Einführung

MAZ ist die Abkürzung für Magnetaufzeichnung und steht für verschiedene Standards und Systeme von Magnetbändern und die entsprechenden Bildaufzeichnungsmaschinen, also Videorecorder.
Diese Standards sollten nicht mit den Fernseh- oder Videonormen verwechselt werden - diese Normen werden aber von den unterschiedlichen Systemen eingehalten, um die Möglichkeit der Wiedergabe der Videobilder und natürlich auch des Tons auf Fernseh- und Videogeräten zu gewährleisten. Aufgezeichnet werden die Bild- und Toninformationen auf Bändern aus Kunstofffolie, die aus Polyester oder PVC gefertigt werden und mit magnetischen Partikeln beschichtet sind. Bei der Aufzeichnung wird diese Partikelschicht durch den Aufnahmekopf des Recorders verändert - das heißt, die Partikel werden neu angeordnet bzw. ausgerichtet und so können die Bild- und Toninformationen von einem entsprechenden Lesekopf wieder ausgelesen werden. Durch die Empfindlichkeit der extrem dünnen Magnetbänder und die mechanische Abnutzung bei jeder Wiedergabe sind alle MAZ-Systeme relativ störanfällig. Nichtsdestotrotz haben sich diese Systeme seit Beginn des Videozeitalters hartnäckig auch im professionellen Bereich als die meistverbreiteten Speichermedien durchgesetzt und gehalten. Erst in den letzten Jahren zeichnet sich ein Trend zu stabileren Datenträgern ab. Im Consumer-Bereich ist dies die DVD, die nach und nach die VHS-Technologie ablöst und im Profi-Lager gibt es neue Entwicklungen bei denen optische Aufzeichnungssysteme (SONY XDCAM-Professional Disc) oder Mini-Festplatten bzw. Speicherkarten (Panasonic P2 - SD MemoryCards) zum Einsatz kommen.

Die Hauptunterschiede zwischen den MAZ-Systemen liegen in der Aufzeichnungsqualität und den Aufnahmestandards. Professionelle Systeme zeichnen die Videosignale im Komponentenverfahren auf und verfügen neben den entsprechenden Ein- und Ausgängen über eine sehr präzise und robuste Mechanik für den Transport des Videobandes, sowie besonders hochwertige Bauteile die eine optimale Signalverarbeitung gewährleisten. Die Anschaffungs- und Wartungskosten dieser Geräte betragen ein Vielfaches von jenen aus dem Consumerbereich. So kostet z.B. ein Digibeta-Recorder in der Standardausführung (DVW500) z.Zt. etwa € 35.000,00 - ein DV-Home-Videorecorder liegt bei etwa € 1.500,00.
Somit gibt es eine klare Trennung zwischen den professionellen Formaten und der weit verbreiteten Consumertechnologie, also jenen Geräten und Standards die in den Haushalten beim Endverbraucher zum Einsatz kommen und dadurch auch in wesentlich höheren Stückzahlen produziert werden können.

In Bezug auf die Aufzeichnungstechnik unterscheiden wir analoge und digitale Formate.

Ergänzende und vertiefende Module