Beispiel 01: Pfadtext 1

In die Schlussszene werden wir animierte Textinserts einfügen.
Dazu erstellen wir an der Position 0:01:52:00 eine neue Einstellungsebene mit dem Befehl: Menü: „Ebene > Neu > Einstellungsebene“.
Auf dieser Ebene erstellen wir mit dem Stift (G) aus der Werkzeugleiste einen Pfad, an dem wir den Text anlegen werden. Dieser Pfad sollte aus 5 Knotenpunkten bestehen, eine Wellenlinie bilden, sowie links ein bisschen und rechts etwas mehr aus dem Bild ragen.

Mit F3 öffnen wir das Effekt-Fenster für die Einstellungsebene und wählen im Drop-Down-Menü, das wir mit einem rechten Maustasten-Klick öffnen, den Effekt: „Text > Pfadtext“.
Hier klicken wir in der oberen Leiste auf die Option: „Text bearbeiten“. Dadurch öffnet sich das Texteingabe-Fenster. Hier wählen wir die Schriftart: „Arial“ im Stil: „Bold“ und geben den Text: „if you don´t trust the one you love...“ ein.
Mit OK schliessen wir dieses Fenster und beginnen mit den Einstellungen:
Durch das Anwenden des Text-Effekts wird die Einstellungsebene nun weiß dargestellt, um die Ebene wieder transparent zu machen, aktivieren wir ganz unten bei den Effektoptionen die Schaltfläche: „Mit Original kombinieren“.

Unter Pfadoptionen wählen wir bei: „Eigener Pfad“ die Option: „Maske 1“. Das ist der Pfad den wir vorher erstellt haben. Der Text verläuft dadurch am Pfad entlang.
Wir wählen die gewünschte Farbe aus (R:246 G:233 B:154) und stellen die Textgröße auf 30.
Unter Absatz wählen wir bei Ausrichtung im Drop-Down-Menü die Option: Mittelpunkt. Dadurch wird gewährleistet, dass spätere Veränderungen der Laufweite von der Mitte des Bildes ausgehend angewendet werden.

Unser erstes Ziel ist es, den Text von links nach rechts in das Bild zu bewegen (sliden).
Dazu legen wir erst den Zeitpunkt fest an dem dieser Vorgang abgeschlossen sein soll:
An der Position 0:01:54:00, also 2 Sekunden nach dem Beginn der Animation, aktivieren wir die Stopuhren für „Laufweite“ unter: „Zeichen“ und „Linker Rand“ unter „Absatz“.

Durch das Aktivieren der Stopuhren werden automatisch Keyframes an der aktuellen Position erstellt und jede weitere Veränderung an einer anderen Position bewirkt ebenfalls das Erzeugen eines weiteren Keyframes.
Wir stellen der Wert für Laufweite auf 1 und justieren nun, durch Verändern des Wertes für „Linker Rand“ den Text so, dass er sich innerhalb des "sicheren Titelbereiches" befindet. (ca. –60 dieser Wert ist von der Lage und der Länge des Pfades abhängig und kann deshalb variieren)
Sollte der Pfad zu weit unten platziert sein, so muss dieser nach oben verschoben werden.

Um nun eine Animation zu erzeugen, positionieren wir die Zeitmarke wieder am In-Point (0:01:52:00) und stellen dort die Laufweite auf 18. Dadurch erzielen wir den Effekt, dass der Text sich im Ablauf der Animation etwas zusammenzieht.
Mit dem Wert für „Linker Rand“ ziehen wir den Text aus dem Bild (Linker Rand: 2000).

Diesen ersten Ablauf kontrollieren wir mit einem kurzen RAM-Preview. Um das berechnen des Previews zu beschleunigen stellen wir die Auflösung im Vorschau-Fenster auf „Halb“:

Bei ausgewählter Ebene drücken wir die Tastenkombination: „Strg + Alt + B“. Damit wird der Arbeitsbereich auf die ausgewählte Ebene beschränkt. Mit der Taste (0) auf dem Ziffernblock starten wir das Berechnen des RAM-Previews.

 

Als nächsten Schritt werden wir den Pfad animieren um eine wellenförmige Bewegungen des Textes zu erzeugen:
Wir öffnen die Anzeige für die Maskenform durch Drücken der Taste (M) und legen mit der Aktivierung der Stopuhr den ersten Keyframe an der Position 0:01:52:00 fest.
An der Position 0:01:53:17 verändern wir die Wellenform des Pfades durch Ziehen der Knotenpunkte mit dem Auswahlwerkzeug (V) direkt im Vorschaufenster.

Diesen Vorgang wiederholen wir an den Positionen 0:01:55:02, 0:01:55:16 und 0:01:57:01, wo wir den Pfad relativ gerade verlaufen lassen:

Auch hier kontrollieren wir den Bewegungsablauf mit einem RAM-Preview und korrigieren die Pfad-Animation bei Bedarf.
Der Bewegungsablauf sollte fliessend sein und sich am Soundtrack orientieren.
Um die Übergänge der Keyframes weicher zu gestalten, wählen wir diese durch Ziehen eines Auswahlrechteckes aus und öffnen mit einem rechten Mausklick das Kontext-Menü, in dem wir unter „Keyframe-Assistenten“ den Befehl: „Easy Ease“ auswählen. Mit diesem Befehl wird die Eingangs- und Ausgangs-Geschwindigkeit für die ausgewählten Keyframes geglättet. Das bewirkt, dass im Bereich des Keyframes die Animationsgeschwindigkeit verlangsamt wird, was dazu führt, dass die Bewegungen runder und weniger abgehackt erscheinen.
Mit den Optionen: „Easy Ease In“ und „Easy Ease Out“ kann man die Glättung auch selektiv für die Bereiche vor und nach dem Keyframe anwenden.
Um diese Funktionen besser nachvollziehen zu können, kann man mit dem kleinen Dreieck neben der Bezeichnung „Maskenform“ die Kurvenansicht öffnen und dort auch Veränderungen manuell vornehmen.

Zum Abschluss dieser Textebene werden wir nun den Out-Point an der Position 0:01:57:00 festlegen.
Mit Hilfe der Laufweite lassen wir den Text links und rechts aus dem Bild laufen. Dazu legen wir durch Aktivieren der Keyframe-Checkbox für „Laufweite“ an der Position 0:01:56:20 einen weiteren Keyframe fest (Wert: 1), der gewährleistet, dass sich im Bereich vor dieser Position keine Veränderungen ergeben. An der Position 0:01:57:01 stellen wir den Wert für die Laufweite auf 122. Um die verbleibenden Buchstaben weich auszublenden, aktivieren wir hier die Stopuhr für die Ebenen-Deckkraft, ziehen diesen Keyframe (Wert 100%) an die Position 0:01:56:22 und stellen an der Position 0:01:57:01 die Deckkraft auf 0%.