Was zeichnet hochwertige Kabel und Stecker aus?

Vereinfacht beschrieben, sind Videosignale elektrische Spannungen, die über ein Kabel übertragen werden können. Um den Stromkreis zu schließen, verfügen alle Kabel über mindestens eine signalführende Leitung und eine Masseleitung, wobei die Masseleitung gleichzeitig als Abschirmung ausgeführt sein kann und auch für mehrere Signalleitungen gleichzeitig verwendet werden kann (z.B. beim einfachen Stereokabel: 2 Leitungen, 1 x Masse).

Je besser die Leitfähigkeit eines Kabels und je geringer der physikalische Widerstand, desto höher ist die Qualität, die beim Empfangsgerät ankommt.
[Der reele Widerstand eines Leiters ist nicht zu verwechseln mit dem Wellenwiderstand (Impedanz), der meist in der technischen Beschreibung von Kabeln zu finden ist.]

Als Grundsatz gilt: Kabel sollten für alle Anwendungen möglichst kurz gehalten werden – egal ob Video- oder Audiosignale übertragen werden, oder ob es sich um Datenverbindungen oder Netzwerkkabel handelt. Unnötige Kabellängen führen zu einer Vielzahl von Störfaktoren, die das Übertragen von Signalen und Daten negativ beeinflussen.

Zweiter Grundsatz: Stecker und Adapter müssen an den Kontakten sauber und fest verbunden sein. Jeder Stecker und Adapter bedeutet einen Signalverlust, da die Schnittstellen niemals so gut ausgeführt sein können, wie ein durchgehendes Kabel.
Deshalb sollte man, wenn möglich, auf jede Art von Adapter verzichten und nur geeignete Kabel in den richtigen Längen einsetzen.

Um störende elektrische und elektromagnetische Felder vom Videosignal fernzuhalten, wird bei höherwertigen Kabeln eine sog. Abschirmung verwendet. Diese besteht zumeist aus einem Drahtgeflecht, das die signalführende Leitung umhüllt und vom Leiter mit Hilfe einer Isolationsschicht (Dielektrikum) getrennt ist.

Symmetrische Signalübertragung:
Den besten Schutz vor Fremdspannungen und Störfeldern bietet die so genannte symmetrische Signalübertragung, die vorwiegend im Audiobereich eingesetzt wird.
Dabei wird das Signal parallel über zwei Leitungen geführt, wobei ein Signal mit positiver Spannung und ein Signal mit negativer Spannung geführt wird. Am Empfangsgerät wird die Differenz der beiden Signale (S) errechnet: (S)-(-S)=2S. Das Signal kommt also in doppelter Stärke an. Kommt es zur Einstreuung eines Störsignals (F) so ergibt sich folgende Gleichung:
+(S+F)-(-S+F)=2S. Das Störsignal wird also eliminiert.

Asymmetrische Signalübertragung:
Asymmetrisch bedeutet, dass die Kabel einadrig mit Abschirmung ausgeführt sind (engl. unbalanced). Über die Abschirmungsleitung wird auch der Stromkreis geführt. Dadurch kann es zu Beeinträchtigungen des Signals kommen. Diese Übertragungsart eignet sich nur bei kurzen Kabellängen von wenigen Metern. Fremdspannungen stören das Signal.

Was zeichnet hochwertige Kabel und Stecker aus?
Von außen ist es meist schwierig festzustellen, wie ein Kabel im Querschnitt aussieht und wie hochwertig es ausgeführt ist. Hier muss man sich meist auf die Herstellerangaben verlassen. Um ganz sicher zu gehen, kann man aber Kabel direkt beim Fachmann konfektionieren und in den gewünschten Längen anfertigen lassen.

Gute Videokabel verfügen über mindestens eine Abschirmung aus meist verzinktem Kupfergeflecht. Die Stecker sind massiv ausgeführt und vergoldet, um die Leitfähigkeit zu erhöhen.
Der Wellenwiderstand (Impedanz) sollte mit 75 Ohm definiert sein.
Der Leiter ist aus hochreinem Kupfer, das bei teuren Kabeln oft auch versilbert ist, was sich günstig auf die hohen Frequenzbereiche auswirkt. Die besten Kabel haben einen reinen Silberkern.
Der Mantel des Kabels sollte stabil, aber flexibel ausgeführt sein. Höherwertige Kabel sind meist auch dicker als einfache Standardkabel.

Die Referenz unter den Kabeln stammt vom amerikanischen Hersteller „Monster“.
Die teuersten und technisch aufwendigsten Kabel kommen von der Firma „Audioquest“.
Sehr gute Testwerte erzielen die Kabel der Firma „Mogami“, bei vergleichsweise günstigen Preisen.

Verbindungsarten:
Steckverbindungen gibt es immer in zwei Ausführungen: als Stecker und als Buchse. Stecker werden dabei immer als „male“ (engl.f. männlich) und Buchsen als „female“ (also weiblich) bezeichnet. Ein Adapter zum Wandeln eines Steckers auf eine Buchse heißt deshalb auch „Genderchanger“ (Gechlechtsumwandler).

Ergänzende und vertiefende Module