Halbbildflimmern

Ist das Endergebnis einer Produktion für die Präsentation auf Video- oder Fernsehmonitoren konzipiert, so muss man immer darauf achten, dass diese Systeme das Video in Form von waagrechten Zeilen im Interlace-Verfahren (siehe Grundlagen: Halbbilder / Interlace Verfahren) wiedergeben. Befindet sich nun eine Grafik- oder Textlinie genau zwischen zwei solchen Zeilen so entsteht das sogenannte Halbbildflimmern – die Linie kann vom Monitor nicht exakt zu einer bestimmten Zeile zugeordnet werden und wird so abwechselnd auf zwei übereinanderliegenden Zeilen dargestellt.
Aufgrund der waagrechten Anordnung der Video-Zeilen betrifft dieses Phänomen nur alle horizontalen Linien, Grafik- und Bildelemente.
Verschiedene Schriftsätze sind aufgrund ihrer feinen Struktur überhaupt nicht zum Einsatz in Videos geeignet.

Als Grundsatz gilt hier: Keine feinen horizontalen Linien verwenden, übermäßige Scharfzeichnung bei Bildmaterial vermeiden und keine allzu kleinen und dünnen Schriften einsetzen.

Um zu erkennen, ob durch die Verwendung von Schriften, Grafiken und Bildern ein Halbbildflimmern entsteht benötigt man Videohardware oder eine Grafikkarte, die es ermöglichen das Vorschaubild von After Effects direkt auf einem Videomonitor zu kontrollieren.
Besteht diese Möglichkeit nicht, so muss man zur Kontrolle kurze Preview-Sequenzen als DV-AVI rendern, um diese dann mit der entsprechenden Software (z.B. Adobe Premiere) via Firewire und einem DV-Gerät mit DV-IN und analogem Ausgang auf einem Videomonitor zu sichten.

Sollte ein Halbbildflimmern auftreten und es besteht keine Möglichkeit das Ausgangsmaterial zu ersetzen, so bietet After Effects einen Filter zur Reduktion dieses Flimmerns an:
„Effekt > Video > Halbbildflimmern reduzieren“

Dieser Filter bewirkt eine leichte Weichzeichnung ähnlich der „Richtungsunschärfe“ in vertikaler Richtung. Dadurch werden die harten Kanten, die für das Flimmern verantwortlich sind weicher. Bei sehr dünnen bzw. feinen Bildelementen nützt dieser Filter allerdings nicht viel, da diese Elemente durch die Weichzeichnung eventuell zu unscharf werden.