Allgemeine Erklärung u. Entstehung

Ein Sampler ist ein Gerät mit dem Tonmaterial aufgenommen,  verändert  und
in verschiedener Tonhöhe wiedergegeben werden kann. In Zusammenhang mit
Midi-Controller, mit denen man den Sampler ansteuern kann, ergibt sich daraus
ein Musikinstrument, das  grossen  Anteil  an  der Entwicklung  von  Musikstilen
wie Hiphop, Drum ´n´ Bass, House usw. hatte.
Würdige vertreter und wahre Meister der Sampletechnik sind Musiker und Produ-
zenten wie Matthew Herbert oder Dj-Shadow. Matthew Herbert z.B. hat ein ganzes
Album aus gesampelten Tönen und Geräuschen von Dingen die er in und rund um
sein Haus gefunden hat. Sehr interessanter Zugang!


Der erste kommerziell erhältliche Sampler war 1979 der Fairlight CMI, der
damals für ca. 1 Million US-Dollar erhältlich war. Vorläufer bzw. die Grundidee
und erste Versuche sind aber schon ab dem Jahre 1928 bekannt, wie
z.B. das Superpiano mit fotoelektrischer Klangerzeugung, zu sehen im tech-
nischen Museum der Stadt Wien. Den ersten erschwinglichen Sampler für
die Masse gab es aber erst in den 80iger Jahren von der Frima Akai, den
Akai-S612.

Funktionsweise

Zuvor aufgenommene Audiosignale(Samples), die von Naturgeräuschen über
akustische Instrumene bis hin zu elektronischen Klangerzeugern reichen, können
in den Sampler geladen  und  z.B. auf unser 12 Halbtöne umfassendes westliches
Tonsystem gemappt werden. Durch verlangsamtes oder beschleunigtes Abspielen
kann der Sampler die Tönhöhe des Klanges verändern. Da die Länge eines Samples
wegen des begrenzten Speicherplatzes  nicht  beliebig sein  kann,  wird  es
nach einer gewissen Zeit in einer Endlosschleife (Loop) wiederholt. Um akustische
Instrumente wie etwa die Gitarre oder Klavier möglichst naturgetreu wiederzugeben,
wird das Sampling durch weitere Verfahren,  wie z.B.  das "Physical Modelling" zur
Nachbildung  von  Gehäuseresonanzen,  ergänzt. Dazu  kommen  bei  fast  allen
Samplern Klangformungsmethoden wie Hüllkurven, Filter, LFO, Effekte und andere,
auch von Synthesizern bekannte Modulationen, zum Einsatz.
Das Aufnehmen, Schneiden und Mappen von Samples ist für Sounddesigner, experimentelle Musiker und andere Klangforscher
nicht wegzudenken und ein interessanter Weg, um einzigartige, persönliche Klänge zu entwickeln.
Im Gegensatz dazu gibt es fertige Sample-Librarys auf CD oder DVD.

Professionell produzierte Instrumentalsamplelibrarys, die alle Feinheiten und Nuancen eines
natürlichen Instrumentes wiedergeben sollen, können heutzutage leicht mehrere
Gigabyte an Speicher umfassen.
Der Sampler mit seinen verschiedensten Einsatzmöglichkeiten, ist in allen Bereichen
für Musiker, Sounddesigner, Filmmusikkomponisten sowie Bildende Künstler (Installationen)
vertreten.

Hardware- und Softwarelösungen

Zu den bekanntesten Hardwaresamplern gehören wohl die Produkte der Firma Akai
mit den Geräten aus der MPC-Reihe oder etwa Akai-s1000 bis s5000 im 19 Zoll Format.
Bei den Softwaresamplern ist es der "Gigasampler" von Tascam sowie Native Instruments
"Kontakt". Kontakt ist ein sehr umfangreicher, modular aufgebauter Soft-Sampler, der
es leicht mit allen gängigen Sampleformaten aufnimmt und fast alle erdenklichen
Klangformungen zulässt.