Überlagerung von Linienrastern


Sie können bis zu vier Linienraster überlagern und gegeneinander verdrehen. Über die Augensymbole können die Raster ausgeblendet werden. Den obersten Raster kann man über das Handsymbol verschieben. Die Rasterweite ist ebenfalls veränderbar.
Die angegebenen Rasterwinkel entsprechen den Rasterwinkeln im 4-Farbenoffsetdruck. Da das Monitorbild ebenfalls gerastert ist, ist auch bei diesen Winkeleinstellungen am Monitor ein leichtes Moiré erkennbar.

An obigen Beispiel erkennt man, dass bei ähnlichen Rasterwinkeln ein starkes Moiré auftritt und die Komplexität des Musters mit der Anzahl der Raster zunimmt. Bei einer Winkelstellung von 0° zu 45° tritt kein Moire auf.

Moiré beim Scannen

Wenn man eine Bildvorlage aus einem Buch, einem Katalog oder einer Zeitschrift einscannen möchte, steht man vor dem Problem, dass die Bildvorlage bereits gerastert ist und beim Scannen mit dem Scanraster überlagert wird. Dadurch kann es im gescannten Bild zu einem störenden Moiré kommen.
Bei Schwarz-Weißbildern ist das noch ein geringes Problem, da der Druckraster in der Regel in einer 45°-Rasterwinkelung vorliegt. Wenn man die Vorlage gerade in den Scanner einlegt, tritt kein Moiré auf. Bei Farbbildern sind jedoch in der Druckvorlage bereits 4 Raster überlagert und der Scanraster ist der fünfte. In diesem Fall ist die Wahrscheinlichkeit eines störenden Moirés sehr hoch.


Man sieht deutlich das Moiré, das beim Scannen entstanden ist.

Möglichkeiten zur Vermeidung von Moiré beim Scannen:

  • Die meisten Scanner bieten bei den Scaneinstellungen eine Option wie Entrastern, gerasterte Vorlage oder ähnliches.Bei gerasterten Scanvorlagen soll man diese Option verwenden.
  • Die Vorlage am Scanner leicht drehen oder gerade richten.
  • Die Scanauflösung ändern, denn dadurch wird der Scanraster verändert und beeinflusst das Moiré.
  • Nach dem Scan hilft eigentlich nur mehr eine Veränderung der Bildgröße (herunterrechnen des Bildes in einem "schrägen" Verhältnis, d.h. von z.B. 300dpi auf 237 dpi) und anschließend etwas weich zeichnen. Aber eigentlich sollte man das Bild verwerfen.

Moiré beim Druck

Wenn mehrere Druckfarben übereinander gedruckt werden, kommt es ebenfalls zu einer Überlagerung von Linienrastern.
Um ein störendes Moiré zu vermeiden müssen die Raster im Vierfarbendruck in ganz bestimmten Winkel zueinander verdreht werden:

Schwarz kommt als dunkelste Farbe auf 45 Grad.
Yellow als hellste Farbe 90 Grad.
Magenta 75 Grad
Cyan 105 Grad.


Die möglichen Winkel werden zwischen 0 Grad und 90 Grad regelmäßig aufgeteilt.

Ein normaler Linienraster ist ein AM-Raster (amplitudenmodulierter Raster). D.h. der Abstand der Linien ist gleich groß (= gleiche Frequenz der Linien), aber die Punkte auf den Linien varieren in der Größe (= Amplitude), daher amplitudenmoduliert. Das obige Bild ist ein gutes Beispiel dafür.
Eine Alternative zum AM-Raster ist der FM-Raster (frequenzmodulierte Raster). Beim FM-Raster sind alle Druckpunkte gleich groß (= gleiche Amplitude), werden aber je nach Dichte des Farbauftrags in einem Zufallsverfahren enger oder weiter angeordnet. D.h. es variert die Dichte (die Frequenz) der gleich großen Punkte, daher frequenzmoduliert.

Bei einem frequenzmodulierten Druckraster kann kein Moiré auftreten. Auch beim Scannen ist kein Moiré möglich, da die Rasterung beim FM-Raster eher der Körnung einer analogen Fotografie entspricht.

Ergänzende und vertiefende Module