktion auch noch die Möglichkeit, die Geschwindigkeitsveränderungen mit Hilfe von Kurven einzustellen (Time Remaping). Damit kann man dann Clips kontinuierlich beschleunigen oder langsamer machen.
Um einen Eindruck der Auswirkung dieser Prozesse zu bekommen und die Geschwindigkeitsveränderungen in Echtzeit zu überprüfen und so perfekt in den Filmablauf zu integrieren, ist die Funktion in Premiere wiederum besser geeignet, da in After Effects nach jeder Manipulation ein Preview gerendert werden muss, um die Veränderungen zu überprüfen (After Effects unterstützt leider noch keine Echtzeit-Previews).

Der bestmögliche Arbeitsvorgang sieht kurzgefasst folgendermaßen aus:
In Premiere werden mit der Funktion: „Geschwindigkeit“ die einzelnen Clips optimal eingestellt und in der Postproduktion in After Effects können diese Projektbereiche nachjustiert und endgültig in bestmöglicher Qualität gerendert werden. Weitere Infos zum Weiterbearbeiten von Premiere-Projekten in After Effects gibt es in Modul 6 dieses Workshops.