Gestaltungsregeln von Texten für den Bildschirm

Gut lesbare Texte berücksichtigen den Lesevorgang, die Leseart und die technische Gegebenheiten des Mediums. Benutzerfreundliche Textpräsentation heißt also Texte so zu gestalten, dass sie dem Anwender bei der Rezeption keine überflüssige Energie abverlangen. Anforderungen an die Textorganisation daher: gute inhaltlich-sprachliche Struktur und eine gute visuelle Struktur (entsprechend den Gestalt- und Wahrnehmungsgesetzen) und das unter der Berücksichtigung des Ausgabemediums.

Einflussfaktoren auf die Lesbarkeit:

  • Laufweite/Größe des Textes, Zeilenlänge
  • Zeilenabstand
  • Ausrichtung
  • Farbe
  • Hintergrundkontrast
  • Hintergrundmotiv
  • Schrift-Glättung

Die wichtigsten formalen Anforderungen an die Bildschirmtypografie:

  • serifenlose Schriften
  • Schriften mit hohen x-Höhen, offene Binnenräume
  • Systemschriften (Arial, Helvetica, Courier) - gleichmäßige Balkenstärke (optimierte Schriften für den Bildschirm) verwenden
  • Gößere Laufweite (5-10 Einheiten)
  • Schriftgröße mindestens 10 Punkt, bei Grafiktext als GIF angelegt , mit Anti-Aliasing glätten
  • optimaler Text-Hintergrund (bei unruhige Hintergrund größere Schriftgrad)
  • kurze Zeilen - max. 35-50 Zeichen pro Zeile
  • größerer Zeilenabstand, 130-150% Durchschuss (breite und magere Schriften benötigen mehr Abstand, schmale und fette weniger)
  • linksbündigen Text verwenden (Blocksatz vermeiden, denn die Browser haben keine Silbentrennprogramme, dadurch entstehen im Fall eines Blocksatzes Löcher im Text, die durch den veränderten Grauwert der Seite die Lesbarkeit des Textes erschweren)
  • zentrierter Text nur bei Überschriften verwenden, mit höchstens zwei Zeilen
  • relative statt absolute Textgrößen verwenden
  • Bei weißem bzw. schwarzem Text Kontrast zwischen Vorder- und Hintergrundfarbe ein wenig reduzieren - damit wird die Lesbarkeit erleichtert - sonst ermüdet das Auge durch die monitorbedingte Überstrahlung schnell)
  • Flimmerkontrast vermeiden
  • Blinktexte vermeiden

Anforderung an die Inhaltlich-sprachliche Struktur der Bildschirmtexte:

  • bekannte Begriffe
  • überschaubare Sätze
  • das Wichtigste steht am Anfang
  • Detailinformationen auf einer Folge-Seite anbieten
  • Untergliederung des Textes durch Absätze, Übersichten, Zusammenfassungen, Überschriften, Randtexte, Aufzählungen
  • kurze, prägnante Formulierungen
  • Zielgruppengerechte(r) Wortwahl und Stil

Ergänzende und vertiefende Module