Arten von Alphakanälen

Es gibt prinzipiell 2 Arten von in Bildern gespeicherten Alphakanälen:
- den direkten (straight alpha) Alphakanal und
- den integrierten (premultiplied alpha) Alphakanal

Die Alphakanäle selbst sind bei beiden Varianten identisch, es gibt aber Unterschiede bei den Farbkanälen.

Der integrierte Alphakanal (premultiplied alpha channel):

Bei einem integrierten Alphakanal werden die Transparenzinformationen für die Imagesequenz nicht nur im Alphakanal, sondern auch in den sichtbaren RGB-Kanälen gespeichert. Die Farbkanäle werden in den transparenten Bereichen mit einer Hintergrundfarbe versehen. Komplett transparente Bereiche sind dann vollfarbig Schwarz oder Weiß. In den halbtransparenten Bereichen (wie z.B. bei weichen Kanten, oder in Bereichen mit anti-aliasing) wird die Hintergrundfarbe proportional zum Transparenzgrad in die Farbpixel eingerechnet.
Bei in 3D-Programmen erstellten Bildsequenzen handelt es sich immer um einen integrierten Alphakanal. Hier wird die als Hintergrund festgelegte Farbe eingerechnet. Generell ist der integrierte Alphakanal der üblicherweise verwendete Alphakanal.

Beim Importieren von einem integrierten Alphakanal muss darauf geachtet werden, dass die eingerechnete Hintergrundfarbe richtig eingestellt ist. In der Regel erkennen die Programme diese Farbe automatisch (wenn es sich um einen schwarzen oder weißen Hintergrund handelt), manche Pakete bieten jedoch auch die Möglichkeit diese Farbe manuell einzustellen (bei „After Effects“ im Menü „Datei/Footage interpretieren/Footage einstellen/Alphakanal“).
Falsch festgelegte Hintergrundfarben erkennt man daran, wenn es Probleme an den Randbereichen des freigestellten Bilds gibt (z.B. einen weißen Rand).

Nachteil integrierter Alphakanäle:
Die Bildinformation in den komplett transparenten Bereichen geht zur Gänze verloren und eine nachträgliche Bearbeitung der Maske wird dadurch erschwert. Eventuelle Probleme bei falsch interpretierter Hintergrundfarbe
Vorteil integrierter Alphakanäle:
Weniger Speicherplatzbedarf bei Speicherung mit verlustfreier und verlustbehafteter Komprimierung. Gängigere Methode.


Der direkte Alphakanal (straight alphachannel)

Bei einem direkten Alphakanal werden die Transparenzinformationen für die Imagesequenz nur im Alphakanal und nicht in den sichtbaren RGB-Kanälen gespeichert. Es wird keine Hintergrundfarbe eingerechnet. Die RGB-Information bleibt sozusagen voll erhalten. Bei einem direkten Alphakanal sind die Transparenzeffekte erst dann sichtbar, wenn das Bild in einem Programm angezeigt wird, das direkte Alphakanäle unterstützt.

Nachteile integrierter Alphakanäle:
Höherer Speicherplatzbedarf bei Speicherung mit verlustfreier und verlustbehafteter Komprimierung. Transparenzinformation ist beim Betrachten des Bildes nicht sichtbar. Nicht jedes Programm unterstützt direkte Alphakanäle.
Vorteile integrierter Alphakanäle:
Nachträgliche Bearbeitung des Alphakanals jederzeit möglich (z.B. Kante weichzeichnen...). Es werden bessere Ergebnisse erzielt, wenn höchste Farbpräzision erfordert ist.