SDS (SubDivisionSurface)- und NURBS-Modell eines Sessels

NURBS (Non-Uniform Rational B-Splines) wurden in den 50-er Jahren des 20. Jahrhunderts entwickelt.
Erklärtes Ziel war von Anfang an die fehlerfreie Reproduzierbarkeit technischer Bauteile in Form von Freiformflächen, vor allem im Automobil- und Schiffsbau. Deshalb liegt ihnen eine mathematisch exakte Beschreibung zugrunde.
Zwar ist mit ihnen die Modellierung komplexester Freiformflächen möglich, ihre professionelle Handhabung ist aber sehr zeitaufwändig und erfordert umfangreiches Wissen und Erfahrung.
NURBS bilden einen Industriestandard im Design, Maschinenbau, Prototyping, etc.
Zum verlustfreien Geometrieaustausch zwischen einzelnen Programmen gibt es eine Vielzahl sich ständig entwickelnder Austauschformate (z.B. IGES, STEP). Ein weiterer wichtiger Vorteil von NURBS ist ihre Maschinenlesbarkeit (z.B. CNC-Fräsen).
Subdivision Surfaces (SDS) haben in den letzten Jahren vor allem in der Film- und Spieleindustrie NURBS zur Modellierung organischer Formen (hauptsächlich im character-modeling) verdrängt. Sie stehen gewissermaßen zwischen den beiden oben beschriebenen Geometriemodellen:
Einer SDS-Flächen liegt ein niedrigpolygonales Meshmodell zugrunde, deren einzelne Flächen je nach Einstellung in 4-er Schritten weiter unterteilt wird. Eine Subdivisionsfläche mit einer Iteration besteht aus 4 Flächen, bei zwei Iterationen werden bereits 16 Flächen generiert, usw.
Der Grad der Unterteilungen kann jederzeit einfach geändert werden. Somit kann der Modelleur jederzeit bestimmen, wie glatt sein Modell erscheinen soll, und verfügt beim Arbeiten über die ganze Werkzeugpalette des polygonalen Modellierens.