
Viele Regeln aus dem Seitenlayout für den Druck können nicht ohne weiteres für den Screen übertragen werden. Es handelt sich um veränderte Bedingungen der Informationsgestaltung, die aus den Gegebenheiten des Mediums kommen, daher ist eine Neudefinition des Rasterbegriffs notwendig . Wenn sich ein Raster im Printbereich als präzise definieren lässt, ist das im Webbereich nur "ungefähr" definierbar . Durch die Eigenheiten des Webs gegenüber des Papiers haben wir es mit sich verändernden Hard-und Softwarebedingungen zu tun, die das Aussehen des Endprodukts beeinflussen und unterschiedlich bei dem Benutzer aussehen können. Der Rasterbegriff bezieht sich im Web-Bereich nicht mehr auf eine mathematische Genauigkeit der Rasterstruktur, sondern sichert Kontinuität, Wiedererkennbarkeit, Orientierung im Web.
In der nachfolgenden Tabelle sind die Eigenheiten des Mediums aufgelistet, bezüglich ihren Möglichkeiten und Grenzen sowie die Folgen und Auswirkungen auf die Gestaltung.
Vergleich Buch- und Webdesign | ||
Gestaltungsaspekte | Buch | Website |
| -Inhaltselemente linear organisiert: Inhaltsverzeichnis, Text, der in Kapitel gegliedert ist und einen Index -die “Bedienung” eines Buches ist also unproblematisch und vertraut | -Informationen sind nicht linear, sind durch vielfältigste Bedienungs- und Navigationskonzepte vielfältig miteinander verknüpft -In einem Hypertext gibt es keine vor- gegebene Reihenfolge, sondern unterschiedliche Möglichkeiten für Benutzer, sich die Informationen zu erschließen. |
| -Papierformat und Ausrichtung frei wählbar | -Bildschirmformate/Pixel: 640x480, 800x600, 1024x768 -Ausrichtung: verbindend quer |
| -Farbgestaltung ist Kostenfrage -CMYK als Grundlage (subtraktives Farbsytem / Magenta, Cyan, Yellow) -die Farbdarstellung- und Wahrnehmung ist konsistent | -Farbgestaltung kostet nichts -RGB-Modell (additives Farbsystem / Rot, Grün, Blau) -die Farbdarstellung wird von vielen Faktoren beeinflusst: Plattform (Mac o. PC), Monitoreinstellung, Monitorüberstrahlung |
| -Antiquaschriften sind auf dem Papier gut lesbar; -jeder Schriftschnitt ist anwendbar -die Wahl der Schriften ist nicht begrenzt -Spaltenbreiten auf dem Papier können bis zu zehn Wörter (35-55 Anschläge) aufnehmen, ohne negative Auswirkung auf die Lesbarkeit -Schriftgrößen ab 6Punkt lesbar | -Groteskschriften sind auf dem Bildschirm besser darstellbar |
| -Spaltenbreite, -abstand, -länge | -Funktions-und Hierarchieraster -Farbraster -Soundraster -Bewegungs- und Zeitraster -Zitatenraster -Ästhetisches Raster |