Wesentliche Kenndaten

Interpretation der Bilddiagonale

Bei Röhrenmonitoren ist die sichtbare Diagonale immer kleiner als die eigentliche Röhrendiagonale. Die Panels der TFTs besitzen hingegen keinen Rand. Die Angabe der Diagonale ist deshalb mit der sichtbaren Diagonale gleichzusetzen. So besitzt zum Beispiel ein 15,1" Flachbildschirm in etwa eine gleichgroße sichtbare Bilddiagonale wie ein 17" Röhrenmonitor. Ein Zoll (") entspricht 2,54 cm.

 

Betrachtungswinkel

Immer noch ein Kriterium, denn nicht jeder Flachbildschirm besitzt einen Betrachtungswinkel, wie man ihn von Röhrenmonitoren gewohnt ist. Da das Licht der Hintergrundbeleuchtung erst Polarisationsfilter, Flüssigkeitskristalle und die so genannten Alignment Layers durchdringen muss, unterliegt es einer gewissen Ausrichtung, d.h. der größte Anteil tritt senkrecht aus dem Panel aus. Schaut man in das Display von der Seite, erscheint es für den Betrachter dunkler oder mit Farbverfälschungen. Dieser Effekt mag bei Geldautomaten sicherlich von Vorteil sein, jedoch nicht im allgemeinen Einsatz. Erst seit einem reichlichen Jahr setzen die Hersteller verbesserte Technologien ein, um den Blickwinkel zu verbessern. IPS (In-Plane-Switching), MVA (Multi-Domain Vertical Alignment) oder TN+Film (Twisted Nematic + Retardation Film) gehören derzeit zu den fortschrittlichsten unter ihnen. Diese können den Blickwinkel auf 160 Grad und mehr vergrößern, was ungefähr dem der Röhrenmonitore entspricht. Der maximale Blickwinkel für den Kontrast wird an der Stelle erreicht, an der der Abfall des Kontrastverhältnisses auf ein Zehntel des Ausgangswertes (ausgehend von senkrechter Betrachtung) entsteht.

Kontrastverhältnis

Das Kontrastverhältnis sagt aus, wievielmal heller die Farbe Weiß gegenüber Schwarz dargestellt wird . Das Kontrastverhältnis ergibt sich aus dem maximalen und dem minimalen Wert der Helligkeit. Je höher der Wert, desto besser. Röhrenmonitore haben damit kein Problem, denn sie erreichen mit Kontrastverhältnissen von 500:1 und mehr Werte, die fotorealistisch wirken. Ein schwarzes Bild auf einem Röhrenmonitor zu zaubern ist auch keine Kunst. Man schaltet einfach den Elektronenstrahl an der gewünschten Stelle ab. Anders hingegen verhält es sich bei TFTs. Die Leuchtstoffröhren für die Hintergrundbeleuchtung können in ihrer Helligkeit kaum verändert werden und sind während des Betriebs immer an. Für ein "Schwarzbild" müssen also die Flüssigkeitskristalle dem Back Light den Weg versperren. Physikalisch ist dies jedoch nicht perfekt möglich - etwas Licht kommt immer durch. Auch hier feilen noch die Hersteller herum. Akzeptabel für das menschliche Auge sind Werte ab 250:1.

Helligkeit

Hier haben TFTs eindeutig die Nase vorn. Die maximale Helligkeit wird prinzipiell von den eingesetzten Leuchtstoffröhren (Hintergrundbeleuchtung) bestimmt. Helligkeitswerte zwischen 200 und 250 Candela pro Quadratmeter sind kein Problem. Ein helleres Licht macht sowieso keinen Sinn (obwohl technisch machbar), da sonst das Display "blenden" würde. Bei CRTs liegt das Maximum in der Helligkeit bei 100 bis 120 cd/m². Höhere Werte sind kaum drin, da dafür enorme Beschleunigungsspannungen für die Elektronenkanone erzeugt werden müssten, was natürlich auch negative Auswirkungen in punkto Strahlenemission und Lebensdauer des Phosphors hat.

Pixelfehler

Diese entstehen durch defekte Transistoren und kommen nur bei Flachbildschirmen vor. Sie machen sich durch störende Farbpunkte auf dem Display bemerkbar. Durch den Defekt eines Transistors wird an der betroffenen Stelle entweder nie Licht durchgelassen oder der Punkt bleibt immer an. Störend wirken sich solche Pixelfehler dann aus, wenn sie sich an einer Stelle häufen. Leider gibt es keinen Standard, der die maximal erlaubte Anzahl bzw. die Häufung der Pixelfehler regelt. Jeder Hersteller hat dafür eine eigene Definition. In der Regel sind drei bis fünf Pixelfehler normal. Wer darauf Wert legt, sollte sich schon beim Kauf überzeugen, denn diese Farbpunkte entstehen bereits während der Fertigung und sind nicht mehr zu revidieren. Ein Trostpflaster: Nachträglich kommt es nicht mehr zu einer Zunahme solcher Defekte, vorausgesetzt man drückt nicht mit dem Finger oder anderen Gegenständen auf dem Panel herum.

Reaktionszeit bzw. Latenzzeit (Response Time, Latency)

Besonders bei der Wiedergabe von bewegten Bildern haben noch viele TFTs Probleme. Die Gründe dafür sind die langen Reaktionszeiten (Response Time) der Flüssigkristalle. Diese liegen heutzutage noch zwischen 20 und 30 Millisekunden. Hier der Vergleich: Ein Standard-Kinofilm produziert 25 Bilder pro Sekunde, d.h. ein Einzelbild bzw. Frame sollte für die Dauer von 40 Millisekunden angezeigt werden. Die ernorme Trägheit der Flüssigkeitskristalle führt dazu, dass schnelle Sequenzen wie zum Beispiel der Flug eines Kampfjets durch ein Tal oder die Laufschrift im Abspann des Films etwas "verwischen". Generell reicht die Reaktionszeit jedoch aus, um nicht sagen zu müssen, dass TFTs für die Videowiedergabe unbrauchbar wären.

