Übertragungsrate und Geschwindigkeit

Wie bereits im Modul Struktur des Internet erwähnt, besteht das Internet aus einer Vielzahl von lokalen Teilnetzen. Den Kern bildet hierbei der Zusammschluss von Internet-Service-Providern (ISPs), die über Hochgeschwindigkeitsnetze, d.h. Standleitungen aus Glasfaserkabeln mit sehr hohen Durchsatzraten (übertragene Datenmenge pro Zeiteinheit) miteinander verbunden sind. Mit Hilfe von Routern können nun auch andere Netze bzw. einzelne Rechner permanent oder vorübergehend an dieses Netz angeschlossen werden ("Internetzugang"). Dafür stehen verschiedene Arten von Verbindungen (Standleitung, Telefonkabel, Stromkabel, TV-Kabel, GSM- oder GPRS-Netz, Wireless-LAN,...) zur Verfügung.

 

Die obenstehenden Grafiken zeigen die Internet-Versorgung der Österreicher von 1996 bis 2003 sowie die Verwendung des Internet in Österreich.

Je nach Art der gewählten Verbindung kann nun eine gewisse Datenmenge pro Zeiteinheit übertragen werden ("Übertragungsrate"). Die Übertragungsrate wird angegeben in Bit pro Sekunde bzw. für größere Einheiten in kbit/s (Kilobit pro Sekunde, manchmal auch "Kbps", 1 kbit = 1000 bit) oder Mbit/s (Megabit pro Sekunde, 1 Mbit = 1000 kbit). Dabei muss unterschieden werden zwischen der Übertragungsrate für den Download (für das Empfangen von Daten, z. B. einer WWW-Seite) und für den Upload (für das Versenden von Daten, z. B. für das Versenden einer Email), da diese nicht unbedingt übereinstimmen müssen. Ein ADSL-Anschluss kann beispielsweise 768 kbit/s bei Download und von bis zu 128 kbit/s bei Upload bieten, d. h. Daten können mit bis zu 768 kbit/s empfangen und mit bis zu 128 kbit/s verschickt werden.

 

Zum Vergleich: nebenstehendes Foto mit 72 dpi Auflösung (ideal zur Bildschirmdarstellung) und einer Größe von 250 x 200 Pixel entspricht einem Datenvolumen von 13.689 Byte bzw. (1Byte = 8 Bit) 109.512 Bit oder 110 kbit.

Wenn mit einem ADSL-Anschluss pro Sekunde 768 kbit empfangen werden können, so benötigt das Bild eine Ladezeit von ca. (110 / 768 =) 0,14 Sekunden.

Ein "56k-Modem" bietet hingegen eine Übertragungsrate von 56 kbit/s und benötigt daher zum Laden des Bildes (110 / 56 =) 1,96 Sekunden, also 14 Mal so lange!

Unter diesem Aspekt wird deutlich, dass die Größe der Dateien, insbesondere von Bild- und Video-Dateien, aber auch PDF-Files o.ä. ein wichtiger Gesichtspunkt bei der Akzeptanz durch den Benutzer darstellt. Wenn eine Web-Seite mit vielen großen, hochauflösenden Bildern bestückt ist, muss man sich darüber bewusst sein, dass die Ladezeit für Benutzer z. B. mit "normalen" Modems recht lange sein kann. Muss er zu lange warten, klickt er unter Umständen schon wieder weg, bevor er noch die ganze Seite gesehen hat. Um Downloadzeit zu sparen, blockieren manche Benutzer den Empfang von Bildern. Deshalb sollte wenigstens die Navigation in einer Website auch ohne Bilder möglich sein.

Lokale Netzwerke wie das Ethernet (Netzwerktechnologie für LANs) erreichen eine Übertragungsrate von 10 bis 1.000 Mbit/s, WLANs (Wireless LAN = Lokale Funknetzwerke) bieten in der Regel 11 bis 54 MBit/s. Interne (Hochgeschwindigkeits-)Netze von Internet-Service-Providern arbeiten heute mit Übertragungsraten von vielen tausend Mbit/s.

Die Übertragungsrate für Upload und Download sind jedoch nicht nur technisch bedingt. Mit einem ADSL-Zugang können theoretisch maximal 8 Mbit/s Download und 800 Kbit/s Upload erzielt werden, wobei die tatsächliche Transferrate mit der Länge der Leitung ab dem Wählamt abnimmt. Vertraglich werden aber meist geringere Übertragungsraten (z. B. 768 kbit/s Download und 128 kbit/s Upload) vereinbart.

Module, die für die Durchführung vorausgesetzt werden