Vorbemerkung

Die Dreipunkt-Beleuchtung wird in der Regel hauptsächlich dafür verwendet, um dreidimensionale Formen optimal in einem zweidimensionalen Bild darzustellen. Dabei werden drei Positionen definiert - das Schlüssellicht, das Fülllicht und das Gegenlicht. Sowohl kleinste Elemente als auch große Innen- und Außenszenen können mit Abänderungen dieser Technik beleuchtet werden. Die Dreipunkt - Beleuchtung ist eine Richtlinie und sollte je nach Anwendung individuell eingesetzt werden. So können mehrere Lichtquellen als Fülllichter, Gegenlichter bzw. auch als Schlüssellichter dienen. In sehr vielen Fällen wird auf das Gegenlicht verzichtet. Die Wahl der Lichtquellen ist ja nach Szene individuell zu entscheiden. In dem folgendem Beispiel wurde je eine Spotlichtquelle als Schlüssel- und Füllicht und 3 Spotlichtquellen als Gegenlicht verwendet.



Dreipunkt - Beleuchtung




Vorgehensweise bei einer Dreipunkt-Beleuchtung:
1. Kamera definieren
2. Schlüssellicht positionieren
3. Fülllicht positionieren
4. Verhältnis Schlüssellicht Fülllicht ermitteln
5. gegebenenfalls Gegenlicht positionieren.

Schlüssellicht

Diese Lichtquelle stellt die Hauptlichtquelle dar. Das Schlüssellicht ist meist am Hellsten und legt den Beleuchtungswinkel fest. Es ist einerseits für den Hauptschatten und andererseits für die Schattierung und Glanzlichter verantwortlich. Der Beleuchtungswinke ist abhängig von der Position der Kamera. Deshalb sollte bei der Dreipunkt–Beleuchtung zuerst die Kamera positioniert und eingestellt werden. Die Positionierung des Schlüssellichts ist besonders für die allgemeine Lichtstimmung entscheidend. Ein zu flach oder zu steil eingestelltes Schlüssellicht bewirkt eher ein unnatürliches Erscheinungsbild, bzw. ein von oben beleuchtetes Motiv wirkt freundlicher, als ein von unten Beleuchtetes. Bei der Positionierung des Schlüssellichtes sollte ca. ein Winkel zwischen 15 und 45 Grad sowohl für die seitliche Positionierung als auch für die Verschiebung oberhalb der Kamera eingehalten werden.

Fülllicht

Das Fülllicht ist notwendig, um Schatten und sehr dunkle bzw. nicht beleuchtete Stellen aufzuhellen, um mehr Detail herauszuarbeiten. Fülllichter sind sekundäre Lichtquellen und werfen selbst meistens keinen Schatten und produzieren auch kein Glanzlicht. Oft verwendet man mehrere Fülllichter, um diffuse Reflektion und Umgebungslicht zu simulieren. Ob eine Lichtquelle Schatten bzw. Glanzlichter erzeugt, kann man in den Lichteinstellungen entscheiden. Es muss jedoch beachtet werden, dass eine Lichtquelle, die keinen Schatten berechnet, durch die Objekte hindurchleuchtet. Das kann zu einer unrealistischen Beleuchtung führen.

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Gegenlicht


Das Gegenlicht kommt aus der Zeit des Schwarzweißfilms. Wird ausschließlich mit Grautönen bzw. mit einer Farbe gearbeitet, ist der Einsatz des Gegenlichtes zu empfehlen, da meist zu wenig Kontrast zwischen Hintergrund und Objekt entsteht. Das Gegenlicht befindet sich hinter bzw. schräg hinter den Objekten. Es dient der Verdeutlichung der Randbereiche, um Objekte bzw. Personen vom Hintergrund abzusetzen. Durch das Gegenlicht entsteht ein Lichtkranz, der so genannte ”rim”, eine helle Umrisslinie. Feine Oberflächenstrukturen, wie Haare, Felle, oder wie in diesem Fall Stacheln, werden dadurch besser sichtbar. Meistens reicht ein Gegenlicht nicht aus, um den gewünschten Lichtkranz zu erzielen. Gegenlicht kann sehr hell sein, manchmal sogar heller als das Schlüssellicht. Befindet sich das Gegenlicht direkt hinter dem Objekt, so hat dies zumeist keine sichtbaren Auswirkungen.

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Verhältnis Schlüssellicht zu Fülllicht

Die Helligkeit des Fülllichts definiert die dunklen Stellen im Bild. Ist das Fülllicht zu stark, steht es in Konkurrenz zum Schlüssellicht. Die Objekte wirken flach und es ist keine eindeutige Hauptlichtquelle erkennbar. Ist es zu schwach, bleiben die dunkelsten Stellen undefiniert. Dieser Detailverlust kann aber auch gezielt eingesetzt werden.
Der Beleuchtungsunterschied zwischen den beiden Lichtarten wird als Verhältnis Schlüssellicht zu Fülllicht bezeichnet und definiert den Kontrastunterschied der beleuchteten Szene.

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Module, die für die Durchführung vorausgesetzt werden