Farbqualität - Die Aufbereitung der analogen Eingangssignale

Im Gegensatz zu digitalen Flachbildschirmen müssen jene Modelle, die mit dem Standard-VGA-Stecker ausgerüstet sind, die analogen Bildsignale erst wieder in die "digitale Sprache" zurück übersetzen. Dies kann zu Verlusten führen. Einige Hersteller setzen nach wie vor auf minderwertige A/D-Wandler, die maximal nur 18 Bit (3 x 6 Bit für Rot, Grün und Blau) auflösen können. Damit sind nur 262.144 Farben (Pseudo-RGB) darstellbar. Für True Color sind jedoch mindestens 16,7 Millionen Farben erforderlich.

Konvergenzfehler

Konvergenzfehler treten bei Flachbildschirmen nicht auf und können unter anderem durch magnetische Störeinflüsse auftreten. Sie machen sich durch unerwünschtes vertikales oder horizontales Auftreten von einzelnen roten, grünen oder blauen Linien im Bild bemerkbar.

Geometrie-/Linearitätsfehler

Linearität beschreibt die Fähigkeit des Elektronenstrahles, beim Abtasten des Bildschirms eine einheitliche Geschwindigkeit beizubehalten, so dass bestimmte Bildpunkte nicht früher oder später als beabsichtigt dargestellt werden. Ist die Linearität beeinträchtigt, erscheint die Bildschirmanzeige in bestimmten Bereichen eventuell leicht gedehnt oder komprimiert.

Ansteuerung

Ein Strom oder eine Spannung, der/die sich innerhalb eines bestimmten Wertebereichs kontinuierlich ändert. Analogsignale werden über separate Leitungen gesendet, um die Intensität der einzelnen Farben - Rot, Grün und Blau - zu steuern und so auf dem Bildschirm verschiedene Farben zu erzeugen.

Der Computer erzeugt digitale Informationen, deren Werte durch die Binärzeichen 0 und 1 ausgedrückt werden. Dadurch entstehen Signale, die separat als hohe oder niedrige Spannung übergeben werden. Im Gegensatz zu Analogsignalen ändert sich die Spannung von Digitalsignalen nicht kontinuierlich.

Skalierung

Die Bildpunkte sind fest angeordnet und definieren so ohne jegliche Geometrieprobleme die Auflösung des TFTs. Die maximale Anzahl der Bildpunkte entspricht der maximalen Auflösung. Doch was ist mit niedrigeren Auflösungen? Was passiert, wenn ich auf kleinere Auflösungen umschalten muss, wie es bei Spielen, Videoplayback oder anderen Applikationen des öfteren erforderlich ist. Wichtig ist dann, dass die Elektronik das "kleinere" Bild auf die maximale Größe des Panels hochskaliert. Ansonsten entstünde ein hässlicher und nicht gerade ergonomischer Trauerrand. Diese Skalierung ist technisch gesehen nicht so einfach wie bei CRTs durchzuführen

Gamma

Bei der Computer-Bilddarstellung und bei Display-Bildschirmen bezieht sich der Ausdruck Gamma auf den Kontrastgrad zwischen den mittleren Grauwerten eines Bildes. Die technische Bedeutung von Gamma spielt hier keine Rolle, während die visuelle Auswirkung einer Änderung der Gammawerte leicht ersichtlich ist.

Hier muss die Elektronik die Perzeption des menschlichen Auges berücksichtigen. Viele TFT-Bildschirme haben Schwierigkeiten, feine Farb- und Helligkeitsstufen klar zu unterscheiden.

Der Gammawert 1 entspricht dem "idealen" Bildschirm, der den Übergang von Weiß über Grau bis Schwarz vollkommen linear reproduziert. Leider gibt es solche Bildschirme nicht. Alle Computerbildschirme weichen mehr oder weniger von einer streng linearen Abstufung ab.

Homogenität

Homogenität ist die Eigenschaft, dass eine Bildschirmfläche gleichmäßig ausgeleuchtet wird. Das heißt, der Rand der Bildschirmfläche sollte nicht dunkler oder heller als der restliche Sichtbereich sein.

Flimmern

Die in Hertz gemessene Bildwiederholfrequenz gibt an, wie oft ein Bild in einer Sekunde neu gezeichnet wird. Bei einer Bildwiederholfrequenz von 80 Hz wird das Bild dementsprechend 80mal pro Sekunde neu gezeichnet. Wenn das Bild auf dem Bildschirm nicht schnell genug wiederholt wird, entsteht beim Abdunkeln und Aufhellen der Bildschirmanzeige ein Flimmereffekt.

Farbreinheit

Die Einheitlichkeit der darstellbaren Farben auf dem gesamten Bildschirm. Aufgrund von Wölbung qualitativ minderwertiger Masken oder magnetischer Störung von außen weisen Bildröhren-Monitore eventuell Bereiche mit Verfärbungen auf.

Leistungsaufnahme (Betrieb)

Hierbei wird die Leistungsaufnahme des Geräts bei einer vollflächigen Weißbild-Darstellung gemessen.


In der nachfolgenden Tabelle werden Flachbildschirme und Röhrenbildschirme und deren wichtigsten Kriterien gegenübergestellt.

Ergänzende und vertiefende Module